Samstag, 11. Februar 2012

Wolle-Großeinkauf in Gamarra

Vorgestern war ich mit meinen beiden Nachbarinnen Katia und Ruth wieder im Textildistrikt Gamarra. Nach 15 Jahren Pause hat Katia wieder mit Nähen angefangen (mein Einfluss) und brauchte Stoff und Zubehör. Ruth brauchte Stoff, um Abdeckungen nähen zu lassen für Tische und Stühle im Innenhof ihres Hauses, wo die Vögel ihre Kleckse hinterlassen.
Da dies vermutlich mein letzter Gamarra-Tripp werden würde, hatte ich mich sorgfältig vorbereitet. Schon beim letzten Mal habe ich dem Wollhändler eine Farbkarte der günstigen Haku Alpaca abgeschwatzt, eingescannt, an meine beiden strickenden Freundinnen in Deutschland gemailt und die Bestellungen in eine Liste übertragen.
Dies sind fast 10 kg
Mit meinem Kauf habe ich zwei Händler sehr glücklich gemacht. Für sie ist vermutlich der Monatsumsatz erreicht.
Der linke Bon weist 202.50 Soles aus, das sind ca 57 Euro; der Rechte 209 Soles, ca 59 Euro. Das macht für einen 100g-Knäuel 4.20 Soles, also ca 1,18 Euro. Ist das nicht irgendwie obszön?
Übrigens lagen auch ein paar Pakete von der Drop Baby Alpaca Silk herum, was darauf hindeutet, dass sie in Peru hergestellt wird. Da mich die luschigen Farben nicht ansprachen, habe ich nicht nach dem Preis gefragt.

Beim Nachzählen gerade habe ich entdeckt, dass ein Knäuel violett fehlt, so ein Pech. Und das trotz meiner tollen Liste! Andrerseits hat Katia schon gemeint, dass sie nicht alles, was sie braucht gefunden hat und nächste Woche nocheinmal nach Gamarra fahren will, so dass ich noch eine Chance habe, den Knäuel nachzukaufen.
Ausserdem hat sie ein Kräuselfüßchen für ihre Nähmaschine gesucht und gefunden, dass ich noch nie gesehen habe und auch ausprobieren möchte. Habe auch zwei Kräuselfüße, mit denen ich (noch) nicht klarkomme. Vielleicht ist ihres ja die wunderbare Lösung. Ich hätte so gerne eine Broomstick skirt, schrecke aber vor dem nervigen Kräuseln zurück.
Ruth wird uns wohl nicht begleiten: Ihre Einkaufstasche wurde in Gamarra unbemerkt aufgeschlitzt und nur durch großes Glück waren Geldbeutel, Handy und Schlüssel noch da. Trotz aller Geschichten über Kriminalität in Lima und vor allem in Gamarra, die sie selbst erzählt, war sie völlig schockiert. Ich selbst hatte aufgepasst wie ein Luchs und immer einen Arm um meine Tasche geschlungen. Handy hatte ich daheim gelassen und Kreditkarte und Schlüssel im Auto gelassen. Ganz wie Ruth immer empfohlen hat!

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