Sonntag, 29. April 2012

Weiterhin ziemlich ruhig


Hier tut sich gerade nicht viel, aber Besserung ist in Sicht! Morgen ziehen unsere Mieter aus und wir können aus dem Souterrain in unsere Wohnung ziehen. Festnetztelefon und Internet sind bestellt und werden am 14. Mai aktiviert. Und das Beste: Unser Container kommt schon am Mittwoch, dann stehen Spinnrad und gute Nähmaschine mit allem Material und Zubehör wieder zur Verfügung. 

Ich beim Schreiben auf der Kellertreppe

 Den falschen Römö habe ich fertig und bin ganz zufrieden. Weil der Stoff so schlapp ist, habe ich ihn mit rosa Baumwolle gefüttert. Von der Qualität meiner Arbeit bin ich ganz angetan; ich war zwar nie eine, die die Teile irgendwie zusammentackert und überall Fäden hängen lässt, aber über die Jahre sind meine Nähte noch genauer geworden und Fäden werden routinemäßig in die Säume eingezogen, so dass die Teile sauber verarbeitet wirken. Jetzt fehlen nur neue Einnäh-Schildchen!



Genäht habe ich ja mit der Silvercrest, die ich als Trost für die einsame Zeit im Souterrain (mein Mann war noch vier Wochen länger in Südamerika und ist erst vorgestern gekommen) bestellt hatte. Die Maschine ist überraschend leicht und näht sauber und nicht laut. Sie hat ein vertikal umlaufendes Greifersystem (das sind die mit der Extra-Klappe unten, mit metallener Spulenkapsel) und wie bei meiner alten Privileg-Maschine hängt der Unterfaden bei dickeren Stellen gerne mal unten fest. Möglicherweise liegt es an mir, weil ich die richtige Stellung der Nadel beim Einfädeln nicht erwische, aber diese Technik würde ich nicht nochmal kaufen. Meine Brother Ace III hat ein horizontales Greifersystem, wo man nur eine kleine Plastikabdeckung nach oben öffnet und die Spule einfach hineinlegt. Hierbei hatte ich noch nie Schwierigkeiten.

Das nächste Nähprojekt wird ein Jersey-Wickelkleid nach einem Vogue-Schnitt sein. Beim holländischen Stoffmarkt habe ich mir nämlich drei Jerseystoffe für solche Kleider gekauft. Besonders billig fand ich den übrigens nicht: Für jeden habe ich jeweils plusminus 10 Euro pro Meter bezahlt. Das ist zwar für ein schönes Kleid nicht viel, aber auch kein Schnäppchen, oder? Das Jersey-Kleider-Vorhaben geht übrigens eindeutig auf Meike von crafteln zurück, die ein paar tolle Jerseykleider zeigt. Die Schnitte sind im Container, so dass ich erst nach Einrichten meines Zimmers loslegen kann. Eine Overlock habe ich nicht; in Peru wäre eine von Brother oder Janome sehr günstig gewesen, aber eigentlich will ich nicht noch ein Gerät herumstehen haben. Also probiere ich es erstmal mit der Brother AceIII mit dem Overlock- oder dem Obertransportfuß.

Bunt - bunter - knallig. Ganz neu für mich!

 Auf Nahtzugabe und ihr tolles blaues Kleid geht der Kauf des Buches Passt! zurück. Kürzlich hat mich eine Freundin ausgemessen, ich habe die Zahlen in das Programm eingegeben und nun möchte ich mir ein Hängerkleid (engl. Jumper) für den Winter nähen, zum Drüberziehen über langärmlige T-Shirts. Vernähen werde ich einen grauen, mit schwarzen Blümchen bedruckten Denim, der eigentlich für ein anderes Projekt vorgesehen war. Je besser das Wetter wird, desto idiotischer kommt mir der Plan vor und vermutlich nähe ich mir erstmal ein Sommerkleid nach Passt! und später den Jumper. Nach und zwischen den Jersey-Kleidern natürlich.

Die nächste Woche wird aber sicher mit dem Einräumen und evtl. sogar Streichen (lassen) unserer Wohnung vergehen, so dass ich mich mit Stricken beschäftigen muss. Das Frühlingsjäckchen macht allerdings fast keine Fortschritte :-(. Ich bin weiterhin sicher, dass es ganz entzückend wird, aber es ist richtig Arbeit: Die Reihen sind lang, aber der Fortschritt pro Reihe klein. Der Faden ist durch die häufigen Farbwechsel interessant, aber so wenig elastisch, dass die Hände schnell ermüden. Dass ich Garn in England werde nachbestellen müssen, ist auch nicht gerade motivierend. Als große Versuchung liegt die rote Alpaca Silk herum und vorgestern habe ich mir tatsächlich passende Nadeln *nur für die Maschenprobe* gekauft. Aber doch noch die Kurve bekommen und die Garn-Packung verschweißt gelassen.

Dienstag, 17. April 2012

Die verstrickte Dienstagsfrage 16/2012 und ein Todesfall

Leider ist mein Kater, der mir 16 Jahre lang ein guter Freund war, gestorben. Es ging ihm schon die letzten Tage nicht mehr gut und ich habe damit rechnen müssen. Aber ich  bin trotzdem sehr, sehr traurig. Nur gut, dass es ihm nicht so schlecht ging, dass ich ihn habe einschläfern müssen. Ich hatte schon eine Weile lang Angst, diese Entscheidung mal treffen zu müssen.
Gut, dass das Wollschaf heute nach Dingen fragt, die noch vor der ersten Katze in meinem Leben passierten und mich damit darauf hinweist, dass es sowohl ein Leben vor der Existenz des geliebten Tieres gab, als auch ein schönes Leben ohne seine Nähe geben wird.
Das Wollschaf fragt heute: Erinnert Ihr euch noch an Dinge, die Ihr im Handarbeitsunterricht gemacht habt. Habt Ihr vielleicht sogar noch einige, damals gefertigte Sachen?
Oh, ja, ich kann mich noch gut an vier Sachen erinnern und eine davon habe und benutze ich auch noch:
1. Wir mussten eine Schlange stricken, auf einem Nadelspiel. Dabei ging es um Fleiß und soo fleißig war oder bin ich nicht. Die Schlange von meiner Freundin Angelika war wirklich 2m lang, meine ungefähr 60cm.
2. Als Nächstes (oder davor?)  mussten wir eine Schürze nähen; aus Vichy-Karo. Vorher sollten wir Trockenübungen mit der Nähmaschine machen, indem wir ohne Faden Linien auf Papier nachnähten. Ich war total schlecht; meine Linien habe ich mit einer Stecknadel gepiekst. Und das sah man auch. Meine Schürze war rosa, glaube ich und sollte mit rosa Schrägband eingefasst werden. Übrigens würde ich nie mehr Energie, Zeit oder Geld drauf verwenden, eine Schürze zu nähen. Wie kann in den USA nur soviel Mühe in dieses Symbol traditioneller weiblicher Tugenden gesteckt werden?
3. Danach kam ein Flanell-Nachthemd mit Raglanärmeln. Ich glaube, meines wurde ewig nicht fertig und passte mir dann schon fast nicht mehr. Kein Wunder, dass ich heute nachts nur Jersey trage.
4. Schliesslich sollten wir ein Nadeletui sticken; eine Art Umschlag aus Stramin, der mit Stickstichen verziert wurde und darin 2 Moltonblätter zum Einstecken der Nadeln. Seit ich erwachsen bin und drüber hinweg, dass die Farben von Angelikas Nadeletui geschmackvoller zusammengestellt waren als meine, benutze ich es gern. Unsere Mütter haben jeweils die Farben ausgesucht und ihre hatte einen besseren Geschmack als meine. Foto muss ich leider nachreichen, fast alle meine Hobbysachen schippern ja gerade in einem Container über den Atlantik.




Freitag, 13. April 2012

Funkstille

 Leider habe ich bis Anfang-Mitte Mai nur Internet, wenn ich mich auf die kalte, zugige Kellertreppe setze. Zwar ist sie mit einem warmen Teppich ausgelegt, aber es ist trotzdem zu unbequem, um länger zu schreiben oder gar viele Fotos hochzuladen.
Im Souterrain habe ich mir als Erstes ein Plätzchen zum Nähen eingerichtet:


 In Arbeit ist ein leichter Jeansrock nach dem Falschen Römö-Schnitt, für den ich meinen vermaßten Standard-Schnitt auf Römö-Proportionen umkopiert habe.
Zusammen mit der Nähmaschine hatte ich ein Set Nähgarne bestellt, aber das war falsche Sparsamkeit: Das Garn reißt entweder oder verhakt in den Eingeweiden der Nähmaschine. Heute habe ich mir endlich Markengarn gekauft.
 Ich stricke immer mal wieder am Frühlingsjäckchen, aber nie-mals wird es in ein paar Tagen, zum Ende des Knit-alongs fertig sein. Und vermutlich werde ich Garn in England nachbestellen müssen :-(
 Dummerweise ist das Jane Austen Knits-Heft voller großartiger Jacken und Pullis und ich habe eine Maschenprobe aus dem Kapok-Garn von Tutto für eine Jacke angeschlagen - nein anschlagen müssen!
Bilder folgen, wenn ich mal wieder Lust auf die Kellertreppe habe.

 Um endlich abzunehmen und fitter zu werden habe ich wieder angefangen zu joggen, nachdem ich mehrere Jahre lang nur walken war. Schon nach wenigen Malen scheint die Jeans lockerer zu sitzen :-) Sobald mein Auto durch den TÜV ist, werde ich wieder zu den WW-Treffen kommen, damit hatte ich vor Peru langsam aber stetig abgenommen. Heute habe ich zwischen unseren Besitztümern zwei Kisten mit zwergenhaft kleiner Kleidung (Größe 38) aus dem Jahr 2006 gefunden und es wäre wunderbar, die Sachen wieder tragen zu können.

Dienstag, 10. April 2012

Nähfragezeichen Nr. 34 fragt nach Stoffrestchen


Stoff-Fitzelchen
Beim Zuschneiden bleibt immer Stoff übrig, mal mehr, mal weniger. Immer bleiben aber auch recht kleine Fitzelchen übrig. Ab welcher Größe hebt ihr Reststückchen auf und wenn ja wie? Und warum? Was macht ihr mit den Resten?
Dooferweise hebe ich Stoffreste und -fitzelchen auf. Mein Vorrat an Stoffresten ist nicht klein und quillt aus zwei größen Körben, die natürlich *demnächst* mal sortiert werden.
Entweder habe ich gute Vorsätze, noch was Tolles draus zu machen oder es ist so eine könnte-frau-nochmal-brauchen-Haltung, die sich direkt zu meinen Großeltern, die im 2. Weltkrieg allen Besitz verloren hatten, zurückführen lässt. Und dabei bin ich weder ein Messie noch ein Hoarder.
Die von Meike erwähnte Meinung, dass zu jedem Kleidungsstück eine passende Tasche gehört, schwirrt in meinem Kopf auch herum, aber: Eigentlich sieht nichts so spießig und nach selbst genäht aus wie eine Tasche aus einem der Kleidungsstoffe. Nebenbei gesagt finde ich fast alle Stoff-Taschen spießig. 
Applikationen finde ich zwar theoretisch schön, aber nicht an mir. Patchworken mache ich nicht und falls ich mal anfangen sollte, dann mache ich mir die Mühe nicht mit schlecht zusammenpassenden Resten.
Es wird also Zeit, die zwei Körbe mal zu entrümpeln. 
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Aber ich habe in den Art yarn-Spinn-Büchern Anleitungen zum Spinnen von Stoffstreifen gesehen?

Donnerstag, 5. April 2012

Was mich in der Heimat erwartete

Während meiner Abwesenheit habe ich alles, was in Deutschland gekauft werden "musste", zu meinem Vater schicken lassen. Der meinte, er müsste einen Anhänger mieten, um es zu mir zu bringen, aber das war frech übertrieben. Er hat ein-zwei große Kartons gebracht und darin waren:
In Nepal bestelltes Nesselgarn, leider sehr steif :-(

Notfallnähmaschine, bis der Container kommt

Blogger denkt, das Bild müsste hochkant sein und lässt sich von dieser falschen Annahme nicht abbringen: Bestellung bei Tutto; das Kapok-Garn finde ich interessant, es ist aber sehr dünn! Vielleicht mit dem Nessel-Garn zusammen verstricken?
Was mich in der schönen Heimat noch erwartet hat:



Der FRÜHLING!!!!

Dienstag, 3. April 2012

Die verstrickte Dienstagsfrage 14/2012

Das Wollschaf fragt: "Die Bienchen summen, die Vöglein zwitschern, der Frühling hat Einzug gehalten. Was planst du für den Frühling? Neue Wolle? Neue Strickprojekte? Vielleicht sogar einen Frühjahrs-Woll-Putz?"
Wenn ich jetzt erst für den Frühling planen würde, wäre das Teil im Frühling des nächsten Jahres fertig :-)
Plane ich mal lieber eine Jacke für Frühjahr, Herbst und Winter. Und für diese Wunderjacke würde ich am liebsten Baumwolle-Schurwolle-Mischung verstricken. Gut, dass es die in vielen Farben und zu einem OK-Preis bei Wolle Rödel gibt. Schlecht aber, dass ich schon genug Vorräte an diesem und anderen schönen Garnen habe und mir vorgenommen habe, erstmal jene zu verstricken und dann Neues zu kaufen. Also wird letztendlich doch nichts geplant und ganz vernünftig lieber ein angefangenes Projekt beendet - langweilig, ich weiß!