Samstag, 21. Januar 2017

Weiterhin Petrasilie verhagelt beim Cardigan

Den braunen Lucy in the Sky-Cardigan habe ich in einen Korb gepackt und dort wartet er nun darauf, was aus ihm wird. Ich habe keine Ahnung. Die Idee des Überfärbens spukt mir weiter im Kopf rum, obwohl es sicher nicht die perfekte Lösung ist. Aber die gibt es vermutlich nicht.

Die elf Knäuel blaue Wolle, die ich auf La Gomera gekauft habe und von der ich vermutete, dass sie von Motten befallen waren, habe ich tatsächlich einzeln in Wollsocken gepackt, erst sich im Handwaschbecken vollsaugen lassen und dann im Wollwaschgang der Waschmaschine gewaschen und in der warmen Wohnung trocknen lassen. Das Garn wirkt nun ein wenig angefilzt, aber ich vermute, das ist nur die oberste Schicht und auf jeden Fall ist der Faden bei Zug so fein wie vor dem Waschen. Ich muss mal bei Tageslicht (!) nach angeknabberten Stellen suchen. Rückstände von der Larvenhülle oder ähnliches sind jedenfalls nicht zu sehen. Waren es vorher allerdings auch nicht. Ich bin sehr zufrieden mit meinem Vorgehen! Ergänzendes Garn in Weiß habe ich inzwischen auch gefunden.

Im Moment bin ich am Verzwirnen des Garns aus dem Pflanzenfasern-Probepaket, die ich im 2012 gefärbt und nach und nach kardiert und versponnen habe.

Es gibt noch mehr
Ich bin ziemlich entzückt! Nicht, dass das Garn besonders fein oder gleichmäßig wäre, aber das braucht es auch nicht zu sein - sonst könnte ich ja gleich welches kaufen. Ich stricke, wie schon aus meinem ersten selbst gesponnen Garn, ein Dreiecktuch mit Zackenrand für kühle Sommerabende:





Gestrickt wird kraus rechts und einfach, bis das Garn zu Ende ist. Idealerweise nach Abschluss einer kompletten Zacke. Das Garn ist eher glatt und wirkt interessant und lebendig. Dieser nur-noch-eine-Reihe-Zwang hat mich völlig im Griff, weil es total spannend ist, was als nächstes aus dem Knäuel kommt und wie es wirkt. Ich verzwirne auch die völlig unregelmäßigen Stücke von vor dem Spinnkurs. Dieses Muster nimmt alles auf und verwandelt es in ein homogenes Schmuckstück.

Was ich mache, wenn das Spinnrad wieder frei ist, weiß ich noch nicht. Es gibt Mengen von Texelschaf-Fasern, die gewaschen und kardiert sind. Weiterhin ist es mir in Wolljacken aber viel zu warm und hier hängen noch drei fast fertige selbst gestrickte Jacken auf der Stange, die ich deshalb nicht anziehen werde.
Ich habe noch zwei perfekt temperierende Pflanzenfasern- und Schafwollmischungen von World of Wool. Allerdings ungefärbt, was das Spinnen ein wenig dröge macht. Falls ich die Fasern färbe, muss ich sie vor dem Spinnen allerdings nochmal kardieren und dazu habe ich null Lust. Das unendliche Kardieren der grünen Fasern hat mir gereicht.
Oder ich färbe sie und schicke sie zum Kardieren in eine Wollkämmerei..... Muss mal drüber nachdenken und nach Kosten fragen.

Außerdem will ich die Technik mal ausprobieren, bei der frau den Trommelkardierer mit Fasern vollpackt und diese dann durch eine Tülle (diz) geordnet abzieht um roving zu bekommen. Habe auf Youtube eine Anleitung gesehen. Dafür könnte ich die im Ofen gefärben Fasern nehmen und sie mit der Handspindel weiter verarbeiten. Bei der nächsten Reise will ich die Handspindel nämlich mitnehmen.







Freitag, 13. Januar 2017

So ein Grrrrr

Als ich eben das Foto unten machte, habe ich zum ersten Mal gesehen, dass ein Streifen helleres Garn in der Jacke verstrickt ist! Eine andere Partienummer und ich habe es die ganze Zeit nicht gemerkt - bin fassungslos. (Ja, ja, es gibt Schlimmeres). Heisst für mich, dass dringend stärkere Glühbirnen in diese Wohnung müssen. Was mir schon länger klar war.
Und was mache ich jetzt?
Ich habe gerade eine etwas zu enge schwarze Skinny-Jeans an den Nähten ausgelassen und mit Simplicol Back-to-Black-Farbe überfärbt, deshalb kann ich mit Sicherheit sagen, dass die typischen Ungleichmäßigkeiten nur abgemildert werden, aber nicht verschwinden. Mit der Jacke wäre es genauso. Bleibt nur Aufribbeln?

Göttin sei Dank habe ich noch genug Garn
 Ich glaube sogar, da sind noch mehr Streifen drin als dieser eine breite. Wenn das stimmt, muss ich die ganze Jacke aufribbeln und mit abwechselnden Knäuelen neu stricken. Seufz. Und dabei war ich so stolz und begeistert. Ich glaub, ich färb doch erst drüber und entscheide dann weiter. Die Perlmutterknöpfe nehmen Farbe auch an, habe ich mal gelesen.

Ansonsten versuche ich den Rückstand am Temperature Blanket aufzuarbeiten: Morgens und abends eine Reihe mit 230 Maschen. Klappt auch nicht jeden Tag. Aber begeistert mich weiterhin:

Das sind Anfang September bis Mitte Dezember 2016 - fast ein Drittel der Decke

Inzwischen habe ich hellgrüne und dunkelgrüne Wolle nachbestellt. Hoffe, die Partien passen halbwegs.

Ich möchte auch gerne mal wieder was nähen und habe bei der letzten Zwei-Euro-Aktion bei Makerist fünf Hosenschnitte bestellt. Einer toller als der Andere. Ich möchte mal eine Jersey-Hose in Jeans-Optik nähen. Bequem und kleidsam, hihi.


Sonntag, 1. Januar 2017

Frohes Neues - unter erschwerten drei Bedingungen

1. Natürlich habe ich die Jackenstricknadeln gekauft und mich damit durchgekämpft. Vor allem die ersten beiden Reihen, nachdem Leib und beide Ärmel für die Raglanpasse auf den Nadeln waren, strickten sich sehr mühsam. Und sehen reichlich unregelmäßig aus, ehrlich gesagt. In der Raglanabnahme vorne ist auch noch ein fetter Fehler. Ist halt Handarbeit!
Ich glaube, dass sich mit Jackennadeln die Wurftechnik der Briten besser stricken lässt und habe mir sogar kurz überlegt umzulernen. Aber ich denke, dass es noch unregelmäßiger wird, wenn ich mittendrin mit einer anderen Technik beginne. Foto folgt.

2. In der Ferienwohnung tauchten plötzlich Motten auf und woher kamen die? Natürlich von der hier gekauften Wolle! Habe drei kleine Gästeseifen dazu gepackt und hoffe das Beste bis wir am 7. wieder daheim sind. Erst dachte ich, ich spule daheim alles um und wasche dann die Stränge von Hand, um die Eier da raus zu bekommen. Aber dann ist mir eingefallen, dass ich mal irgendwo den Tipp gesehen habe, kratzige Wolle direkt als Knäuel in einem Wäschenetz in der Waschmaschine zu waschen und danach sind sei sie schmusig weich. Werde jeden Knäuel in eine Socke packen und alles möglichst heiß im Wollprogramm waschen und das Weichspülerfach mit Lavendelöl fluten.

3. Bei einer Autofahrt letzten Donnerstag bin ich in Stadtschuhen ausgestiegen, auf steilem, rutschigen Grund gestürzt und habe mir den Knöchel verstaucht, so dass ich jetzt einen Gips und Krücken habe und alle geplanten Wanderungen gestrichen sind. Könnte nicht behaupten, dass ich die Zeit zum Stricken genutzt habe. Mit den Jackennadeln ist es halt doch nicht so spaßig.