Freitag, 23. Dezember 2016

Erst Restbestände ausgeräumt, dann Strickalarm ausgelöst

Ich bin seit ein paar Tagen auf La Gomera im Urlaub und wie immer schaue ich mir das Wollangebot vor Ort genau an.
In der Inselhauptstadt San Sebastian habe ich nichts gefunden, aber das Geschäft, das nach Wolle aussah, hatte entzückende Schäfchen-Hausschuhe für Kinder - auch in Erwachsenengrößen:


1. Vorweihnachtsgeschenk vom Lieben Mann

Aber eine kleine Libreria in Valle Gran Rey, ein paar hundert Meter von der Ferienwohnung entfernt, hat tatsächlich Garn im Angebot:

Was wohl in dem Korb ist?


Und Wolle:

2. Vorweihnachtsgeschenk! Wenn die seit mindestens 2002 im Laden liegen, müssen sie mit Mottenschutz behandelt sein, oder?


Genau die richtige Farbe und Qualität für eine Jacke für den Lieben Mann!
Der Preis ist € 1.75/Knäuel - ich glaube, dieser Preis wurde im 2002 zum Euro-Umstieg ausgerechnet und seitdem nicht angepasst. Auf jeden Fall habe ich alle elf noch vorhandenen Knäuel gekauft.... Bestände ausgeräumt, meinte der Liebe Mann. Vermutlich mache ich eine Raglanjacke mit einem Strukturmuster und einer glatten Passe in einer ergänzenden Farbe daraus.

Am nächsten Tag aber der Strickalarm: Die teure Knitpro Cubics-3.5mm-Rundstricknadel ist gebrochen. Einfach so! Und dabei strickte ich voll Zufriedenheit an der Lucy in the Sky-Jacke weiter. Ich also voller Hoffnung zurück zur Libreria geeilt, aber leider, leider gibt es diese Stärke nur als Jackennadel.Und jetzt?




Donnerstag, 15. Dezember 2016

Noch schnell

Die letzten Tage habe ich auf die Fußpflegeprüfung gelernt und wenig anderes getan. Die Syrien-Schals für den lieben Mann und mich sind rechtzeitig zum 10. fertig geworden und werden ganz gern getragen. Die Wolle hatte leider drei Knoten in den beiden Paketen zusammen, was ich total frech finde, ist aber total schmusig.


Weil ich öfter kurz verreist war, ist das Temperature Blanket um viele Tage hintendran und ich bin ziemlich geknickt deshalb. Besserung ist auch nicht in Sicht.

Donnerstag, 1. Dezember 2016

Winteranfang!

Winteranfang ist super, weil danach schon der Frühling kommt. Zum Winter passen auch die einzigen beiden Projekte, die gerade in Arbeit sind:

Temperature Blanket und Syrien-Schal Nr. 1.

Syrien-Schal Nr. 2 ist in Arbeit und muss bis zum 10. fertig sein, das bedeutet jeden Tag mindestens zwei Reihen mit 174 Maschen zu stricken.

Das Temperature Blanket hat 230 Häkelmaschen pro Reihe und wenn ich mal übers Wochenende weg fahre, lasse ich es daheim, weil sonst kein Platz für Kleidung mehr im Koffer wäre.
Also muss ich danach zwei Reihen oder mehr pro Tag häkeln, bis ich wieder aufgeholt habe. Inzwischen bedaure ich es, dass ich die Decke so breit veranschlagt habe. Ich überlege, ob ich sie quer nehme und nach einem halben Jahr abschließe.
Oder....... ich ziehe ribbele am linken Rand rückwirkend, Reihe für Reihe ein Stück auf. Dann hätte ich es ab da leichter. Und die Decke würde nicht so massiv schwer.

Auf gute Ideen komme ich oft, während ich hier schreibe; schon alleine deshalb werde ich weiter schreiben, obwohl sich durch mein Lernen gerade nicht viel tut an Nähmaschine und Spinnrad. Die Idee vom letzten Mal, mit Satinband zu versuchen, die inzwischen zu schmalen Kleider zu verbreitern, habe ich übrigens soweit umgesetzt, dass ich passendes Band gekauft habe.




Dienstag, 22. November 2016

Pflichtkorb als Bremsklotz

Hier hat sich die Lage ein wenig entspannt: Die Fußpflege-Ausbildung geht auf die Prüfung zu und ich bin praktisch und theoretisch gut.
Ich nehme meinen Praxis-Raum wieder in Besitz und damit wandern die Medizin-Bücher, die in den letzten Monaten mein Nähzimmer verstopt haben, dahin und es ist wieder Platz für Ordnung und Übersicht.
Ich habe sogar Lust, noch spät in den Weihnachtskleid Sew Along einzusteigen. Es würde sich anbieten, ein schon bereits begonnenes Kleid aus Seide fertig zu nähen und ich habe es aus dem voll gestopften Projektkorb gezogen:

Steht unter der Arbeitsplatte. Wenn er oben anstößt, muss was geschehen....
Nur doof, dass mir das bereits zugeschnittene Vorderteil nicht mehr passen wird - als ich den Schnitt vor anderthalb Jahren nach www.passt-online.de anfertigte, wog ich viele Kilos weniger als jetzt. Sehr bitter!
Soll ich jetzt von vorne anfangen, nur um mitzumachen? Eigentlich habe ich mehrere schöne Ausgehkleidchen. Oder gibt es einen Ausweg? Zwischen Vorder- und Rückteil einen Rennstreifen zur Vergrößerung einfügen? Mal gucken, ob es Satinband in einer passenden Farbe gibt und dann endgültig entscheiden.

Vor dem Lust-Nähen steht in meinem preußischen Denken leider noch die Pflicht in Form des Stapels mit zu ändernden oder zu flickenden Sachen:
Sieht klein aus, gehört aber noch einiges drauf
Allein drei Sachen sind vom Lieben Mann, davon zwei Sommerhemden, die können warten. Aber dann bleibt immer noch genug. Vielleicht nehme ich mir vor, jeden Tag ein Teil zu machen?

Ansonsten bin ich ganz gut dabei:
Temperature Blanket macht Fortschritte und weiterhin großen Spaß:






Der erste Brigitte-Syrien-Schal für den Lieben Mann ist fertig und ich fange heute mit dem zweiten für mich an.

Beim Lucy in the Sky-Cardigan wurde der erste Ärmel zu eng. Habe den zweiten mit dickeren Nadeln gestrickt und muss nun den ersten aufribbeln und nochmal stricken:




Sogar ans Spinnrad habe ich mich mal wieder gesetzt. Noch eine Sitzung, dann sollte das grüne Garn verzwirnt sein.

Eigentlich alles gut hier!

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Freitag, 11. November 2016

Ich mach was falsch - vieles sogar


Vor kurzem habe ich die Sommerkleidung weg geräumt und die Winterkleidung in den Schrank sortiert. Der Schrank ist deutlich leerer als vor einem Jahr, weil ich schon im Frühling drei Säcke mit Altkleidern zum Altkleiderladen gebracht habe.

Auf dem Foto sind Sachen, die ich seit mehreren Jahren nicht mehr getragen habe und von den neun Teilen sind sechs selbst gemacht. Ich weiß nicht, was ich damit machen soll. Naja, den schwarzen kleinen Bolero ganz oben sollte ich aufheben, der passt zu meinem neuen kleinen Schwarzen.
Die blaue Jacke darunter riecht ganz schnell übel und ist eigentlich ein Fall für die Mülltonne.
Die orange Jacke darunter wurde passend zum roten (selbst genähten) Cordrock von ganz unten gekauft. Der Stoff war ein Souvenir an einen schönen Urlaub - aber trotzdem ein Fehlkauf. Es gibt sogar passende Strumpfhosen dazu. Das ganze Ensemble hatte ich nie an. Was habe ich mir bloß dabei gedacht? Ich lauf doch nicht wie ein Clown rum!
Den Rock aus Möbelstoff über dem Cordrock finde ich eigentlich weiterhin super, anziehen tue ich ich ihn aber nicht. Schade, ist nämlich mit einem schweineteuren feinen Wollstoff gefüttert. Eine passende braune Strickjacke gibt es dazu im Schrank. Braune Stiefel auch. Sieht echt klasse aus.
Der weiße Häkelpulli aus feiner Baumwolle darüber war für Urlaube gedacht - wurde noch nie mitgenommen. Warum nicht? Keine Ahnung.
Darüber eine Strickjacke aus Sariseide. Die ist im Perlmuster gestrickt und flutscht beim Tragen in alle Richtungen. Ein festeres Strickmuster wäre besser gewesen.
Darüber die lila Jacke, die ich vor ca 25 Jahren anfing und vor ca fünf Jahren endlich fertig gestrickt habe. Seitdem angezogen: Vielleicht zwei Mal. Sie ist komplett T-förmig und wirkt steif und schwer.
Darüber ein Rock aus einem auffälligen Blumenprint, den ich hauptsächlich genäht habe, um die Technik mit Strickstoff als Rockbund mal zu probieren. Ja, klappt, trägt aber ziemlich auf, also nichts für mich. Das Muster ist auch grenzwertig.

Mir fällt wieder ein, wie ich kürzlich einigeHandarbeitsblogs las und dachte, wieviel doch nicht klappt!
Ich weiß schon, dass für mich das Auspobieren fast wichtiger ist als das Endprodukt, aber dieser Stapel ist eigentlich niederschmetternd.

Also: Den weißen Pulli nehme ich in den nächsten Urlaub mit und entscheide danach weiter.
Der rote Rock mit der passenden Jacke wird gespendet. Die Sari-Jacke auch. Seide auf zu ribbeln ist fast unmöglich.
Vom Blumenprint schneide ich den Bund weg und nähe Kleinkram aus dem Stoff, wahrscheinlich Toilettenpapierhüllen.
Die schwarze Bolero-Jacke wird zum Abendkleid zurück in den Schrank gepackt. Der Möbelstoff-Rock auch.
Die lila Strickjacke wird aufgeribbelt. Wenn ich den weißen Pulli im nächsten Urlaub wieder nicht anziehe, ereilt ihn dasselbe Schicksal!
Bin froh, dass das geklärt ist. Danke für eure Hilfe!



Dienstag, 1. November 2016

Anfang November: Zwei alte und ein neues Projekt

Gerade werkle ich pflichtbewusst (und stinklangweilig) an meinen Projekten:

1. Freiburg Decke; ganz rechts die ersten Streifen in neuer Farbe Dunkelgrün für unter zehn Grad:



2. Lucy in the Sky-Cardigan; mit dem ersten Ärmel angefangen; oh, wie schön wird glatt rechts in Runden - warum geht das in Reihen nicht genauso??? (Antwort: Weil ich dran denken müsste, mit zwei verschieden starken Strickspitzen zu stricken....)

Mit offenem Anschlag aus einer Luftmaschenkette

Neu: Save the Children-Schal aus dem Original-Set:

Genauso chaotisch wie dieses Bild ist das Strickzeug, sorry

Sonstiges: Puhle gerade die Samen aus den schon offenen Schoten der selbst gezogenen Baumwollpflanzen. War sehr mühsam, bis ich drauf kam, nicht den Samen von den Fasern zu befreien sondern umgekehrt die Fasern auseinander zu zupfen und erst als letztes den Samen selbst in die Hand zu nehmen.
Und jetzt? Soll ich weitere Pflanzen mit den Samen züchten? Um dann mal in 10 Jahren genug Material für ein kleines T-Shirt zu haben?



An Nähmaschine und Spinnrad tut sich nicht viel. Und dabei nähert sich Silvester und ich habe da ein kleines Abendkleid mit passendem Strickcape angefangen gehabt....

Sonntag, 23. Oktober 2016

Wiedergefundenes

Beim Austausch der Mottenschutzsäckchen, was ich ja mit fast religiösem Eifer jedes Vierteljahr betreibe, habe ich zwei angefangene Mütze-Schal-Sets wieder gefunden, die seit letztem Winter auf Fertigstellung warten. Das, was weniger Arbeit versprach, habe ich mit nach Schwaig genommen, wo ich für zwei Nächte auf einer Hochzeit war:

Zukünftige Mütze nach einer Anleitung von Maleni über Dawanda

Dazu passender Loop-Schal:
Ehemaliger Rock, nun als Loop wieder geboren

Auf dem Hinweg im Zug wurde das Kopfteil gehäkelt, aber für das wärmende Ohrenband hatte ich nicht die richtige Nadel dabei. Glücklicherweise gibt es in Schwaig einen entzückenden Laden namens Hobbytruhe mit einer Aladins-Schatzkammermäßigen Auswahl an Software (Bastelzeug, Socken- und Mützenwolle) und Hardware im Sinne von Strick-und Häkelnadeln. Natürlich war dann doch keine Zeit mehr zum Häkeln, aber zumindest besitze ich noch eine schöne 5,5er Nadel.....

Bei meinem Temperature Blanket muss ich die verlorenen Tage nun aufholen. Ich sollte sie umbenennen in Freiburg Blanket, denn sie zeigt das Wetter in Freiburg, nicht da, wo ich mich befinde:


Gerade dominiert Grün, das ist die Spanne zwischen 11 und 15 Grad. Die drei helleren Reihen in Gelb links waren wärmere Tage letztes Wochenende.

Auf dem Spinnrad verzwirne ich gerade die zwei Spulen grünes Mischgarn:

Glanz ist realistisch, das Garn besteht hauptsächlich aus Viscose-Fasern

Der Twist ist, glaube ich, zu stark, aber besser bekomme ich es nicht hin. Ich weiß, dass er sich mit heißem Wasser setzen sollte, aber Garn besteht aus ungefähr 80% verschiedenen Pflanzenfasern aus einem gemischten Probepaket, das will ich nicht mit heißem Wasser ruinieren. Wahrscheinlich mache ich ein gezacktes Dreiecktuch draus.

A propos: Beim Austausch der Mottenschutzsäckchen habe ich noch einen weiteren Knäuel rotes Garn gefunden...


Also kann ich die Abkettreihe des ersten Tuches wieder aufziehen und noch etwas dran stricken.

Mittwoch, 12. Oktober 2016

Nur Kleinkram


Letzte Woche erzählte mir eine Kollegin aus der Fußpflegepraxis, wo ich meine Ausbildung mache, wie sie am WE genäht hat und ich habe mich gefragt,wie sie das macht: Sie arbeitet Teilzeit als Angestellte, hat eine eigene kleine Praxis, plus Mann, Schulkind und zwei Katzen. Trotzdem schafft sie es, sich an die Nähmaschine zu setzen. Aber vielleicht macht sie auch nur Kleinkram? Am WE? Naja, ich habe vorletztes WE einen Sugaring-Workshop gemacht und letztes WE einen Lehrgang Faltenunterspritzung mit Hyaluronsäure. Und im Moment lerne ich Chemie. Da bleibt keine Zeit für große Projekte.... Hier die Kleinen:

Gumi in Kaufjeans gezogen. Nützt nix, brauche trotzdem Gürtel.


Hülle für Ersatz-TP-Rolle in unserem Bad aus altem Hemd des Lieben Mannes



Temperature Blanket: Grün für 10-16 Grad Celsius zur Zeit

Eigentlich war geplant, das Tuch unten mit dem farblich passenden Gewand zu STAGES im September in Staufen anzuziehen. Leider habe ich verpeilt, das Gewand fertig zu machen; die Schnürung fehlt noch. Jetzt ruht es auf dem To-Do-Stapel, der mir ungefähr zu den Oberschenkeln geht. War übrigens wieder total nett in Staufen, u.a. weil zwei Spinnerinnen aus Villingen-Schwenningen Vorführungen machten und ihre pflanzengefärbten Garnen zeigten. So leuchtende Farben haben die beiden hinbekommen, total schön! Mir haben sie das Spinnen mit Stöckchen gezeigt. Ich frage mich, wie unsere Vorfahrinnen wohl auf dieses Prinzip gekommen sind:



Kleines Dreiecktuch aus der ersten selbst gefärbten und gesponnenen Wolle, als ich noch keine Ahnung hatte






           

Freitag, 30. September 2016

September-Abschluss

Der September ist zwar zu Ende, aber handarbeitstechnisch geht es langsam voran. Hauptsächlich, weil ich in jeder freien Minute für meine Kosmetikerin- und Fußpflegerin-Ausbildungen lerne.

Beim Temperature Blanket bin ich allerdings à jour, wie die SchweizerInnen so elegant sagen:


Die linke Kante ist leider viel unregelmäßiger, im Häkeln bin ich nicht so das Käpsele!
Aber nach einem Monat mit 30 Tagen läßt sich abschätzen, wie groß die Decke wird und wieviel Garn sie verbrauchen wird:
Der Monat wiegt 180 Gramm; mal zwölf wären es 2,160 kg Wolle, wovon ich die Hälfte schon daheim habe. Bei der Bestellung der zweiten Hälfte bin ich im Konflikt: Lieber abwarten (bis wann?), wieviel ich von welcher Farbe brauche und das Risiko eingehen, dass eine Farbe ausverkauft ist oder nicht fortgesetzt wird? Oder gleich bestellen und das Risiko eingehen, auf sehr viel falschen Farben sitzen zu bleiben??
Sehr zufrieden bin ich mit meiner sehr groben Planung der Größe. Die Breite ist ja durch die Maschenzahl schon festgelegt (146 cm) und die Länge wird mit 16 mal 12 Zentimeter auf ungefähr 2 Meter kommen - ziemlich perfekt!!

Ich überlege schon, was ich im nächsten Jahr noch in Farben umsetzen könnte: Meine Tageszufriedenheit? Ausgegebenes Geld? Wie oft ich gelacht habe? Wieviele Kalorien verzehrt?
Die letzte Idee geht eindeutig auf Bridget Jones - Verrückt nach ihm zurück, was ich gerade höre, während ich stricke oder häkle.
A propos Stricken: Bei der Lucy in the Sky-Jacke ist nicht viel passiert; Gründe s.o.

Die zwei letzen Reste der grünen Spinnfasern liegen auch noch rum. Es fühlt sich aber eher wie Aufschieberitis an, denn ich weiß nicht, was ich danach machen soll. Eins ist klar: Diesmal ohne vorheriges Kardieren!

Nochmal zurück zum Häkeln: Ich hätte gerne noch ein paar warme Hausschuhe und habe angefangen, aus der Texel-Wolle was zu stricken. Ging garnicht, viel zu löchrig. Also häkeln. Beim Rumsuchen auf Ravelry eine schöne und kostenlose Anleitung gefunden. Aber wie schon gesagt, beim Häkeln bin ich höchstens Zweitbeste, wenn nicht Vorletzte und falls nicht nach jeder Runde dabei steht, auf wieviel Maschen ich kommen muss, bin ich verloren:



Inzwischen habe ich das Garn schon fünfmal aufgezogen..... Fortsetzung folgt.



Sonntag, 11. September 2016

Bilder von Lucy in the Sky und Temperature Blanket

Die Temperatur-Decke und der Lucy in the Sky-Cardigan sind nun weit genug, so dass frau etwas auf den Fotos erkennen kann:


Die 23 schon bestellten Knäul werden nicht weit reichen; meiner Schätzung nach wird diese Decke ungefähr 4 kg Wolle verschlingen und praktisch polarfest sein. Weiterhin finde ich sie wunderbar und habe viel Spaß, wenn ich schon im Voraus Reihen für die nächsten Tage häkle und mir dann Sorgen machen muss, ob die Wettervorhersage so bleibt!




Auch hier habe ich ein ungutes Gefühl, was den Garnverbrauch betrifft. Leider (und unverständlicherweise) wird die Filosoft von Wolle Rödel ja nicht weiter produziert. Laut Anleitung sollten meine 600 Gramm reichen, aber ich habe mir überlegt, die Ärmel mit einem offenen Anschlag kurz vor der Raglan-Zusammenführung zu beginnen und nach der Fertigstellung der Passe wieder aufzunehmen und dann von oben nach unten zu stricken, bis das Garn zu Ende ist. Die schlechtere Alternative wäre es, den Leib schonmal auf Verdacht kürzer zu stricken.
Die Knöpfe sind auch aus der Buttinette-Packung mit den Perlmuttknöpfen in unterschiedlichen Farben! Braun zu braun war mir zu dumpf und da ich grundsätzlich weiße Hemdchen unter Strickjacken trage, die am Ausschnitt hervorblitzen, passt das sehr gut. Natürlich sind die Knöpfe wieder mit eingestrickt. Wie auf der Gegenseite das Knopfloch.

Donnerstag, 1. September 2016

Rentrée

Ein wunderbares französisches Wort für den Schulanfang nach den Sommerferien. In Frankreich und auch Spanien wichtiger als Neujahr im Sinne von Jahresanfang.
 Hier auch sehr passend, denn ich fange die Kosmetikerin- und die Fußpflegeausbildung an, um meine Heilpraxis neu auszurichten.
Die letzten acht Wochen war ich zur Hälfte im Urlaub -wo ich diese Idee bekam- und zur Hälfte im Trubel des Lebens.
Drei Jacken wurden übrigens (fast) fertig gestellt:



Brioche Basic aus Ann Budds Buch Top-Down Sweaters. Leider trägt sie sehr unschmeichelhaft auf und der Ausschnitt ist für eine Frau nicht tief genug. Deshalb habe ich sie dem Lieben Mann verehrt.
Aus in Lima gekaufter Baumwolle, die genau gereicht hat.



Cleanes Jäckchen II. Mit dem Strickrechner von www.fully-fashioned.net ausgerechnet und von unten nach oben gestrickt. Da ich un-be-dingt Ärmel und Leib als Passe stricken wollte und nicht einzeln, wurde es am Ende ein ziemliches Gewurschtel. Leider etwas zu klein, muss auf schlankere Zeiten warten. Ob die Fäden bis dahin vernäht werden? Eher nicht. Garn ist Cotton Merino von Lanade.



Der kleine Faden ist wirlich der letzte Rest Garn. Allerdings überlege ich noch, die Ärmel zu kürzen.

Cleanes Jäckchen I. Nach derselben Anleitung von oben nach unten umgedacht. Der Ausschnitt ist fast zu hoch (falsch eingeschätzt) und beim Anprobieren schien sie mir zu groß, deshalb wurde Jacke II kleiner. Allerdings passt diese hier perfekt. Auch Cotton Merino.

Richtig stolz bin ich darauf, jeweils die Knöpfe gleich mit eingestrickt zu haben. Auch bei der Jacke für meinen Mann, wo es mit vier Löchern pro Knopf ein ziemliches Gezerre wurde.

Bei den Jacken für mich habe ich jeweils die Taille-Hüfte-Abnahmen der Vorderteile an die Knopfleiste gesetzt. Bei den Fotos fällt das vielleicht auf, am angezogenen Stück nicht und sie sitzen beide perfekt auf Figur. Ich bin ziemlich beeindruckt von meiner Idee! Die Abnahmen der Rückenteile sind jeweils an den Seitennähten gearbeitet. Natürlich wurde der Leib jeweils in einem gestrickt.
Die Knöpfe beider Jacken sind aus demselben Päckchen bunter Perlmuttknöpfe von Buttinette.

Anfang des Sommers gab es den Plan, die bunten Blumenröcke entweder ganz zu entsorgen, oder die Überröcke gegen solche in Schwarz-Weiß-Mustern auszutauschen. Eigentlich eine gute Idee und ich habe auch gleich passende Ballerinas und Hoodies gekauft.
Aber seit Anfang Juni trage ich nur die für China gekauften Shorts und Tanktops. Viel kühler und unkomplizierter als ein Rock und mir gefallen meine braunen Beine und Füße! Der erste Rock liegt halbfertig herum und für Hoodies und Ballerinas war es bisher zu warm.
Meine Nähärbeit erschöpfte sich darin, in diese Shorts hinten einen breiten Gummi zum besseren Sitz einzuarbeiten, die Hosen des Lieben Mannes zu flicken, meine sehr weiten Bootcuts zu Slimfits umzuändern und Katzenhalsbänder und sonstigen Kleinkram herzustellen.

Vor zwei Wochen ist mir die Idee eines Temperature Blanket begegnet und hat mich nicht mehr losgelassen. Dabei strickt oder häkelt frau im Lauf eines  Jahres jeden Tag eine Reihe, wobei sich die Farbe dieser Reihe nach der Tageshöchttemperatur richtet. Maßgeblich sind diese Farbleisten auf Wetterkarten, also z.B. dunkelrot für über 37 Grad Tageshöchsttemperatur. Ich habe mich noch nie für Blankets, Afghans oder Decken interessiert, aber das hat mich nicht mehr los gelassen: Einen Jahresverlauf auf diese Weise zu dokumentieren und sich dabei so vom Zufall beeinflussen zu lassen - geniale Idee.
Für die Temperaturspanne von Freiburg braucht frau ungefähr acht Farben, die ich natürlich nicht im Vorrat hatte und bestellen musste. Heute am meteorologischen Herbstanfang habe ich mit Häkeln begonnen und werde berichten.

Gestern habe ich auch schon mit der nächsten Jacke angefangen: Lucy in the Sky von Laura Chau. Wie das Original in Braun und in der leider nicht mehr erhältlichen Filosoft von Wolle Rödel. Hänge an der Entscheidung fest, welche Knöpfe ich nehmen soll. Im Vorrat gibt es nichts Passendes, muss in die Stadt fahren.

Weiterhin schaffe ich es ziemlich oft, mich mal kurz an's Spinnrad zu setzen und das Ende der grünen Fasern, die ja vorher aufwändig kardiert werden müssen, ist absehbar. 

Mittwoch, 29. Juni 2016

Reiserock (direkt-recycled) - nicht auf der Reise getragen

Seit dem letzten Post war ich zwei Wochen in China und hatte vorher Stress mit der Vorbereitung und seitdem kämpfe ich mit dem Jetlag. Aber beim Me-made-Mittwoch mache ich mit.
Zu Ehren der China-Reise wurde vorher aus einem Patchworkstoff mit Seerouten-Aufdruck noch ein Röckchen genäht:

Direkt-recled, weil ich von einem ungeliebten, gefütterten Blümchenrock den Oberrock abgetrennt und als Schnittmuster benutzt habe. Und den neuen Oberrock wieder mit dem alten Futterrock vereinigt habe. Der Nahtreißer wurde auch wieder verwendet. Selten habe ich so schnell einen Rock genäht! Mitgenommen nach China habe ich ihn nicht, dort war es zu heiß für Röcke, habe kurze (Kauf-)Hosen getragen.

In China habe ich viel an einem Cleanen Jäckchen gestrickt während der Liebe Mann arbeitend am Laptop saß. Wir waren auf eigene Faust unterwegs und konnten uns die ruhigsten und schönsten Hotels auf dem Land aussuchen.
Gekauft habe ich Kashmir-Wolle in Puder für mich und in Weiß und Grün für die Nachbarn, die die Katzen gehütet haben:
Leider sehr teuer, weil ich nicht gefeilscht habe :-(. Aber wunderbar weich!

Eine Woche vor Reisebeginn war ich beim Kurs Spinne dein Garn von Chantimanou und habe gelernt, besser zu spinnen: Ich habe vorher nie die Finger fest genug aufeinander gepresst, um den Drall wirklich daran zu hindern, in den Faservorrat zu laufen. "Bis die Knöchel weiß werden", meinte Chanti. Ehrlich, wenn ich das mal früher verstanden hätte! Seitdem spinne ich sehr schön jeden Tag ein wenig von meiner schwierigen grünen Mischung und es ist endlich richtig entspannend. Schlauer wäre es allerdings, öfter etwas Anderes zu probieren, denn so richtig verstehe ich mein Rad immer noch nicht und während des Kurses habe ich recht viel Zeit damit verbracht, mein Rad einzustellen, währen die anderen Teilnehmerinnen irgendwelche coolen Techniken lernten. Andrerseits möchte ich natürlich mit den grünen Fasern mal fertig werden, vor allem, da das Ende absehbar ist.

Im Kurs

 Seit ich wieder da bin, habe ich in den rückwärtigen Bund der oben erwähnten kurzen Hosen Gummis eingenäht und sonstige Flick- und Fleißarbeiten gemacht. Der nächste Rock liegt so ziemlich auf Eis.

Montag, 23. Mai 2016

Vom rechten Weg abgekommen

Der rechte Weg wäre zielbewusstes Stricken oder Nähen. Tja, für mich bedeutet ein Hobby zu haben, etwas auszuprobieren. Und das Ziel nur so grob anzuvisieren.

Letztes Wochenende habe ich also Fasern gefärbt. Die Ergebnisse sehen leider nach ungeplanter Panscherei aus:

Fasern von Frau Wolle

Die braun-grünen Fasern sind aus drei Päckchen Simplicol Blau und einem Päckchen Dylon Grün entstanden. Ich hatte mich nach dieser Anleitung gerichtet, sorgfältig die Stränge ausgelegt und die benötigte Menge an Farblösung ausgerechnet, mit 100ml-Blasenspritzen die Stränge förmlich mit Farbe geimpft und diese Katastrophe kam dabei heraus.





Das hat mich nur herausgefordert, es am nächsten Abend nochmal zu versuchen. Diesmal habe ich die mit Essigwasser vollgesogenen Stränge in einer Schnecke in die Form gelegt, drei verschiedene Rottöne aus dem Vorrat angerührt und hingebungsvoll an drei Stellen in die Form laufen lassen. Entstanden ist dieses fast völlig gleichförmige Pink.

Ich glaube, ich habe die zu lange im Ofen gelassen. Evtl auch mit zuwenig Wasser: Oben rechts sieht es schon fast angebrannt aus.


Angestoßen wurde das Experiment durch den Kurs von Chantimanou in zwei Wochen: Farben spinnen. Ich überlege, mich anzumelden, habe aber kein passendes Material. Und was liegt näher, als es selbst herzustellen? Für den Kurs Spinne dein Garn habe ich jetzt jedenfalls Material genug zum rumspielen!

Gleichzeitig wollte ich ausprobieren, ob ich mit den Simplicol-Farben die Schafwoll-Pflanzenfasern-Mischungen färben kann, die ich vor ein paar Wochen in England bestellt habe. Diese Farben sind nämlich für alle Fasern bis auf reine Synthetiks geeignet.
Und diese Überlegung war richtig; Die mitgefärbten Pröbchen haben die Farbe wunderbar satt angenommen:
Superwash + Flachs

Mittwoch, 18. Mai 2016

Abschied von den Blümchenröcken

Beim Umräumen des Kleiderschranks gerade habe ich gemerkt, dass ich keine Lust mehr auf Blümchenröcke habe. Jahrelang habe ich sie genäht, meist weißgrundig. Aus Libertys Stoff oder einfacheren Stoffen. Nun scheinen sie nicht mehr zu mir zu passen.
Zum heutigen MMM wird aber der lebendigste -weil nicht weißgrundig wie die anderen- noch einmal getragen:

Hmm, das sieht doch aus wie eine Schürze

Weiterhin bin ich stolz auf den selbst erstellten, vermaßten Schnitt und die gute Verarbeitung - alle Röcke sind mit Batist gefüttert.

Und was jetzt? Toughe Karos? Demnächst ist holländischer Stoffmarkt, da werde ich nach unblumigen Dessins Ausschau halten.
Im Stofflager ist jedenfalls noch der der gleiche Stoff mit türkisem Hintergrund und eine größere Menge eines Paisley-Druckes, aus dem ein längerer Wickelrock geplant ist. In den USA ist der Überschlag bei Wickelröcken übrigens hinten - sehr viel praktischer beim Fahrradfahren :-).

Knalliges Schnäppchen aus Lima


Für einen lebhaften Wickelrock

Sonntag, 15. Mai 2016

Gesettled und fleißig

Der Rausch hat sich gelegt und ich werkle stetig an den beiden Merino Cotton-Jacken - bei den Röcken ist allerdings noch nicht viel passiert. Ich hänge vor der Entscheidung fest, ob ich die Seide vorher wasche oder nicht. Dafür spricht, dass Seide durch das erste Waschen ordentlich eingeht, dagegen, dass sie krumpelig wird, sich vielleicht verzieht und nicht mehr so leicht zuzuschneiden sein wird.

Noch ein Foto, weil ich so begeistert bin

Heute habe ich den Kleiderschrank umgeräumt und die Winter- gegen die Sommerkleidung ausgetauscht. Und dabei die Gelegenheit genutzt, den Janker -ein Werk des letzten Winters- für Ravelry zu fotografieren. Und die Geburtstagsjacke des Lieben Mannes.


Aus Haku-Alpaca aus Lima. Nach einer Anleitung von Wolle Rödel
In der Anleitung werden die Hüfte-auf-Taille-Abnahmen und die Taille-auf-Oberweite-Zunahmen innerhalb des Leibes gemacht. Ich glaube nicht, dass das einer echten Trachtenjacke entspricht und habe beim Vorderteil die Zu- und Abnahmen an der Seitennaht ausgeführt und beim Rückenteil nach Anleitung. Sie sitzt ziemlich auf Figur.
Von weitem sehen die Knöpfe ein wenig wie Trachtenknöpfe aus, aber sie sind römischen Münzen nachempfunden. Ein geheimer Hinweis auf mein Interesse an Archäologie und Geschichte.
Hier habe ich zum ersten Mal Knöpfe mitgestrickt. 
Die Tasche ist auch gefakt - etwas Auftragendes kann ich an der Hüfte nicht brauchen :-).
Die Ärmel sind angestrickt, nicht nach dem Schema von Barbara Walker sondern genau nach Anleitung.
Das Alpaka-Garn ist so warm, dass ich die Jacke kaum anhatte.


Hier nochmal die Geburtstagsjacke in ganzer Pracht - nach dem Waschen ist das Garn "aufgeblüht", wie es ein Tweedgarn sollte und ist nun flauschig und warm.
Die Knöpfe imitieren Leder; damit sind sie waschbar.
Mein Mann findet sie super. Ich bin besonders stolz, dass keine Fehler oder falsch gedrehten Verzopfungen dran sind. Sie ist so richtig mit Liebe und Sorgfalt gestrickt!

Donnerstag, 5. Mai 2016

Weiter im Rausch des Planens: Jäckchen für Seidenröcke

Letztes Jahr musste der Liebe Mann beruflich nach China und ich bat ihn, mir ein Seidenstöffchen mitzubringen. Im Kopf hatte ich mit Blumen bestickte Stoffe in Juwelenfarben für einen Rock in A-Linie.
Bekommen habe ich dann je zwei Meter unifarbene Seide in Flaggenfarben: Tomatenrot, Elektrischblau und Goldgelb. Der rote wurde zu einem kleinen Roten nach Maßschnitt von Passt zugeschnitten, aber bei Blau und Gelb war ich erstmal ratlos.












 Bis ich in der Brigitte 10/2016 (eine Seite weiter im Heft) diesen Rock sah: 




Den passenden Schnitt aus dem Lager gibt es auch, Butterick 3088:




Ich möchte auch so cleanes Oberteil wie auf der Abbildung der Röcke, natürlich selbst gestrickt:
1. Entwurf; Bild vom Strickrechner (fully-fashioned.net)


Letztendlich wird es nach viel Überlegen doch ein Raglan von oben mit angestrickten Blenden.
Bei Lanade war/ist wieder die jährliche Rabattaktion und ich habe von meinem Lieblingsgarn Cotton Merino je 350g in Senfgelb und Marine bestellt. Das Elektrischblau geht nämlich doch nicht und wird noch in Marine umgefärbt.



 Aber das Gelb passt super, in natura besser als auf dem Foto:



Passend eingefärbte Perlmutterknöpfe hatte ich auch im Vorrat und nachdem ich schon weiß, wie Knöpfe mit Steg mitgestrickt werden, habe ich es diesmal mit diesen Knöpfen probiert und:
Es klappt tatsächlich!!!! Bin total begeistert - nie wieder das Annähen hinterher!