Montag, 23. Dezember 2013

Weihnachtsgrüße aus dem Süden

Wie fast jedes Jahr verbringe ich mit dem Lieben Mann Weihnachten da, wo es warm ist. Oder zumindest wärmer als in Deutschland.
Für diesen Urlaub in Spanien hatte ich keinerlei Ehrgeiz mehr, irgendetwas handarbeitstechnisch Interessantes zu finden, nachdem ich in den letzten Spanien-Urlauben immer nur die gleichen Wollqualitäten sah. Aber heute waren wir auf einem kleinen Mittelalter-Weihnachtsmarkt und ein Stand bot u.a. beinerne Häkelnadeln an:


Schön, oder?

Und etwas später kam ich an einem Wollgeschäft vorbei, davon musste ich natürlich auch ein Foto machen. Schade, dass es keine Karte der Wollgeschäfte Europas gibt, dort könnte ich Einiges eintragen.
Lanas y Algodones El Paraiso, Plaza de mercado no. 24, Valencia
Genau gegenüber ist übrigens ein weiteres Wollgeschäft, aber nicht so eine Alibabas Schatzhöhle wie dieses. Und direkt daneben ist ein Korbgeschäft mit sowohl traditionellen als auch moderneren Korbsachen (da muss ich nochmal hin....)
        
Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch in das Neue Jahr!!

Sonntag, 8. Dezember 2013

Langsam am Verzweifeln

Von meinen drei Spulen sind nun zwei mit der gleichen Menge Garn gefüllt und ich brauche jetzt die dritte Spule zum Verzwirnen!
Sieht vielleicht nicht so aus, aber die Spulen wiegen genau gleich viel (398 Gramm, wovon die Spule 208 Gramm wiegt)
Aber auf der dritten Spule ist immer noch das grüne Garn, von dem das Ende verschwunden ist. Wie Maliz vorgeschlagen hat, habe ich einen verheißungsvoll aussehenden Faden durchgeschnitten. So hatte ich zwei Enden; das eine läuft in Richtung Mittelpunkt der Spule, das andere in Richtung außen zum verlorenen Ende - das will ich finden. Ich habe die Spule neben das Spinnrad gehalten und übelegt, in welche Richtung der Faden läuft und welchem Ende ich also am besten nachgehe.
Tja, aber der Faden, der nach außen gehen sollte, verschwand unter Lagen von Fäden und der andere blieb immer zugänglich an der Oberfläche. Musste allerdings bei jeder Umdrehung unter einem Faden durchgezogen werden. Lange, lange habe ich das gemacht und den inzwischen langen Faden durch das Zimmer gelegt, damit er sich nicht verknäult. Irgendwann habe ich die Geduld verloren und den Faden durchgeschnitten, unter dem ich immer durch musste. Tja, kurz darauf kam ich dann an diese Stelle. Naja, man braucht ja immer Fäden zum Nähte schließen etc. etc.

Nun habe ich die Spule nochmal auf das Spinnrad gesteckt, den Wirtel angeschraubt und ein Stück Geschenkband wie das grüne Garn in Z-Richtung gesponnen, um meine Theorie der Fäden zu überprüfen. Und ganz richtig wickelt sich der Faden im Uhrzeigersinn um die Spule und wenn ich ihm gegen den Uhrzeigersinn folge, geht es Richtung Mittelpunkt und wenn ich ihm mit dem Uhrzeigersinn folge, Richtung außen.

Bloß: Das nutzt mir garnichts, denn das Verfolgen des Fadens ist weiterhin umgekehrt leichter. Aber es ist mir eine Lehre, die Führungsöse (bei anderen Rädern ist das eine Reihe von Haken) öfter zu verschieben und nicht zuzulassen, dass sich zuviel Garn an einer Stelle auf der Spule aufwickelt. In Spinnen - Leicht gemacht warnt Brenda Gibson genau davor. Bloß war ich zu begeistert, endlich mal im Schwung zu sein, um dauernd anzuhalten und die Führungsöse zu verstellen

Nähen: Am Pannesamt-Hemdchen habe ich weitergemacht. Der Ersatzdrucker ist gekommen, aber ich bin zu geizig, um nochmal so eine Menge Toner zu verschwenden, wenn es auch anders geht. Außerdem bin ich immer neugierig, etwas Anderes auszuprobieren: Bei den Ärmeln habe ich die neue Größe mit Bleistift auf das Durcheinander der Linien des Schnittmusterbogens gezeichnet und dann mit extradicker Baufolie die Schnittteile abgepaust. Zugeschnitten und geheftet sind sie schon (bis auf das Vorderteil), nun muss ich mich bloß noch vom Einatmen der feinen Samtfussel erholen, dann kann es weitergehen.
Die krumme Linie wurde beim Abpausen, Ausschneiden und Zuschneiden immer gerader!




Donnerstag, 28. November 2013

Oberteil für Weihnachten und Silvester oder Die Duschkabinentür als Leuchttisch

Sehr vorausschauend habe ich vor einigen Tagen meinen Festtagsrock anprobiert - passt so gerade noch, hurra! Aber ein schönes Oberteil -möglichst schnell zu nähen, bitte- fehlt noch. Im Kaufhaus neben der Lebensmittelabteilung gab es Pannesamt und zack, hatte ich 1.50m fast-Weißen gekauft.
Wieder daheim konnte ich mich nicht überwinden, alle Burda style und sonstige Heft zu durchsuchen und habe nur die Ordner mit den Einzelschnitten angeschaut. Meine Wahl ist auf den schlichten Raglanpulli in der Mitte gefallen, der jedoch noch ausgerädelt werden muß:

3776 aus Ratgeber 9/2005
In dehnbarem Jersey würde ich das Shirt in Gr. 42 nähen, aber in nicht so dehnbarem Pannesamt?
Ich habe in allen Nähbüchern geguckt, wie man einen Raglanschnitt vergrößert - gibt es nicht. Schließlich habe gedacht, ich gradiere, indem ich eine Gr. 44 parallel zu den anderen Linien außerhalb der Gr. 42 einzeichne.
Am sichersten kam es mir vor, die Ausschnitte des Schnittmusterbogens, die ich brauche, auf den Kopierer zu legen und dann zusammenzukleben.
Und zusammenkleben ging am besten an der Innentür der Duschkabine:

Rückenteil: Stand bei zwei Blättern

Fertig mit vier Blättern
Einzeichnen der neuen Linien:
Hat Spaß gemacht

Und das fertige Schnittteil:

Leider hat dann der Drucker angefangen, hässliche Geräusche von sich zu geben - und das, nachdem ich heute sowohl neue Farb- wie S/W-Patronen für ihn gekauft habe. Fortsetzung folgt!

Mittwoch, 27. November 2013

Die verstrickte Dienstagsfrage 48/2013 - Öffentliches Stricken

 Gestern fragte das Wollschaf nach öffentlichem Stricken:
Strickst oder häkelst du auch in der Öffentlichkeit (also in Cafés, Bus und Bahn, Büchereien, in der Uni, am Arbeitsplatz etc.) ? Wenn ja, welche Erfahrungen hast du damit gemacht und wie reagiert die Umwelt darauf? Wurdest du schon angesprochen und was haben sie gesagt?
Vielen Dank an Katharina für die heutige Frage!

 Ich würde ja jetzt gerne schreiben, dass ich frohen Mutes und mir keiner neugierigen Blicke bewusst bei jeder sich bietenden Gelegenheit das Strickzeug zücke, aber so ist es keineswegs, denn
a) habe ich nicht dauernd Strickzeug dabei
b) mag ich manchmal nicht auffallen
c) hatte und habe ich öfter auch Besseres zu tun - auch wenn das unglaublich klingen mag in einem Handarbeitsblog.

Im Café lese ich die aktuellen Frauenzeitschriften, in der Bücherei rase ich nur rein und raus (wir haben ein ungemütliches Café dort, das nur von älteren, zeitungslesenden Männern frequentiert wird), in der Uni habe ich mitgeschrieben, in der FH auch und am Arbeitsplatz arbeite ich.
Als ich noch eine Stunde pro Weg mit dem Zug zur Arbeit pendelte, hatte ich jedoch immer Strickzeug dabei, oder was zu Nähen, ein Rock zum Säumen z.B. Außerdem einen MP3-Player, das war der volle Genuß! Allerdings bin ich 1. Klasse gefahren und es war super ruhig und angenehm.
Wenn ich heute in den Urlaub Zug fahre (2. Klasse), gucke ich oft lieber aus dem Fenster und rede mit dem Lieben Mann.
Angesprochen wurde ich schon, meistens hat mich eine Frau gefragt, was das würde. Und als ich letztes Jahr zum Schwiegervatergeburtstag nach Holm-Seppensen fuhr, sprach mich in der Regionalbahn eine nette Frau auf den February Lady Sweater an, den ich damals strickte. Sie war so begeistert, dass ich ihr meinen Ausdruck der Anleitung schenkte. Würde mich interessieren, ob sie ihn inzwischen auch gestrickt hat!

Montag, 25. November 2013

Es ist nicht so, als ob hier nicht mit Nadeln gearbeitet würde

Vor einer Woche habe ich zwei Paar Cubics Nadelspiele gekauft (rechteckiger Querschnitt, 15cm und 20cm) und innerhalb von drei Tagen ein Paar Strümpfe für mich (Schuhgröße 40) gestrickt. Zwar aus dem extra-dickem Sockengarn (Quick Socks von Wolle Roedel) der aufgeribbelten Notebooktasche, aber trotzdem ist das für mich ein absoluter Rekord. Und dank der Cubics-Nadeln ohne Schmerzen hinterher! Ich bin ganz begeistert. Als nächstes bekommt der Liebe Mann ein Paar Socken, dann bin wieder ich dran.
Schwierig zu fotografieren und nach dem bevorzugten Rezept

Weiterhin habe ich die Jacke für ihn fertig gestrickt bis auf die Blenden, an denen ich im Moment bin.
An der linken Schulter ist eine falsche Verzopfung :-(
Von der blauen Wolle ist noch recht viel übrig. Hätte ich doch -nachdem das erste Paar Ärmel weg war- die Farben anders aufteilen sollen? Zu spät, mich jetzt zu ärgern...

Ich werde einen Reißverschluss einnähen und stricke gerade die erste von vier Blenden dafür:
Ich will italienisch abketten und bin genau vor der abschließenden Reihe
Ich kann es kaum fassen, dass ich end-lich so weit bin. Der Abschluss dieser Jacke wird ein Loch in meinem Leben hinterlassen! (Aber das wird sich auch schnell wieder füllen....).

Abends sitze ich öfter mal am Spinnrad, höre ein Hörbuch und bin tatsächlich mit den schwierigen Fasern weiter gekommen und nun an der zweiten Hälfte.
Genau die Hälfte der Fasern sind hier drauf.
Es läuft ganz gut und ich erkenne, dass auch Spinnen eine Frage der Übung ist und ich langsam besser werde! Nach dem Verzwirnen wird gefärbt, ob mit noch vorhandenen Pflanzenfarben oder mit erst zu kaufenden Industriellen habe ich noch nicht entschieden.

Nähen liegt leider etwas brach. Ein Jumper-Kleid ist schon seit Wochen zugeschnitten, wird aber ignoriert.


Donnerstag, 14. November 2013

Spinnen ohne Rücksicht auf Verluste

Als friedliebender Mensch stehe ich eigentlich null auf diese Militärsprache - das Schema F von gestern hat mich eigentlich schon gestört. F steht nämlich für Frontrapporte (s. Wikipedia). Und obwohl der Militärausdruck den Schluss griffig ausdrückt, muss ich die Geschichte von vorne aufrollen (= ein Begriff aus der Geschichte des Buches - sehr sympathisch):
Nachdem ich  nochmal die ganze Wohnung plus Keller auf der Suche nach der schon versponnenen grünen Wolle durchstöbert hatte, habe ich vor ein paar Tagen zumindest die zugehörige Spule gefunden - sie war genau da, wo sie hingehört, im Korb mit ihren Schwestern. Und ich musste einsehen, dass mein Gedächtnis mich trügt und ich die ROTE Wolle ordentlich versorgt hatte, wohingegen von der GRÜNEN Wolle garnicht mehr als die Spule plus ein Knäuel existiert.
Ein näherer Blick auf die Spule erinnerte mich auch daran, warum es nicht weiterging: Das Ende des Fadens war gerissen und hat sich unauffindbar in die schon aufgewickelten Fäden eingegraben.
Und solange ich es nicht finde, brauche ich die Spule nicht weiter zu benutzen. Denn wenn ich noch mehr Fäden da drüber spinne, sinken die Chancen das Ende wieder zu finden noch weiter.


Ich habe immer mal wieder mit einer Häkelnadel einzelne Fäden verfolgt, bis jetzt erfolglos. Schließlich kam ich drauf, auf einer anderen Spule schon mal gleichviel Garn zu spinnen und in der Zwischenzeit immer mal wieder weiter zu versuchen, das Ende zu finden.
Aber beim Spinnen ist der Faden ist dauernd gerissen und mein Geduldsfaden auch.
Also habe ich die günstigen Fasern hervor geholt, die ich letztes Jahr bei Frau Wolle kaufte und übe an diesen nun Spinnen. Das Vlies ist auf keinen Fall so wunderbar glatt, glänzend und leicht zu verspinnen wie die BFL sondern ähnelt sehr den grünen Fasern. Aber das ist der Sinn der Sache. Ich kann das Spinnrad immer wieder probeweise verstellen und muss mich nicht ärgern, wenn es nicht toll wird.Für einen Schulterwärmer für daheim ist es allemal schön genug. Diesmal bin ich auch so schlau, die Einstellung des Spinnrads auf Karteikärtchen zu notieren!

Inzwischen ist auch die eklige Alpakawolle einen Schritt weiter: Ich habe sie mit Haarwaschmittel 2x mit 30 Grad im Wollprogramm der Waschmaschine gewaschen und beim 2. Mal eine Lanolinkur in das  Weichspülerfach gegeben. Nun ist sie nur minimal klumpiger als zuvor, aber sauberer, neutral riechend und etwas fettig. Im Petziforum stand, die würde sonst zu flusig.


Die Klumpen würden den Handkardierer ruinieren und so nehme ich mir immer mal wieder den Korb vor und entklumpe sie.




Dienstag, 12. November 2013

Die verstrickte Dienstagsfrage 46/2013 - definitv Schema F

Heute grub das Wollschaf eine alte Frage von 2005 aus dem Archiv:
Hast Du für Dich die ultimative Socke gefunden?
Und strickst Du sie immer nach dem Schema F? Das heißt - nach welcher Tabelle, mit welcher Ferse, mit welcher Spitze? Immer das gleiche oder variierst Du?


Wenn ich in der ersten Jahreshälfte 2005 geantwortet hätte, so hätte ich geschrieben, dass ich vom Bündchen nach unten stricke mit einer klassischen dreiteiligen Fersenkappe und einer Bandspitze. Und dass ich praktisch keine Socken stricke, weil ich es eher doof und langweilig finde und die fertigen Socken spießig.
Aber ungefähr in der Mitte dieses Jahres entdeckte ich Bine Bröhls Übersetzung von Wendy's Toe-Up Sock Pattern mit Bumerangferse und strickte im August 2005 mein erstes Paar auf diese Weise. Von da an habe ich so viele Socken gestrickt, bis ich das perfekte Paar für mich hatte und dann wieder so ziemlich das Interesse verloren.
Das perfekte Paar nach Schema F beginnt also toe-up mit Beilaufgarn-verstärktem Garn aus einer Luftmaschenkette. Zum Spann hin werden seitlich ein paar Maschen zugenommen, dann kommt eine wieder mit Beilaufgarn-verstärkte Bumerangferse und schließlich ist der Schaft mindestens genauso viele Runden hoch wie zwischen Zehen- und Fersenteil sind.
Muster gibt es nicht, am besten finde ich glatt rechts oder Fußrücken und Schaft gerippt. Für Socken benutze ich gern selbstmusterndes Garn, was ich für alles andere gar nicht schön finde. Für irgendwann in der Zukunft habe ich aber auch die "In 80 Socken um die Welt"-Hefte.
Ich stricke Socken immer parallel, evtl. aus einem Knäuel von der Mitte und von außen gleichzeitig. Erst vom ersten Socken den Zehenbereich, dann vom zweiten. Dann wieder vom ersten bis zur Ferse ungefähr, dann vom zweiten. So vergesse ich nicht, was ich beim ersten gemacht habe und bin ungefähr gleichzeitig fertig. Und außerdem kann ich das Garn bis zum letzten Zentimeter ausnutzen. Naja, das ist nun auch spießig....

Dienstag, 5. November 2013

Die verstrickte Dienstagsfrage 45/2013 - Lieblingsdesigner

Eine tolle Frage hat das Wollschaf heute gestellt:
Hast Du Lieblingsdesigner? Wenn ja, welche, und was fasziniert Dich an ihren Entwürfen? Strickst Du die Designs auch nach, oder bewunderst Du sie nur aus der Ferne?
Vielen Dank an Kerstin für die heutige Frage!

Dass es richtige Strickdesigner gibt, ging lange an mir vorbei - ich dachte, die Redakteurinnen der Strickzeitschriften denken sich die Anleitungen aus. Mit dem Internet wurde ich aufgeklärt. Auch jetzt bin ich nicht begeisterter Fan von Irgendjemandem - überhaupt bin ich am ehesten noch Fan von Sting- aber zwei Leute fallen mir gleich ein, ein Mann und eine Frau.
Die Frau ist Kim Hargraeves und mir gefallen immer wieder Entwürfe von ihr. An Büchern habe ich nur Heartfelt - The Dark House Collection, aber darin gefällt mir fast alles. Weil es klassisch, schlicht, aber doch pfiffig ist.
Der Mann ist Kaffe Fassett und entwirft bunte Modelle, bei denen die Farben sich gegenseitig feiern. Ich finde die Sachen wunderbar, würde das Meiste heute aber nie anziehen - ich hoffe, ich werde mit dem Älterwerden mutiger und werde als alte Oma knallbunt angezogen sein. In dem Buch Chic in Strick ist sein Entwurf Blumengarten enthalten und daran klebt schon eine Haftnotiz, seit ich das Buch habe. Genauso wie an vier Modellen von Kim Hargraeves übrigens! Nachgestrickt habe ich jedoch noch nichts - mir ein Rätsel, warum nicht. Aber das wird sich ändern!

Montag, 4. November 2013

Laaangweilig und mehr Kleinigkeiten

Weil ich meine selbst gefärbten und kardierten Fasern nicht gefunden hatte, habe ich in der letzten Woche mit der BFL gesponnen, die ich mit dem Spinnrad zusammen gekauft hatte. Es war eine Offenbarung, wie leicht das ging. Mit meinem grünen Zeug fühlte ich mich so schlecht, dass ich mich auf kein Spinntreffen getraut habe. Mit der BFL bin ich plötzlich um Klassen besser. Schön ist sie auch noch und ergibt einen fein glänzenden, gleichmäßigen Faden, der sich mit einem recht langen Auszug bequem spinnen lässt.
Aber: Es ist stinklangweilig! Nicht nur, dass es so easy geht, vor allem das Naturweiss ist so dröge.
Ich muss nochmal intensiv nach den grünen Fasern suchen.

Nicht langweilig war das Basteln der Hausschuhe für den Lieben Mann: Ich hatte eine gute Anleitung, aber weil ich plante, noch Hüttensohlen drunter zu machen, zog sich alles in die Länge.
Ich hatte die Hüttensohlen zu groß gekauft, weil ich dachte, bei der dicken Wolle kommt das genau hin.
Annähen der Sohle
Dabei habe ich die Socken mit einem Paar meiner Schuhe "ausgestopft"
Aber die Puschen schlotterten um die Füße des Mannes herum, ich musste kleinere Hüttensohlen bestellen und es nochmal machen. Jetzt schlabbern sie weiterhin (zwischen Sohle und Fußspann sind sie zu hoch) und sind ziemlich verfilzt. Aber der Liebe Mann ist hochzufrieden, weil sie so schön warm sind. Zwischen Hüttensohle und Socke habe ich nämlich noch eine gekaufte Wärmesohle getan.

Wolle von Wolle-Rödel und Wollknoll

Ebenfalls sehr geschätzt und gerne getragen werden die Socken aus der Schafwolle aus Lauris
Für mich selbst habe ich auch Sohlen gekauft, Wolle habe ich (natürlich) genug.  Aber Lust habe ich keine mehr....

Kleinigkeiten

Beim Aufsetzen meines neuen PCs verbrachte ich so viel Zeit vor dem Bildschirm, dass ich zum Schreiben keine Lust mehr hatte.
Nun ist er aber fertig und hier sind die Kleinigkeiten, die in letzter Zeit fertig geworden sind oder an denen ich gerade werkle:
Mütze aus Rödel Polar nach einer Anleitung von Maleni bei Dawanda (geniales Teil, ist in wenigen Stunden gehäkelt, ist genau richtig warm  und steht praktisch Jeder)

Passender Loop dazu, Fäden werden demnächst vernäht

Socken aus Rödel Quick Socks für den Lieben Mann. Die Ferse ist dunkler wegen des Beilaufgarns
Diese Mütze (Rödel-Wolle)  habe ich schon vor einigen Jahren gestrickt, aber es fehlte ....
... ein passender Schal. Ich habe versucht, das Muster umzudenken, aber es klappt nicht so ganz. Ich müsste einige Reihen aufziehen - das blockiert gerade die Fortsetzung



Mittwoch, 23. Oktober 2013

T-Shirt plus T-Shirt gibt Schlafshorts

Schon seit Ewigkeiten trage ich hauptsächlich weiße T-Shirts. Mit einer Strickjacke drüber und unten Jeans oder ein Rock.
Ständig kaufe ich neue, weil die Alten kleine Löchlein entwicklen. Ich habe mir schon alles Mögliche überlegt, um sie weiter tragen zu können, aber letztendlich sieht es immer geflickt aus. Die beste Idee, die ich hatte, ist noch das Übersticken mit einer einfachen Form, z.B. einem oder mehreren Kreisen in Weiß oder bunt. So lässt sich das Shirt noch gut als Nachtshirt tragen.
Vor einiger Zeit habe ich auch mal einen Slip aus einem Shirt genäht und das probiere ich mit einem anderen Schnitt demnächst wieder. Aber kürzlich kam ich drauf, eine Boxershorts aus zwei T-Shirts zu nähen. Dabei konnte ich die unteren Säume benutzen und das Nähen der anderen Nähte war viel weniger fummelig als bei dem Slip. Ich habe versucht, die Löchlein mit einem Zierstich der Nähmaschine zu übersticken, aber das ist nicht schön geworden. Auch nicht schön, dass sie zu groß geworden ist, weil der Schnitt von 1985 für einen Webstoff gedacht war. Ich dachte, das käme genau hin, weil ich seit 1985 mindestens zwei Konfektionsgrößen zugenommen habe, aber nein. Das nächste Exemplar wird knapper zugeschnitten. Und es gibt sicher ein Nächstes, weil ich mit diesem Recycling ganz happy bin. Allerdings kommen die Shorts mit dazu, wenn ich das nächste Mal etwas färbe.

So hatte ich die Vorderteile  zugeschnitten. Die Rückenteile werden aus dem zweiten T-Shirt gemacht.
 
Fertige Schlafshorts


Donnerstag, 17. Oktober 2013

Da gewesen und nichts (für mich) gekauft!

Der Liebe Mann meinte, er müsse nochmal in den Süden, bevor hier der Herbst richtig ernst macht und hatte für das letzte Wochenende den TGV nach Avignon gebucht. Er hätte lieber an's Meer gewollt, aber ich hatte Ruso and the Root of All Evils gelesen, das in der Gegend von Nimes handelt und wollte die römischen Hinterlassenschaften dort ansehen.
Außerdem wollte ich Renaissance Dyeing in den Pyrenäen besuchen und einen Großeinkauf dort machen, aber das ließ sich in vier Tagen nun nicht mehr unterbringen.
Wie gut, dass kurz vor Abfahrt eine Mail von Renaissance Dyeing kam, dass sie bis zum Sonntag mit einem Stand auf dem Markt des "Forum International de la Couleur Vegetal" in Lauris vertreten sein würden.

Wir haben den Garten mit Färbepflanzen besichtigt...

 ... und den Markt. Die Stände von oben:
An einem Stand spann ein alter Mann Flachs, an einem anderen eine junge Frau Wolle. Dort habe ich einen Knäuel graue Wolle für Socken für den Lieben Mann gekauft.
€ 7,50 für 100 Gramm. Macht nicht viel her, aber die Socken werden sicher schön warm

Zwischen all den pastelligen Angeboten hatte Andie von Renaissance Dyeing mit Abstand den schönsten Stand mit den buntesten Farben!
War mir sehr sympathisch: Andie an ihrem Stand
Der Häkelschal rechts auf dem Bild hat mich schon gelockt, aber nachdem ich nun wirklich genug Wolle für die nächsten Jahre habe, konnte ich mich (mühsam) beherrschen und nur der Liebe Mann hat sich einen Strang für Socken ausgesucht. 17 Euro für hundert Gramm Biowolle mit Pflanzen gefärbt - da kann frau nicht meckern. (Was für eine Beize benutzt wurde, weiß ich jedoch nicht.) Wenn wir allerdings das nächste Mal nach Südfrankreich und tatsächlich in die Pyrenäen kommen, werde ich jegliche Zurückhaltung aufgeben!

Freitag, 11. Oktober 2013

Iih-bäh!

Wolle im Küchenwaschbecken

Kotstückchen und Pflanzenreste
Diese Bilder haben eine Vorgeschichte, eigentlich zwei halbe Vorgeschichten.
a. Nachdem mein Rücken wieder viel, viel belastbarer geworden ist, wollte ich an der grünen Wolle weiterspinnen, finde aber die schon fertigen Knäule nicht mehr. Die unversponnene Wolle ist da, aber ich brauche einen Anhaltspunkt, mit welcher Stärke ich angefangen hatte. (Vielleicht sollte ich mir mal ein wraps-per-inch-Maß anschaffen.)
b. Meine rechte Schulter tat weh (sorry wegen der Gesundheitsthemen - ist auch schon wieder gut) und ich dachte, ich könnte mir aus feiner Schafwolle mal eben einen One-Skein-Wonder-Schulterwärmer stricken.
Über das verlängerte Wochenende waren wir bei lieben Freunden in Rosenheim und dabei auch auf dem kleinen Herbstmarkt in Übersee. An einem Stand gab es handgesponnene Wolle, die sehr gesund aussah - aber für 14€/100 Gramm! Und das von eigenen Schafen und ungefärbt. Das finde ich zuviel.

a. + b.: Also bin ich vorhin in den Keller gestiefelt und habe die Schurwollfasern hochgeholt, die ich zusammen mit meinem Spinnrad gekauft hatte. Und dabei bin ich auf den inzwischen leicht müffelnden Sack mit Alpaka-Fasern gestoßen, den ich vor anderthalb Jahren in Cusco gekauft habe. Der Plan damals war, die Fasern mit Schafwolle zu "strecken" und eine Jacke draus zu stricken. Inwzischen weiß ich, was für eine Schweinearbeit das Kardieren von 500g Fasern ist und werde das sicher nicht tun. Aber diese wenigen, kostbaren Gramm zum Waschen und Kardieren wegschicken? Das dann doch nicht!
Nachdem ich zum vierten Mal eine braune Brühe abgelassen habe, kam ich drauf, dass ich den Kotkügelchen vielleicht Zeit geben muss, sich im Wasser aufzulösen. Habe den Eimer mit Fasern auf den Balkon gestellt und die Spüle geputzt. Fortsetzung folgt.


Donnerstag, 10. Oktober 2013

Die verstrickte Dienstagsfrage 41/2013 - Strickdesaster

Das Wollschaf hat eine nette Frage gestellt:
 Welches war das bisher größte Strick-Desaster, das Du mal produziert hast?
Was genau war daran so schrecklich?
Konntest Du daraus Lehren für Deine weitere Strick-Karriere ziehen?
Vielen Dank an Kerstin für die heutige Frage!

Als die Frage am Dienstag erschien, fiel mir kein Strickdesaster ein und auch beim zweiten Überlegen produziere ich eher Sachen, mit denen ich nicht so 100% zufrieden bin als komplette Katastrophen. Typischer Fehler ist eine zu labbrige Knopfleiste und/oder eine zu labbrige Schulternaht, so dass die Jacken nicht richtig sitzen. Oder die Sachen sehen halt nicht so gut aus, wie ich zuvor dachte.
Ein echtes Passformdesaster war die erste Jacke für den Lieben Mann, die komplett zu groß wurde. Inzwischen aufgeribbelt, neu gestrickt und passend. Hier ein Bild der zu großen Jacke.
Ästhetisches Desaster: Das Hässlichste, was ich überhaupt je gestrickt habe ist mein allererster Schal, der GösD nicht mehr existiert.
Und das am wenigsten Schöne aus den letzten Jahren ist eine Laptophülle aus dickem Wolle-Rödel-Sockengarn aus dem Buch von Judith Durant: Verliebt, verstrickt, verheiratet:

Der Faden rechts ist schon zum baldigen Aufziehen herausgepuhlt
Es gefällt mir, moderne Elektronik in traditioneller Handarbeit aufzubewahren. Mein Kindle hat eine strick-gefilzte Hülle und die Kamera ein bei Dawanda bestelltes, genähtes Täschchen. 
Aber diese Hülle ist dann doch zu hässlich. Aus demselben Garn gibt es übrigens noch eine Art Wurst, die unten im Laptopfach des Rucksacks für Dämpfung sorgt, diese werde ich behalten.

Lehren daraus: Eine groooße Maschenprobe stricken. Schulternähte und Knopflöcher verstärken.


Mittwoch, 2. Oktober 2013

Und ich bin einmal zufrieden

Schon Anfang Juli (oder so) ist der February Lady Sweater fertig geworden, aber er lag noch weitere zehn Wochen herum, bis die Fäden vernäht und die Knöpfe angenäht wurden. Und Wunder über Wunder: Ich bin mal richtig zufrieden!


Klar, frau könnte auch mäkeln, dass sie die Raglanabnahmen sieht und dass das Alpaka-Garn schon jetzt zum Fädenziehen neigt und für einen Katzenhaushalt nicht geeignet ist. Aber was soll's? Die Jacke war schnell und mit Spaß gestrickt und das Garn war noch ein Mega-Schnäppchen aus Peru.

Sonntag, 22. September 2013

In zwölf Tagen Urlaub nur eine Viertelrunde gestrickt

Donnerstag, 19. September:
Eigentlich sollte ich diesen Blog von Handarbeit auf Bücher umstellen, das würde eher der Realität entsprechen und ich müsste mich nicht mehr schämen, so wenig produktiv zu sein. Ich war sogar mit dem sorgfältig vorbereiteten Strickzeug im Urlaub in Italien, aber eben auch mit drei Büchern und dem Kindle.
Dass ich nicht mehr gestrickt habe, lag daran, dass ich
a) nicht wusste, ob ich den Ärmel schlicht und gerade am Handgelenk enden lassen oder ihn zu einer Art Rüsche erweitern soll. Für mich eine unglaublich mutige Idee, die einige Überlegungen erforderte und mich blockierte. Inzwischen habe ich es getan und bin so zufrieden, dass ich vielleicht sogar eine kurze Rüsche an einer Seite der Knopfleiste anbringen werde.
b) doch nicht durch Außenseiterverhalten auffallen wollte. Ich habe zwar immer behauptet, dass ich natürlich in der Öffentlichkeit stricke, aber ich wollte weder im italienischen Zug noch sonstwo durch nicht konformes Verhalten aus dem Rahmen. (Konformes Verhalten ist auf dem Handy rumtippen.)

Auch in Florenz habe ich ein Wollgeschäft gesehen und die Trends sind anscheinend europaweit die gleichen:

Bunte Mützen,
Spiralschals,

Spaghetti-Garn (Fettucione) und dem Klima angemessen: Kühlende, feine Baumwolle

Das Geschäft ist auf dem Platz der Basilica di San Lorenzo, links vom Portal

Aber auch hier kann man Garn kaufen (Wolle ist es nicht):





Das Strickzeug der Jacke für den Lieben Mann mit seinen vier Knäulen ist zum Reisen nicht geeignet, aber an den letzen zwei Abenden habe ich Hörbuch gehört und Fortschritte an ihr gemacht. Inzwischen sind die Reihen deutlich kürzer und damit schneller gestrickt.
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Die Sandalen sind schon fortgeräumt, die Röcke folgen dieses Wochenende und ich habe einige Winterstoffe (Fotos folgen) aus dem Vorrat gezogen, um jeweils dieses Trägerkleid (Modell A im Hahnentrittmuster) daraus zu nähen. Den Schnitt habe ich im Internet bestellt und sehe erst jetzt, dass ich noch einen Schnitt für ein Futter dazubasteln muss. Zu doof, nun bin ich in meinem Enthusiasmus schon wieder ausgebremst! Auf dem Schnitt ist Schwierigkeitsgrad 1 angegeben, im Internet 2 und durch das Futtergefummel muss ich es als 3 betrachten.

Samstag, 21. September:
Futterstoff und Reißverschlüsse wurden heute gekauft. Aus einem Jeansstoff wird Modell B, das braucht nicht gefüttert zu werden und kann als Probemodell dienen.

Sonntag, 22. September:
Heute waren wir auf einem Historischen Fest und ich hätte euch so gerne ein Foto der Spinnerin mit ihrem Rad und ihren knallbunten, pflanzengefärbten Strängen gezeigt. Aber leider, leider ist schon wieder eine Kamera kaputt. Ich brauche praktisch jedes Jahr eine neue und dabei gehe ich sanft mit ihnen um!

Donnerstag, 29. August 2013

Eine glückliche Frau

Nein, mich meine ich nicht, ich bin zwar ganz happy mit meinem Leben, aber so eine strahlend glückliche Ausstrahlung wie Andrea Ostheide von Andreas Glücksmasche habe ich nicht. Dies ist ein Wollgeschäft in Bad Meinberg, wo ich letzte Woche mit dem Lieben Mann drei Tage verbrachte.
Bad Meinberg ist ein recht verschlafen wirkendes Kurstädtchen, das ich niemals als Standort für ein Geschäft mit eher teuren Garnen eingeschätzt hätte. Sieht man mal, wie man sich irren kann.
Eigentlich hätte ich mich schon bei dieser Skulptur im Kurpark denken sollen, dass dies ein guter Ort für Handarbeiten ist:
Die sozial engagierte Fürstin Pauline zur Lippe mit Strickzeug
 Frau Ostheide hat auf ihre nette, offene Art erzählt, wie ihr Geschäft die Kunden und sie selbst glücklich macht:
1. Die älteren Einwohnerinnen, die früher stricken mussten, gehen mit abschätzigen Bemerkungen am Schaufenster vorbei, aber die Mittleren und Jüngeren sind ernsthaft vom aktuellen Strickhype erfasst, stricken viel und kommen zu den wöchentlichen Strickabenden.


2. Bad Meinberg ist ein Kurort und viele weibliche Kurgäste fangen -oft nach sehr langen Pausen- wieder mit Stricken an, weil sie sich langweilen. Wenn sie dann sehen, dass sie es noch können und erst einen Spiralschal und dann etwas anderes Schönes schaffen, sind sie ganz begeistert und diese Begeisterung macht wiederum Frau Ostheide glücklich.


3. Am Ort ist ein Mutter-und-Kind-Kurheim und eine Mitarbeiterin der Glücksmasche zeigt jeweils in der ersten Kurwoche dort das Häkeln von bunten Mützen. Frau Ostheide erzählt, dass die Frauen oft zwei Tage später mit dem ganzen Kindertrupp in den Laden kommen und jedes Kind darf sich Garn für eine Mütze aussuchen. Und teilweise häkeln die Kinder die Mützen auch selbst.
Im Geschäft gibt es also etwas Mützenhäkelgarn, ein wenig Spiralschalgarn und ansonsten das Sortiment von Zitron, weil Frau Ostheide deren Umwelt-, Sozial- und Produktstandards wichtig sind.
Mich selbst hat der hübsche Laden so begeistert, dass ich mit vier Strängen Lace No. 1 filigran in Blau aus dem Laden kam. Glück zum Kaufen sozusagen. Der schlechte Einfluss von Tina Hees' Artikel über die Rückkehr der feinen Garne in der aktuellen Verena bewirkte das Lacegarn - das dünnste Garn in meinen Vorräten und eines der teuersten.
Und ich habe ernsthaft überlegt, ob ich nicht im nächsten Kurstädtchen mit Mutter-und-Kind-Kuren einen kleinen Laden aufmachen soll....



Montag, 12. August 2013

Für ConnieM

Ich hatte eigentlich ein Foto von meinem Trichter gemacht, aber es ist so mies, dass ich es nicht veröffentlichen wollte. Bevor ich jetzt nochmals in den Keller gehe, den Trichter hole und nett arrangiere - hier ist es:
 

Unten im Trichter drin ist die erste Kone und oben über die Tülle gestülpt die zweite. Der Faden der unteren Kone läuft durch die Tülle und auch durch die obere Kone. Und während beide Fäden abgewickelt werden, schlingen sie sich recht gleichmäßig umeinander. 

Dienstag, 6. August 2013

Die verstrickte Dienstagsfrage - doppelfädig stricken

Heute hat das Wollschaf eine Technikfrage:
Ich habe gerade „Coast“ von Holst Garn doppelfädig verstrickt. Immer wieder habe ich einen Faden der zwei Fäden verloren, quasi überstrickt und musste ihn hochstricken. Und dann haben sich die beiden Knäule immer mal wieder verheddert. Gibt es Tipps fürs ärgerfreie Doppelfädigstricken: eine besondere Technik oder Nadel?
Vielen Dank an “Praagelmam” für die heutige Frage!

Als ich vor drei Jahren in der Hamburger Wollfabrik eine Zusammenstellung aus zwei Fäden Schafwollbouclé und einem Faden Baumwolle für den Twice as Nice cardigan aus Knits to Fit and Flatter kaufte, konnten die drei Stränge nicht mit der dortige Maschine verzwirnt werden, weil die Schafwolle viel elastischer als die Baumwolle ist.
Also nahm ich zwei Konen mit nach Hause, die von Hand verzwirnt werden musste. Auf Verzwirnen mit dem Garnwickler hatte ich keine Lust. In Basisbuch Stricken von Betty Borden wird als Alternative empfohlen, den einen Knäuel/Kone unter einen großen, umgestülpten Plastiktrichter und die andere Kone/Knäuel auf die Tülle zu setzen. So wickelt sich der obere Faden regelmaßig um den unteren, welcher durch die Tülle und damit auch durch den Knäuel/Kone geführt wird. Bei mir hat das gut geklappt. Das Buch ist übrigens super - voll mit guten Tipps und Ideen.
Dazu passend habe ich mir noch eine dunkelgrüne Nicki-Hose genäht und zusammen ist das meine liebste *Loungewear*. Die Ärmel sind nach der Methode von B. Walker eingestrickt.

Es ist schon eine Weile her, aber ich glaube, wenn ich mich öfter über nicht aufgenommene Fäden geärgert hätte, würde ich mich erinnern. Also scheint das kein Problem gewesen zu sein. Welche Nadeln ich benutzt habe, weiß ich nicht mehr.
Maschenprobe. Weil die null mit der Anleitung übereinstimmt, habe ich mir mit dem Strickrechner eine Anleitung ausgerechnet.

Es war doof, dieses Monster von Trichter und die Konen mit mir herumzutragen, aber da ich für die HP-Prüfung gelernt habe, saß ich oft stundenlang auf demselben Sofa, strickte und hörte medizinische Fach-Audiobooks.

Freitag, 2. August 2013

Selten so genervt von einem Rock!

Weiterhin kämpfe ich mit dem Rock aus Liberty's-Stoff. Den unsichtbaren RV habe ich noch ein drittes Mal eingenäht - wieder nichts. Dann einen Normalen gekauft und auch dieser ist nicht perfekt geworden. Dabei habe ich beides schon viele Male gemacht!
Ich glaube, mein Hauptfehler war, dass ich den Stoff nicht vorher gewaschen habe. Er ist so mit Appretur behandelt gewesen, dass die Maschine ihn nicht richtig greifen konnnte.
Außerdem war es wohl ein Fehler, eine sehr feine Nadel (60/8) und extra-feinen Faden zu benutzen. Inzwischen bin ich bei der Vorbereitung der Saumnaht und dann fehlt nur noch das Absteppen der Taillennaht. Uff - drei Kreuze, wenn ich das hinter mir habe und ihn endlich anziehen kann.
Schließlich gibt es schon passende dunkelblaue T-Shirts, Strickjacken und Sandalen für diesen Rock und seinen Bruder aus dem zweiten Liberty's-Stoff, denn die Beiden waren als Hauptkleidungsstücke dieses Sommers vorgesehen gewesen. In einem Blog habe ich gelesen, dass solche schwierigen Projekte meist zu Lieblingsstücken werden - das kann ich nur hoffen.

Das Weiße am Taillenbund ist das Batistfutter

Zu besagtem Bruder aus dem zweiten Stoff: Jegliche Lust darauf, den zu nähen, ist mir gründlich vergangen. Klar habe ich den Stoff heiß gewaschen und werde sicher nicht extrafeinen Faden benutzen, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich nochmal denselben Schnitt (je ein Viertelkreis Achtelkreis als Vorder-und Rückteil vermaßt mit meiner Taillenweite) benutzen will. Ich wühle mich durch meine Rockschnitte, aber dieser Schnitt steht und gefällt mir einfach am besten. Ein süßes Muster, aber ein schlichter Schnitt, nicht zu romantisch, perfekt für den Sommer. Gut, dass ich aus den letzten Jahren noch genug in der Art habe!
Nochmal Stoff Nummer Zwei

Donnerstag, 1. August 2013

Verstrickte Dienstagsfrage 31/2013 - die älteste Wolle im Lager

Das Wollschaf hat eine alte Frage aus dem Archiv gezogen und fragt uns nach archivierter Wolle:
Welche Wolle liegt schon am allerlängsten in deinem Vorrat? Warum ist sie noch nicht verarbeitet (oder verkauft oder verschenkt…)? Was soll(te) aus ihr einmal werden?

 Das ist zur Zeit meine älteste Wolle:
Sechshundert Gramm Rowan purelife in der Farbe Onion, ungefähr 2008 bei Wolle und Design herabgesetzt gekauft. Dies war eines der ersten ökologischen Garne auf dem Markt und zum normalen Preis wollte ich es mir nicht leisten. Was ich daraus machen wollte, wusste ich nicht. Bloß, dass ich es haben musste! Großer Fehler - die Farbe gefällt mir eigentlich überhaupt nicht. Aus dem dazugehörigen Anleitungsheft hatte ich mir damals Comfrey herausgesucht, aber nun will ich das Garn mit rosa und pinker Simplicol-Farbe bunter färben und etwas anderes stricken. Allerdings kommt es mir etwas widersprüchlich vor, erst ein ökologisches Garn zu kaufen, um es dann mit schnöder Chemiefarbe zu verhunzen. Außerdem muss ich mich entscheiden, ob ich die Stränge färbe -was viel Extra-Arbeit bedeutet- oder das fertige Stück, was Stricken mit dieser Nicht-Farbe heißt.
Es wird auf jeden Fall eine Jacke, entweder Safire, Concetta Cardigan oder Manu. Noch eine zu fällende Entscheidung!