Sonntag, 29. Januar 2012

Ohne Wolle aus dem September-Urlaub zurück (erst im Januar veröffentlicht)

Wir hatten vom hiesigen Winter genug und wollten noch mehr von Peru sehen, so dass wir für knapp drei Wochen eine Rundreise mit Flieger, Leihauto und Überlandbus in den Norden Perus unternommen haben.
Wir waren in allen drei Landesteilen, die jedes Schulkind nennen können muss: Costa (Küste), Sierra (Hochland) und Selva (Amazonas-Urwald). Woll-Verarbeitung gibt es nur im Hochland. Ich habe mehrere
Frauen gesehen, die Gehen mit einer Fussspindel spannen, bzw. gekauftes Garn stärker verzwirnten.
Ich nehme an, zum Häkeln oder Weben, denn ich sah kaum jemanden stricken, aber viele Frauen (nie Männer) allein oder zu mehreren am Straßenrand sitzen und häkeln. Meist fröhliche, bunte Kissenbezüge oder Schals.
Aus dem Auto heraus fotografiert

Der vordere Teil des Webstuhls ist am zweiten Hausbalken eingehängt

Verkaufstheke für Handarbeiten in einem Restaurant - Gehäkeltes verziert auch den Sitz des Stuhls
 Ich hätte gerne etwas gekauft, denn die Armut war stets fühlbar. Aber ich konnte mich auch nicht überwinden, etwas zu erstehen, was mir eigentlich nicht gefällt. Wir haben nach Spinnfasern gefragt, aber es gab keine zu verkaufen.

Donnerstag, 26. Januar 2012

Fünf Monate später

Est tut mir leid, dass ich so lange nichts geschrieben habe. Aber ich habe mich einsam und unglücklich gefühlt und war damit beschäftigt, wie es weitergehen soll. Durchhalten und hier bleiben oder mutig einen Schritt tun und nach Deutschland zurückkehren? Nach heftigen inneren Kämpfen habe ich mich dann entschlossen, auch ohne meinen Mann nach Hause zu fahren. Aber kurz nach diesem Entschluss bekam er hier einen neuen Vorgesetzten und seine Arbeitsbedingungen änderten sich so zum Negativen, dass er nun selbst weg will. Was für eine Erleichterung. Also fliege ich Ende März zurück in meine Stadt. Durch einen unglaublichen Glücksfall wollen die Mieter unserer Wohnung in Deutschland zum 1. April umziehen, so dass alles wunderbar passt. Seit dieser Entwicklung schwebe ich wie auf Wolken vor Glück!

Meinem Glück förderlich ist der Sommer, der hier endlich angekommen ist. Es ist sonnig und mit über 30 Grad auch heiss, so dass wir an den Wochenenden an's Meer fahren.

Nadeltechnische Fortschritte: Die Jacke für meinen Mann ist fast fertig, ich bin dabei, das Bündchen (der Leib ist von oben nach unten gestrickt) italienisch abzuketten und suche gerade dafür eine dicke Nadel. Wie ich den Reissverschluss einnähen soll, ist mir noch nicht klar. Soll ich ihn einfach zwischen den Randmaschen der Vorderteile einnähen oder noch eine Blende anbringen? Und wenn ja, wie? Die von Stephanie van der Linden und Hanna Jaacks empfohlenen quer gestrickten Blenden überzeugen mich nicht. Wahrscheinlich umhäkele ich die Kanten mit Kettstichen und fasse dabei den Reissverschluss mit, in dem ich vorher die Einstichstellen markiere, wie in diesem Interweave Video gezeigt: http://www.youtube.com/watch?v=RnNFOQucals

Die Jacke aus der Schnäppchen-Wolle ist längst fertig und gefällt mir gut.

Die Reste reichen vermutlich noch für ein Spaghettiträger-Top zum Drunterziehen.