Mittwoch, 23. Oktober 2013

T-Shirt plus T-Shirt gibt Schlafshorts

Schon seit Ewigkeiten trage ich hauptsächlich weiße T-Shirts. Mit einer Strickjacke drüber und unten Jeans oder ein Rock.
Ständig kaufe ich neue, weil die Alten kleine Löchlein entwicklen. Ich habe mir schon alles Mögliche überlegt, um sie weiter tragen zu können, aber letztendlich sieht es immer geflickt aus. Die beste Idee, die ich hatte, ist noch das Übersticken mit einer einfachen Form, z.B. einem oder mehreren Kreisen in Weiß oder bunt. So lässt sich das Shirt noch gut als Nachtshirt tragen.
Vor einiger Zeit habe ich auch mal einen Slip aus einem Shirt genäht und das probiere ich mit einem anderen Schnitt demnächst wieder. Aber kürzlich kam ich drauf, eine Boxershorts aus zwei T-Shirts zu nähen. Dabei konnte ich die unteren Säume benutzen und das Nähen der anderen Nähte war viel weniger fummelig als bei dem Slip. Ich habe versucht, die Löchlein mit einem Zierstich der Nähmaschine zu übersticken, aber das ist nicht schön geworden. Auch nicht schön, dass sie zu groß geworden ist, weil der Schnitt von 1985 für einen Webstoff gedacht war. Ich dachte, das käme genau hin, weil ich seit 1985 mindestens zwei Konfektionsgrößen zugenommen habe, aber nein. Das nächste Exemplar wird knapper zugeschnitten. Und es gibt sicher ein Nächstes, weil ich mit diesem Recycling ganz happy bin. Allerdings kommen die Shorts mit dazu, wenn ich das nächste Mal etwas färbe.

So hatte ich die Vorderteile  zugeschnitten. Die Rückenteile werden aus dem zweiten T-Shirt gemacht.
 
Fertige Schlafshorts


Donnerstag, 17. Oktober 2013

Da gewesen und nichts (für mich) gekauft!

Der Liebe Mann meinte, er müsse nochmal in den Süden, bevor hier der Herbst richtig ernst macht und hatte für das letzte Wochenende den TGV nach Avignon gebucht. Er hätte lieber an's Meer gewollt, aber ich hatte Ruso and the Root of All Evils gelesen, das in der Gegend von Nimes handelt und wollte die römischen Hinterlassenschaften dort ansehen.
Außerdem wollte ich Renaissance Dyeing in den Pyrenäen besuchen und einen Großeinkauf dort machen, aber das ließ sich in vier Tagen nun nicht mehr unterbringen.
Wie gut, dass kurz vor Abfahrt eine Mail von Renaissance Dyeing kam, dass sie bis zum Sonntag mit einem Stand auf dem Markt des "Forum International de la Couleur Vegetal" in Lauris vertreten sein würden.

Wir haben den Garten mit Färbepflanzen besichtigt...

 ... und den Markt. Die Stände von oben:
An einem Stand spann ein alter Mann Flachs, an einem anderen eine junge Frau Wolle. Dort habe ich einen Knäuel graue Wolle für Socken für den Lieben Mann gekauft.
€ 7,50 für 100 Gramm. Macht nicht viel her, aber die Socken werden sicher schön warm

Zwischen all den pastelligen Angeboten hatte Andie von Renaissance Dyeing mit Abstand den schönsten Stand mit den buntesten Farben!
War mir sehr sympathisch: Andie an ihrem Stand
Der Häkelschal rechts auf dem Bild hat mich schon gelockt, aber nachdem ich nun wirklich genug Wolle für die nächsten Jahre habe, konnte ich mich (mühsam) beherrschen und nur der Liebe Mann hat sich einen Strang für Socken ausgesucht. 17 Euro für hundert Gramm Biowolle mit Pflanzen gefärbt - da kann frau nicht meckern. (Was für eine Beize benutzt wurde, weiß ich jedoch nicht.) Wenn wir allerdings das nächste Mal nach Südfrankreich und tatsächlich in die Pyrenäen kommen, werde ich jegliche Zurückhaltung aufgeben!

Freitag, 11. Oktober 2013

Iih-bäh!

Wolle im Küchenwaschbecken

Kotstückchen und Pflanzenreste
Diese Bilder haben eine Vorgeschichte, eigentlich zwei halbe Vorgeschichten.
a. Nachdem mein Rücken wieder viel, viel belastbarer geworden ist, wollte ich an der grünen Wolle weiterspinnen, finde aber die schon fertigen Knäule nicht mehr. Die unversponnene Wolle ist da, aber ich brauche einen Anhaltspunkt, mit welcher Stärke ich angefangen hatte. (Vielleicht sollte ich mir mal ein wraps-per-inch-Maß anschaffen.)
b. Meine rechte Schulter tat weh (sorry wegen der Gesundheitsthemen - ist auch schon wieder gut) und ich dachte, ich könnte mir aus feiner Schafwolle mal eben einen One-Skein-Wonder-Schulterwärmer stricken.
Über das verlängerte Wochenende waren wir bei lieben Freunden in Rosenheim und dabei auch auf dem kleinen Herbstmarkt in Übersee. An einem Stand gab es handgesponnene Wolle, die sehr gesund aussah - aber für 14€/100 Gramm! Und das von eigenen Schafen und ungefärbt. Das finde ich zuviel.

a. + b.: Also bin ich vorhin in den Keller gestiefelt und habe die Schurwollfasern hochgeholt, die ich zusammen mit meinem Spinnrad gekauft hatte. Und dabei bin ich auf den inzwischen leicht müffelnden Sack mit Alpaka-Fasern gestoßen, den ich vor anderthalb Jahren in Cusco gekauft habe. Der Plan damals war, die Fasern mit Schafwolle zu "strecken" und eine Jacke draus zu stricken. Inwzischen weiß ich, was für eine Schweinearbeit das Kardieren von 500g Fasern ist und werde das sicher nicht tun. Aber diese wenigen, kostbaren Gramm zum Waschen und Kardieren wegschicken? Das dann doch nicht!
Nachdem ich zum vierten Mal eine braune Brühe abgelassen habe, kam ich drauf, dass ich den Kotkügelchen vielleicht Zeit geben muss, sich im Wasser aufzulösen. Habe den Eimer mit Fasern auf den Balkon gestellt und die Spüle geputzt. Fortsetzung folgt.


Donnerstag, 10. Oktober 2013

Die verstrickte Dienstagsfrage 41/2013 - Strickdesaster

Das Wollschaf hat eine nette Frage gestellt:
 Welches war das bisher größte Strick-Desaster, das Du mal produziert hast?
Was genau war daran so schrecklich?
Konntest Du daraus Lehren für Deine weitere Strick-Karriere ziehen?
Vielen Dank an Kerstin für die heutige Frage!

Als die Frage am Dienstag erschien, fiel mir kein Strickdesaster ein und auch beim zweiten Überlegen produziere ich eher Sachen, mit denen ich nicht so 100% zufrieden bin als komplette Katastrophen. Typischer Fehler ist eine zu labbrige Knopfleiste und/oder eine zu labbrige Schulternaht, so dass die Jacken nicht richtig sitzen. Oder die Sachen sehen halt nicht so gut aus, wie ich zuvor dachte.
Ein echtes Passformdesaster war die erste Jacke für den Lieben Mann, die komplett zu groß wurde. Inzwischen aufgeribbelt, neu gestrickt und passend. Hier ein Bild der zu großen Jacke.
Ästhetisches Desaster: Das Hässlichste, was ich überhaupt je gestrickt habe ist mein allererster Schal, der GösD nicht mehr existiert.
Und das am wenigsten Schöne aus den letzten Jahren ist eine Laptophülle aus dickem Wolle-Rödel-Sockengarn aus dem Buch von Judith Durant: Verliebt, verstrickt, verheiratet:

Der Faden rechts ist schon zum baldigen Aufziehen herausgepuhlt
Es gefällt mir, moderne Elektronik in traditioneller Handarbeit aufzubewahren. Mein Kindle hat eine strick-gefilzte Hülle und die Kamera ein bei Dawanda bestelltes, genähtes Täschchen. 
Aber diese Hülle ist dann doch zu hässlich. Aus demselben Garn gibt es übrigens noch eine Art Wurst, die unten im Laptopfach des Rucksacks für Dämpfung sorgt, diese werde ich behalten.

Lehren daraus: Eine groooße Maschenprobe stricken. Schulternähte und Knopflöcher verstärken.


Mittwoch, 2. Oktober 2013

Und ich bin einmal zufrieden

Schon Anfang Juli (oder so) ist der February Lady Sweater fertig geworden, aber er lag noch weitere zehn Wochen herum, bis die Fäden vernäht und die Knöpfe angenäht wurden. Und Wunder über Wunder: Ich bin mal richtig zufrieden!


Klar, frau könnte auch mäkeln, dass sie die Raglanabnahmen sieht und dass das Alpaka-Garn schon jetzt zum Fädenziehen neigt und für einen Katzenhaushalt nicht geeignet ist. Aber was soll's? Die Jacke war schnell und mit Spaß gestrickt und das Garn war noch ein Mega-Schnäppchen aus Peru.