Dienstag, 23. Juni 2015

Verstrickte Dienstagsfrage 26/2015 - im Bürostil, oh ja

Eine tolle Frage hat das Wollschaf heute:
Für die meisten ist Selbstgestricktes Alltagskleidung, in der Freizeit getragen oder -je nach Dresscode- auch auf der Arbeit.
Aber ab und zu findet man in Strickzeitschriften auch elegante, festliche Modelle und das eine oder andere gestrickte oder gehäkelte Brautkleid hat das Wollschaf auch schon gesehen.
Kannst Du Dir vorstellen, zu einem formellen oder festlichen Anlaß oder einfach nur abends zum Ausgehen Stricksachen zu tragen?
Besitzt Du besonders schicke, elegante selbstgestrickte Sachen? Zeig mal!


Eine begeisterte Strickerin aus meiner Bekanntschaft hat sich vorgenommen, ihr Brautkleid zu stricken - falls sie mal heiratet. Sie ist 39, sehr bindungsscheu und es sieht nicht so aus, als ob sie in diesem Leben den Bund der Ehe schließen wird..... Ich bin gespannt.

Ein gestricktes Brautkleid ich nicht mein Ehrgeiz, aber ich kann mir absolut vorstellen, abends  auf eine Party oder in's Theater etwas Selbstgestricktes zu tragen.
Das hier wäre elegant genug über einem schwarzen Kleid oder Top mit Spaghettiträgern:

Banana-Silk Cardigan


Dress Code Büro: Diese Jacke ist für meinen zukünftigen Job als Bibliothekarin gestrickt worden, zu tragen mit einem Bleistiftrock, den ich mir nähe, sobald ich eine Zusage für eine Stelle bekomme:

https://store.vogueknitting.com/p-149-v-neck-cardigan.aspx

 Diese Jacke hat mich total begeistert und ich habe mir vorgenommen, ab jetzt mehr in diese Richtung zu denken als in Richtung Freizeit.









Sonntag, 21. Juni 2015

Einkäufe vom Holländischen Stoffmarkt

Gestern war hier Holländischer Stoffmarkt - die Gelegenheit für alle Schnäppchenjägerinnen und so habe ich auch genauso oft Französisch und Schwyzerdütsch gehört wie Hochdeutsch.
Eine Bekannte meinte, die Atmosphäre sei so, dass frau gleich nach Hause fahren und sich an die Nähmaschine setzen möchte und das stimmt genau!
Ich habe total schöne Sachen gekauft und freue mich schon auf das Nähen:


Links gibt es zwei Sweatshirtstoffe, daraus werden die Kleider Frau Fannie von fritzi und Grace von La Maison Victor.
Rechts oben ein Denim-Coupon,  aus dem ich eine Jeans nach dem Makerist-Hosenschnitt nach Maß nähen werde, wenn er erschienen ist.
Und rechts unten ein dick gewebter Möbelstoff, aus dem ich einen Rock wie meinen Herbstrock ohne Abnäher von vor drei Jahren nähen werde:


Gut, dass diese Projekte noch nicht gleich umgesetzt werden können, denn ich habe mich entschlossen, die schon fast aufgegebene Jacke für den Schwager doch anzugehen. Beim Durchsehen meiner alten Ordner ist mir nämlich ein Jackenschnitt aus der Carina 21/1983 aufgefallen. Ich kann mich noch genau an das Nähen erinnern; was das für ein elendes Gewurschtel mit dem festen Jeansstoff war und dass ich es doch gut hinbekommen habe und wie ich diese Jacke liebte.

Tasche hatte ich weggelassen

Meine Nähmaschine hatte mir mein Vater kurz zuvor geschenkt und ich habe sie mit diesem Projekt gleich mal an ihre Grenzen gebracht.
Egal, nur ein kurzer historischer Exkurs. Jedenfalls hatte ich die Schwager-Jacke ja an der hinteren Mitte durchgeschnitten und gestern habe ich fast alle Nähte der einen Hälfte aufgetrennt und die Stoffstücke beschriftet.
Bei einigen Extranähten wollte ich mich eigentlich drücken, aber was ich mir halbwegs zutraue, werde ich machen.
Was ich mir nicht gut zutraue:
Eingesetzte Tasche und Paspeltasche mit Klappe (abgetrennt)

RV am Ärmel

Dienstag, 16. Juni 2015

Dienstagsfrage 25/2015 - trotz Maschenprobe

Dies fragt das Wollschaf heute:
Wer hat es nicht schon einmal erlebt: Brav eine Maschenprobe gestrickt und das fertige Strickstück passte später doch nicht :-(
Welche Tipps habt ihr für eine exakte Maschenprobe?

Und an alle, die auf einem großen Stück grundsätzlich lockerer oder fester stricken als bei ihrer Maschenprobe: Wie handhabt ihr diese Abweichungen; was macht ihr, damit es zum Schluß trotzdem passt?

Ja, ist mir auch schon passiert, dass eine Jacke zu groß wurde trotz Berechnung nach der Maschenprobe. Wenn ich mich recht erinnere, war das Gestrick schließlich elastischer als erwartet und zog sich deshalb in Weite und Länge.

Was ich jetzt mache:
Ich stricke eher eine größere MaPro,
zerre an ihr herum,
wasche sie.
Und behalte das alte
Missgeschick im Kopf.

Bei der aktuellen Strickjacke gibt es Fortschritte zu verzeichen, ich bin beim ersten Ärmel. Erstaunlich, wie schnell sich die Jacke strickt, wenn ich mal dran bin. Ich muss mich dran erinnern, dass die Blende plus Kragen nochmal ordentlich Arbeit wird.... Foto folgt.

Ansonsten bin ich gerade beim Erstellen eines Rockschnitts nach dem Makerist-Kurs "Schnittmuster für Röcke erstellen". Ich musste eine größere, aber leicht durchzuführende Änderung am Papierschnitt machen und bin jetzt sehr zufrieden: Das zweite Nessel-Modell sitzt wirklich perfekt und ich werde als nächstes den Modestoff verarbeiten. Foto vom Nessel gibt es nicht, denn Vorder- und Rückteil des Rockes sind aus verschiedenen Stoffen und unterschiedlich lang, richtig hässlich.

Modestoff plus Futter, wird ein schmaler, knielanger Rock

Insgesamt gefällt mir der Kurs gut, bloß dass die Referentin eine Frage zu ihrer Messung mit "Ich weiß wirklich nicht, wie ich das besser erklären soll" beantwortet hat, finde ich sehr schwach!

Trotzdem habe ich die Kurse zur Hosenschnitt-Muster-Erstellung vorgebucht. Ich träume ja weiterhin von gut sitzenden Stoffhosen. Die Schlupfhose vom vorletzten Blog ist nicht so der Hit geworden und braucht noch Nachbesserung.





Dienstag, 2. Juni 2015

Dienstagsfrage - Stricken im Urlaub

Das Wollschaf hat -alle Jahre wieder- diese Frage gestellt:

Nimmst Du Dein Strickzeug mit in den Urlaub?
Wenn ja, lieber kleine handliche Projekte oder ein großes Projekt?
Wo strickst Du? Auf der Fahrt, am Strand, im Hotel oder …?
Hast Du vielleicht schon mal an einem besonders exotischen Ort gestrickt?


Das Strickzeug kommt natürlich mit in den Urlaub. Wenn es irgendwie geht auch das große Projekt, aber vielleicht nicht unbedingt die fast fertige Raglan-von-oben-Jacke. Aus Platzgründen, aber vor allem, seit mir vor zwei Jahren meine Tasche mitsamt Strickzeug aus dem Mietauto geklaut wurde.
Seit ich mal auf einer Autoreise durch die Extremadura in jedem kleinen Kaff verzweifelt nach anständiger Wolle fahndete, weil ich mich im Auto so langweilte, gehört Strickzeug zu meinem Gepäck. Damals musste ich schließlich mit Jackennadeln und einer Polymischung Beinwärmer stricken - das passiert mir nicht nochmal!

Ich stricke gerne im Auto, aber auch am Strand, weil es sich gut anfühlt, die Zeit so nett zu nutzen. Als ich noch täglich mit dem Zug nach Basel pendelte, habe ich meist ein Hörbuch gehört und dabei gestrickt. Das war großartig!
Der exotischste Ort war wohl auf einer Reise durch Nord-Peru, wo wir den Regenwald streiften. Aber für die Bewohner dort war ich sehr exotisch: Wir standen in einem Stau vor einer Straßenbaustelle, als sich Kinder um das Auto sammelten und unter Gelächter und erstaunten Ausrufen auf mich mit meinem Strickzeug zeigten. Sie hatten wohl noch nie eine Ausländerin stricken gesehen und gedacht, das könnten nur ihre Familienmitglieder.
Wir waren im (peruanischen) Sommer auch öfter an einem Strand südlich von Lima, wo ich stets mein Strickzeug dabei hatte.




Montag, 1. Juni 2015

Dienstagsfrage 22/2015 - alte Stricknadeln

Dies fragte das Wollschaf letzte Woche:
Was machst Du mit alten Stricknadeln, die Du nicht mehr benutzt?
Für den Notfall aufheben, verschenken oder wegwerfen?
Oder gar zweckentfremden – und wenn ja, in welcher Weise?


Ich wünschte, ich könnte von einer genialen Sache erzählen, die ich mit alten Stricknadeln bastle, aber eigentlich hebe ich sie auf, bis ich mal wieder eine Aufräumaktion beginne.
Aussortiertes stelle ich entweder mit einem Schild "Zu verschenken" auf die Straße oder bringe es zu Fairkauf.  Abgebrochene Holznadeln spitze ich mit dem Spitzer an, schleife sie glatt und benutze sie als Zopfnadeln.

Kürzlich habe ich meine kompletten Woll- und Faservorräte durchgeschaut, weil ich mehrere Wollmotten sah und habe die gesammelten Reste bei Fairkauf abgegeben:


Macht nicht viel her, ich weiß, aber ich bin froh, dass ich das Foto gemacht habe: Die blauen Garne sind eine Erinnerung an eine nette ehemalige Mitbewohnerin, an die ich sonst nie denke.
Aus dem grauen Plüschgarn hatte ich eine Wickeljacke gestrickt, die ich verschenkt habe und an die es sonst auch keine Erinnerung mehr gäbe. Naja, das sollte als Warnung dienen, denn das Teil war nichts für mich.

Ausgelöst wird eine Aussortieraktion sonst durch das Buch Magic Cleaning von Marie Kondo, die eine ganz entzückende Art hat, der Leserin Spaß am Aufräumen zu vermitteln.

Weiterhin stricke ich kaum, nähe aber an einer Hose, zu der mich Marisa vom Nähcafé inspiriert hat: Eine Schlupfhose nach einem uralten Burdaschnitt, nachdem ich mir vor zwanzig Jahren einige Jacquard-Hosen genäht hatte, die ich dauernd trug, früher als Steghose, dann ohne Steg.
Natürlich heute ohne Steg

Und aus schwarzem Ramie