Samstag, 25. März 2017

On Hold

Klingt besser als gerade-keine-Zeit-haben oder blockiert sein, gell?
Im Februar hatte ich einen praktischen Teil innerhalb meiner Kosmetikerin-Ausbildung und im März die abschließende praktische Prüfung der Fußpflege-Ausbildung. Das und die weiterhin laufende Vorbereitung der Praxis-Eröffnung haben meine Energien so ziemlich gefressen und aus tollen Nähplänen ist bisher nichts geworden.
Das Spinnrad ist auch weiterhin unbestückt: Ich habe zwar ein Leinen-Wolle-Fasergemisch im Auge, schrecke aber vor dem Anfangen zurück. Denn ich habe noch nie Leinen versponnen und befürchte, viel Fasern mit Ausprobieren zu verbrauchen und damit nicht mehr genug für die geplante Jacke zu haben. Mit dem Gedanken, dass sich die Mischung auch nachbestellen lässt, versuche ich mich abzuregen und die Blockade zu überwinden.


Beim Stricken muss ich ein eher ungeliebtes Projekt machen:


Eine Freundin hat von ihrer verstorbenen Schwester ein angefangenes Strickstück geerbt, Rückenteil und einen angefangenen Ärmel eines Pullis. Die noch nicht nicht angebrochenen Wollknäuel wurden wohl von einer anderen Erbin eingesteckt, jedenfalls gibt es nicht mehr Garn. Ich habe meiner Freundin versprochen, soviel wie möglich vom schon gestrickten Stück zu erhalten und einen Kissenbezug aus den Stücken zu machen. Das Rückenteil habe ich bis zu den Armausschnitten aufgeribbelt -sehr undankbare Aufgabe, Mohairfasern voneinander zu lösen- und stricke nun gerade hoch, Ärmel und ex-Rücken gleich hoch, demnächst auf einer Nadel. Dann werden die Nähte geschlossen, das Rechteck gefaltet, die Naht geschlossen und es kommt noch ein nach Maß genähtes kobaltblaues Innenkissen rein. Stoff dafür ist schon gekauft. Ganz schön viel Aufwand und mir ist gleich wieder klar, warum ich das zwei Jahre lang vor mir hergeschoben habe. Jetzt hat die Freundin Geburtstag und ich nehme ihn zum Anlass, es endlich anzugehen.