Sonntag, 30. September 2012

Beute vom Holländischen Stoffmarkt neulich

Während ich den folgenden Satz formuliere, weiss ich schon, dass es ihm an Originalität fehlt: "Ich hatte mir vorgenommen, mich auf dem Stoffmarkt nicht hinreissen zu lassen und mehr Stoffe zu kaufen, als ich bis zum nächsten Stoffmarkt vernähen kann". Ich glaube, dass dieser Satz auf jedem Nähblog kurz nach einem Stoffmarkt steht.

Und tatsächlich habe ich es geschafft, etwas nicht zu finden, was ich suchte - vermutlich war der erträumte tannengrüne Nicki für die Zuhause-Hose ganz nahe, aber planvolle Suche war mir in der Basar-Atmosphäre nicht möglich.
Jedenfalls habe ich wie geplant Stoff plus Inlett plus RVs für Katzenkissen eingekauft, Gobelinstoff für Menschenkissen und nur ein wenig schwarzen Wollstoff für einen Rock mit applizierten Tulpen in silber und schwarz:

Doof ist halt die Schlange von älteren Projekten, die vorher dran sein sollten.... Und auch dieser Satz ist garantiert völlig unoriginell!

Dienstag, 25. September 2012

Die verstrickte Dienstagsfrage 39/2012 - warum ich blogge

Das Wollschaf stellt heute eine interessante, persönliche Frage:
Warum bloggst du und wie bist du überhaupt dazu gekommen?
Was motiviert dich dazu und worüber freust du dich dabei?
Welchen Blog besuchst du am liebsten?
Vielen Dank an Tiffany für die heutige Frage!

 Zum Bloggen bin ich gekommen, als mein Mann im April 2011 eine Stelle in Lima, Peru angenommen hat und ich Möglichkeiten suchte, mit meinen FreundInnen in Dtld in Kontakt zu bleiben. (Umgekehrt waren deutsche Blogs total wichtig für mich als Verbindung mit Zuhause).Allerdings las fast keine meiner FreundInnen meinen Blog und ich habe sie schließlich mit monatlichen Rundbriefen auf dem Laufenden gehalten.

Eigentlich wollte ich viel mehr über das Leben im Ausland schreiben. Bloß, es war nicht toll und wer will schon lesen, wie unglücklich oder genervt jemand ist? Und will ich das dauernd schreiben? Da macht doch das Schreiben über meine Experimente mit pflanzlichen Farben und dem neuen Spinnrad viel mehr Spaß.

Seit April bin ich wieder in der Heimat und es ergeben sich weniger Themen, so dass auch die Motivation etwas nachgelassen hat. Ich freue mich, wenn ich eine gute Idee oder einen doofen Fehler von mir veröffentlichen kann und noch mehr, wenn jemand daraus Nutzen zieht.

Ich selbst lese regelmäßig die Blogs von Stephanie, von Tichiro, Maliz und Lene 

Sonstiges:
Der Strickrock ist beim letzten oder vorletzten Knäul und bald fertig. Parallel nähe ich an einem Unterrock, den ich zu diesem und zwei weiteren roten Röcken tragen will, die sich jedoch noch im Planungsstadium befinden.

Die neuen Katzen machen viel Freude, aber auch viel Sorgen. Nachdem die beiden Kleinen durch homöopathische Behandlung wieder halbwegs fit sind -allerdings weiterhin Durchfall haben- ist das Muttertier im Moment krank

Gewicht abnehmen:Auf der Waage tut sich gerade nicht viel, was aber nicht an Weight Watchers liegt. Es wäre halt schlauer von mir, das teure Programm auch zu nutzen... Einen Triumph kann ich allerdings vermelden: Heute morgen war ich zum ersten Mal seit Jahren wieder joggen und nicht nur walken und es war ziemlich easy!


Samstag, 22. September 2012

Nähfragezeichen vom 20. September - Zackenschere

Das Nähfragezeichen fragt heute nach der Zackenschere
Habt ihr eine Zackenschere? Nutzt ihr sie auch? Und wenn ja, wozu? Wenn ich mich recht erinnere, wurden früher oft Zackenscheren benutzt, um nicht versäubern zu müssen. Bei welchen Stoffen funktioniert das?

Äh, ich habe eine, benutze sie aber nie! Das mit dem nicht-Ausfransen habe ich nämlich nicht geglaubt - und auch nie ausprobiert, aber das kommt jetzt. Allerdings nur bei einem Stoff, den ich vor dem Nähen vorwasche. Als ich die Kommentare las, bin ich überhaupt erstmal auf Ideen gekommen, wozu ich sie benutzen könnte!

Dienstag, 18. September 2012

Die verstrickte Dienstagsfrage 38/2012 - Stricknadel-Materialien?

Welche Erfahrungen habt Ihr mit verschiedenen Strick- und Häkelnadel
Materialien gemacht? Also Alu, Plastik, Bambus, Holz (KnitPro), Edelholz (wie Rosenholz, Veilchenholz oder Ebenholz), Bein (antik natürlich).
Welche würdet Ihr empfehlen, welche nicht und warum?
Ich selbst kann Alu/Metall nicht vertragen. KnitPro sind z.T. mörderisch spitz und sie brechen recht schnell. Plastik mag ich eigentlich gar nicht.
Vielen Dank an Lilly Landfein für die heutige Frage!
Ich würde empfehlen, es bei der Maschenprobe auszuprobieren! Die generelle Regel heisst: Für schlüpfrige Garne Nadeln aus Holz, für nicht-schlüpfrige welche aus Metall/Alu. Bei Nadelspielen empfehlen sich deshalb auch solche aus Holz, weil sie nicht aus der Arbeit rutschen. Meiner Erfahrung nach stimmt das so. KnitPro finde ich auch zu spitz, weshalb ich sie mit Sandpapier stumpfer arbeite: Erst grobes Papier (niedrige Körnung), um schnell Material zu entfernen, dann immer feineres (höhere Körnungen) für eine glatte Oberfläche. 
Meist benutze ich Bambusnadeln, die fühlen sich für mich am angenehmsten an. Dabei bin ich jedoch flexibel, für Reiseprojekte nehme ich lieber Metallnadeln, die stabiler sind. Für Edelholznadeln bin ich zu sparsam. 
Nadeln aus Bein hätte ich wirklich gerne! Ich hab mal Archäologie studiert und damals habe ich diesen Werkstoff schätzen gelernt. Er ist hart, aber trotzdem ein wenig biegsam und warm und angenehm in der Berührung. Vielleicht kommt jemand mal drauf, aus den vielen Rinderknochen, die in den Schlachthöfen anfallen, Rundstricknadeln herzustellen. Ich wäre unter den ersten Bestellern. Jackenstricknadeln aus Bein habe ich bei Nehelenia gefunden. 
Die Holznadeln mit quadratischem Querschnitt musste ich probieren und bin ganz angetan, denn sie liegen sehr bequem in der Hand. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie für Leute mit Arthritis Stricken wieder möglich machen. Mir lagen sie so gut in der Hand, dass ich noch lockerer strickte als sonst - nicht gut.

Samstag, 15. September 2012

Sommer-Jacke und Herbst-Rock fertig!

Mein letztes Sommerteil und mein erstes Herbstteil sind fertig - bin ganz stolz!

Dies ist der Modern Garden Cardigan von Vera Välimäki. Ich habe statt mit 10mm-Nadeln mit 6mm gestrickt, weil mir das Original zu löchrig war und zum Ausgleich die größte Konfektionsgröße gewählt. Sie passt auch sehr gut - bis auf die Ärmel, leider. Diese habe ich nämlich nicht hin und her sondern mit 6mm-Nadelspiel in Runden gearbeitet und da ich wohl linke Maschen entscheidend lockerer stricke als Rechte, sind sie etwas zu eng. Echt doof! Aber wenigstens habe ich was dazu gelernt.


Der Stoff für diesen Rock lag schon lange im Schrank. Vor x Jahren Jahrzehnten habe ich in Südfrankreich auf dem Markt mal Jacken aus diesem Stoff gesehen, damals das Geld nicht gehabt, aber mir immer eine gewünscht und später diesen Möbelstoff gekauft. Eine Jacke ist nie entstanden (kommt noch!), aber eine Tasche wurde begonnen und es blieb noch genug für den Rock.
Der Anstoß für ihn kam aus einem Stoffgeschäft hier, wo ein ähnlicher Rock ausgestellt war. Bei mir ist es der vermaßte Standardschnitt ohne Abnäher und ohne Bündchen in schmaler Form und mit Etamine de Laine gefüttert. Damit der Saum nicht so dick aufliegt und zu steif wird, aber trotzdem schön versäubert ist, habe ich ihn mit Schrägband verstürzt und bin sehr zufrieden mit dieser Lösung. Auf der Innenseite habe ich beigen Faden benutzt und auf der Außenseite jeweils Transparenten. Jetzt muss es bloß noch kühler werden!

Dienstag, 11. September 2012

Die verstrickte Dienstagsfrage 37/2012 - Ponchos?

Das Wollschaf fragt heute nach Ponchos: "Ponchos sind auch dieses Jahr total in. Gestrickt oder gehäkelt, dass ist in diesem Fall egal. Habt ihr euch schon einen gestrickt oder steht das noch auf der Wunschliste?
Oder ist so ein Poncho nicht praktisch und euer Ding?"

Nee, echt nicht mein Ding. Kommt mir total unpraktisch vor. Und extrem un-chic.

Freitag, 7. September 2012

Nähfragezeichen vom 4. September: Trauma oder Vorbild


Eine sehr schöne Frage stellt das Nähfragezeichen über Frau Linkshänderin diese Woche:
Trauma oder Vorbild
Wurdest du als Kind von Mama, Oma, Tante oder vielleicht sogar Papa benäht/bestrickt/becraftelt? Hat diese Person auch für sich selbst genäht? Wie fandest du das damals? Und wie findest du es aus heutiger Sicht. Hat es dich geprägt? 

Ja, meine Mutter hat mich benäht und meine Tante Inge (ihre Cousine) hat mir ein Zierdecke für meine Puppenwagen gestrickt. Diese war knallrot und passte so garnicht zu meinem hellblauen Puppenwagen, aber ich habe mich sehr über die Geste gefreut.
Das erste Teil meiner Mutter für mich, an das ich mich erinnern kann  war ein großkarierter Poncho (die 70er grüßen!), der mir nicht gefallen hat. Aber ich erinnere mich mit Freude an zwei Kleider nach dem selben Schnitt, die ich sehr gern getragen habe. Eins war aus Jeansstoff und mit bunten Zackenlitzen verziert und das zweite aus hellblauem Blumenstoff. Hier das Hellblaue:

Mein Bruder, meine Mutter (in Selbstgenähtem?) und ich 1976 in Barcelona

Später hat meine Mutter mit Telekolleg die Mittlere Reife nachgeholt, noch eine Ausbildung gemacht und wieder angefangen zu arbeiten, so dass sie keine Zeit und Kraft mehr zum Nähen hatte. Aber als sie später nur noch halbtags arbeitete und seit ihrer Pensionierung näht sie wieder mit Begeisterung. Von Trauma kann bei mir also keine Rede sein!

Dienstag, 4. September 2012

Ich bin eine Projekt-Schlampe (beim Stricken)

Wie vielleicht schon mal erwähnt, habe ich genug Garn für den Rest meines Lebens. Vor allem bedingt durch den Aufenthalt in Peru: Da ich damit rechnete, viel Zeit zum Stricken zu haben, hatte ich vorher noch Vorräte angelegt. Letztendlich habe ich jedoch längst nicht soviel gestrickt wie gedacht und hinzu kamen noch gute Gelegenheiten zum Wollkauf im Textilviertel von Lima, bei Wollkooperativen in den Anden und bei Lima und im Weihnachtsurlaub in Argentinien, wo es Wolle aus dem Nachbarland Uruguay (Manos del Uruguay und Malabrigo) gibt.
Also war eigentlich ein absoluter Kaufstopp angesagt.
Dooferweise haben wir uns aber so eine Kaffeepresse angeschafft und die braucht noch eine wärmende Hülle. Immerhin ist diese schon fast fertig:
Aus Filzwolle von Rödel. Rechts kommen Knöpfe dran, links Knopfschlaufen - fertig!
Und dann habe ich in der Buchhandlung einen Blick in "Spiral-Accessoires" geworfen und einen Rock in dieser Technik entdeckt. Habe noch einmal drüber geschlafen und dann das Garn gekauft.
Eigentlich mache ich mir nichts aus mehrfarbigen Garnen und besitze keins, aber in uni wäre das Teil stinklangweilig (tragen und stricken), also musste ich wieder zu Rödel.  Inzwischen bin ich soweit:
Anderthalb von sieben Knäulen verstrickt.
Der Modern Garden Cardigan ist fast fertig, noch einige Fäden sind zu vernähen und die Knöpfe dran zu nähen, so dass sich mein schlechtes Gewissen in Grenzen hält. Gezeigt wird er demnächst....