Donnerstag, 28. November 2013

Oberteil für Weihnachten und Silvester oder Die Duschkabinentür als Leuchttisch

Sehr vorausschauend habe ich vor einigen Tagen meinen Festtagsrock anprobiert - passt so gerade noch, hurra! Aber ein schönes Oberteil -möglichst schnell zu nähen, bitte- fehlt noch. Im Kaufhaus neben der Lebensmittelabteilung gab es Pannesamt und zack, hatte ich 1.50m fast-Weißen gekauft.
Wieder daheim konnte ich mich nicht überwinden, alle Burda style und sonstige Heft zu durchsuchen und habe nur die Ordner mit den Einzelschnitten angeschaut. Meine Wahl ist auf den schlichten Raglanpulli in der Mitte gefallen, der jedoch noch ausgerädelt werden muß:

3776 aus Ratgeber 9/2005
In dehnbarem Jersey würde ich das Shirt in Gr. 42 nähen, aber in nicht so dehnbarem Pannesamt?
Ich habe in allen Nähbüchern geguckt, wie man einen Raglanschnitt vergrößert - gibt es nicht. Schließlich habe gedacht, ich gradiere, indem ich eine Gr. 44 parallel zu den anderen Linien außerhalb der Gr. 42 einzeichne.
Am sichersten kam es mir vor, die Ausschnitte des Schnittmusterbogens, die ich brauche, auf den Kopierer zu legen und dann zusammenzukleben.
Und zusammenkleben ging am besten an der Innentür der Duschkabine:

Rückenteil: Stand bei zwei Blättern

Fertig mit vier Blättern
Einzeichnen der neuen Linien:
Hat Spaß gemacht

Und das fertige Schnittteil:

Leider hat dann der Drucker angefangen, hässliche Geräusche von sich zu geben - und das, nachdem ich heute sowohl neue Farb- wie S/W-Patronen für ihn gekauft habe. Fortsetzung folgt!

Mittwoch, 27. November 2013

Die verstrickte Dienstagsfrage 48/2013 - Öffentliches Stricken

 Gestern fragte das Wollschaf nach öffentlichem Stricken:
Strickst oder häkelst du auch in der Öffentlichkeit (also in Cafés, Bus und Bahn, Büchereien, in der Uni, am Arbeitsplatz etc.) ? Wenn ja, welche Erfahrungen hast du damit gemacht und wie reagiert die Umwelt darauf? Wurdest du schon angesprochen und was haben sie gesagt?
Vielen Dank an Katharina für die heutige Frage!

 Ich würde ja jetzt gerne schreiben, dass ich frohen Mutes und mir keiner neugierigen Blicke bewusst bei jeder sich bietenden Gelegenheit das Strickzeug zücke, aber so ist es keineswegs, denn
a) habe ich nicht dauernd Strickzeug dabei
b) mag ich manchmal nicht auffallen
c) hatte und habe ich öfter auch Besseres zu tun - auch wenn das unglaublich klingen mag in einem Handarbeitsblog.

Im Café lese ich die aktuellen Frauenzeitschriften, in der Bücherei rase ich nur rein und raus (wir haben ein ungemütliches Café dort, das nur von älteren, zeitungslesenden Männern frequentiert wird), in der Uni habe ich mitgeschrieben, in der FH auch und am Arbeitsplatz arbeite ich.
Als ich noch eine Stunde pro Weg mit dem Zug zur Arbeit pendelte, hatte ich jedoch immer Strickzeug dabei, oder was zu Nähen, ein Rock zum Säumen z.B. Außerdem einen MP3-Player, das war der volle Genuß! Allerdings bin ich 1. Klasse gefahren und es war super ruhig und angenehm.
Wenn ich heute in den Urlaub Zug fahre (2. Klasse), gucke ich oft lieber aus dem Fenster und rede mit dem Lieben Mann.
Angesprochen wurde ich schon, meistens hat mich eine Frau gefragt, was das würde. Und als ich letztes Jahr zum Schwiegervatergeburtstag nach Holm-Seppensen fuhr, sprach mich in der Regionalbahn eine nette Frau auf den February Lady Sweater an, den ich damals strickte. Sie war so begeistert, dass ich ihr meinen Ausdruck der Anleitung schenkte. Würde mich interessieren, ob sie ihn inzwischen auch gestrickt hat!

Montag, 25. November 2013

Es ist nicht so, als ob hier nicht mit Nadeln gearbeitet würde

Vor einer Woche habe ich zwei Paar Cubics Nadelspiele gekauft (rechteckiger Querschnitt, 15cm und 20cm) und innerhalb von drei Tagen ein Paar Strümpfe für mich (Schuhgröße 40) gestrickt. Zwar aus dem extra-dickem Sockengarn (Quick Socks von Wolle Roedel) der aufgeribbelten Notebooktasche, aber trotzdem ist das für mich ein absoluter Rekord. Und dank der Cubics-Nadeln ohne Schmerzen hinterher! Ich bin ganz begeistert. Als nächstes bekommt der Liebe Mann ein Paar Socken, dann bin wieder ich dran.
Schwierig zu fotografieren und nach dem bevorzugten Rezept

Weiterhin habe ich die Jacke für ihn fertig gestrickt bis auf die Blenden, an denen ich im Moment bin.
An der linken Schulter ist eine falsche Verzopfung :-(
Von der blauen Wolle ist noch recht viel übrig. Hätte ich doch -nachdem das erste Paar Ärmel weg war- die Farben anders aufteilen sollen? Zu spät, mich jetzt zu ärgern...

Ich werde einen Reißverschluss einnähen und stricke gerade die erste von vier Blenden dafür:
Ich will italienisch abketten und bin genau vor der abschließenden Reihe
Ich kann es kaum fassen, dass ich end-lich so weit bin. Der Abschluss dieser Jacke wird ein Loch in meinem Leben hinterlassen! (Aber das wird sich auch schnell wieder füllen....).

Abends sitze ich öfter mal am Spinnrad, höre ein Hörbuch und bin tatsächlich mit den schwierigen Fasern weiter gekommen und nun an der zweiten Hälfte.
Genau die Hälfte der Fasern sind hier drauf.
Es läuft ganz gut und ich erkenne, dass auch Spinnen eine Frage der Übung ist und ich langsam besser werde! Nach dem Verzwirnen wird gefärbt, ob mit noch vorhandenen Pflanzenfarben oder mit erst zu kaufenden Industriellen habe ich noch nicht entschieden.

Nähen liegt leider etwas brach. Ein Jumper-Kleid ist schon seit Wochen zugeschnitten, wird aber ignoriert.


Donnerstag, 14. November 2013

Spinnen ohne Rücksicht auf Verluste

Als friedliebender Mensch stehe ich eigentlich null auf diese Militärsprache - das Schema F von gestern hat mich eigentlich schon gestört. F steht nämlich für Frontrapporte (s. Wikipedia). Und obwohl der Militärausdruck den Schluss griffig ausdrückt, muss ich die Geschichte von vorne aufrollen (= ein Begriff aus der Geschichte des Buches - sehr sympathisch):
Nachdem ich  nochmal die ganze Wohnung plus Keller auf der Suche nach der schon versponnenen grünen Wolle durchstöbert hatte, habe ich vor ein paar Tagen zumindest die zugehörige Spule gefunden - sie war genau da, wo sie hingehört, im Korb mit ihren Schwestern. Und ich musste einsehen, dass mein Gedächtnis mich trügt und ich die ROTE Wolle ordentlich versorgt hatte, wohingegen von der GRÜNEN Wolle garnicht mehr als die Spule plus ein Knäuel existiert.
Ein näherer Blick auf die Spule erinnerte mich auch daran, warum es nicht weiterging: Das Ende des Fadens war gerissen und hat sich unauffindbar in die schon aufgewickelten Fäden eingegraben.
Und solange ich es nicht finde, brauche ich die Spule nicht weiter zu benutzen. Denn wenn ich noch mehr Fäden da drüber spinne, sinken die Chancen das Ende wieder zu finden noch weiter.


Ich habe immer mal wieder mit einer Häkelnadel einzelne Fäden verfolgt, bis jetzt erfolglos. Schließlich kam ich drauf, auf einer anderen Spule schon mal gleichviel Garn zu spinnen und in der Zwischenzeit immer mal wieder weiter zu versuchen, das Ende zu finden.
Aber beim Spinnen ist der Faden ist dauernd gerissen und mein Geduldsfaden auch.
Also habe ich die günstigen Fasern hervor geholt, die ich letztes Jahr bei Frau Wolle kaufte und übe an diesen nun Spinnen. Das Vlies ist auf keinen Fall so wunderbar glatt, glänzend und leicht zu verspinnen wie die BFL sondern ähnelt sehr den grünen Fasern. Aber das ist der Sinn der Sache. Ich kann das Spinnrad immer wieder probeweise verstellen und muss mich nicht ärgern, wenn es nicht toll wird.Für einen Schulterwärmer für daheim ist es allemal schön genug. Diesmal bin ich auch so schlau, die Einstellung des Spinnrads auf Karteikärtchen zu notieren!

Inzwischen ist auch die eklige Alpakawolle einen Schritt weiter: Ich habe sie mit Haarwaschmittel 2x mit 30 Grad im Wollprogramm der Waschmaschine gewaschen und beim 2. Mal eine Lanolinkur in das  Weichspülerfach gegeben. Nun ist sie nur minimal klumpiger als zuvor, aber sauberer, neutral riechend und etwas fettig. Im Petziforum stand, die würde sonst zu flusig.


Die Klumpen würden den Handkardierer ruinieren und so nehme ich mir immer mal wieder den Korb vor und entklumpe sie.




Dienstag, 12. November 2013

Die verstrickte Dienstagsfrage 46/2013 - definitv Schema F

Heute grub das Wollschaf eine alte Frage von 2005 aus dem Archiv:
Hast Du für Dich die ultimative Socke gefunden?
Und strickst Du sie immer nach dem Schema F? Das heißt - nach welcher Tabelle, mit welcher Ferse, mit welcher Spitze? Immer das gleiche oder variierst Du?


Wenn ich in der ersten Jahreshälfte 2005 geantwortet hätte, so hätte ich geschrieben, dass ich vom Bündchen nach unten stricke mit einer klassischen dreiteiligen Fersenkappe und einer Bandspitze. Und dass ich praktisch keine Socken stricke, weil ich es eher doof und langweilig finde und die fertigen Socken spießig.
Aber ungefähr in der Mitte dieses Jahres entdeckte ich Bine Bröhls Übersetzung von Wendy's Toe-Up Sock Pattern mit Bumerangferse und strickte im August 2005 mein erstes Paar auf diese Weise. Von da an habe ich so viele Socken gestrickt, bis ich das perfekte Paar für mich hatte und dann wieder so ziemlich das Interesse verloren.
Das perfekte Paar nach Schema F beginnt also toe-up mit Beilaufgarn-verstärktem Garn aus einer Luftmaschenkette. Zum Spann hin werden seitlich ein paar Maschen zugenommen, dann kommt eine wieder mit Beilaufgarn-verstärkte Bumerangferse und schließlich ist der Schaft mindestens genauso viele Runden hoch wie zwischen Zehen- und Fersenteil sind.
Muster gibt es nicht, am besten finde ich glatt rechts oder Fußrücken und Schaft gerippt. Für Socken benutze ich gern selbstmusterndes Garn, was ich für alles andere gar nicht schön finde. Für irgendwann in der Zukunft habe ich aber auch die "In 80 Socken um die Welt"-Hefte.
Ich stricke Socken immer parallel, evtl. aus einem Knäuel von der Mitte und von außen gleichzeitig. Erst vom ersten Socken den Zehenbereich, dann vom zweiten. Dann wieder vom ersten bis zur Ferse ungefähr, dann vom zweiten. So vergesse ich nicht, was ich beim ersten gemacht habe und bin ungefähr gleichzeitig fertig. Und außerdem kann ich das Garn bis zum letzten Zentimeter ausnutzen. Naja, das ist nun auch spießig....

Dienstag, 5. November 2013

Die verstrickte Dienstagsfrage 45/2013 - Lieblingsdesigner

Eine tolle Frage hat das Wollschaf heute gestellt:
Hast Du Lieblingsdesigner? Wenn ja, welche, und was fasziniert Dich an ihren Entwürfen? Strickst Du die Designs auch nach, oder bewunderst Du sie nur aus der Ferne?
Vielen Dank an Kerstin für die heutige Frage!

Dass es richtige Strickdesigner gibt, ging lange an mir vorbei - ich dachte, die Redakteurinnen der Strickzeitschriften denken sich die Anleitungen aus. Mit dem Internet wurde ich aufgeklärt. Auch jetzt bin ich nicht begeisterter Fan von Irgendjemandem - überhaupt bin ich am ehesten noch Fan von Sting- aber zwei Leute fallen mir gleich ein, ein Mann und eine Frau.
Die Frau ist Kim Hargraeves und mir gefallen immer wieder Entwürfe von ihr. An Büchern habe ich nur Heartfelt - The Dark House Collection, aber darin gefällt mir fast alles. Weil es klassisch, schlicht, aber doch pfiffig ist.
Der Mann ist Kaffe Fassett und entwirft bunte Modelle, bei denen die Farben sich gegenseitig feiern. Ich finde die Sachen wunderbar, würde das Meiste heute aber nie anziehen - ich hoffe, ich werde mit dem Älterwerden mutiger und werde als alte Oma knallbunt angezogen sein. In dem Buch Chic in Strick ist sein Entwurf Blumengarten enthalten und daran klebt schon eine Haftnotiz, seit ich das Buch habe. Genauso wie an vier Modellen von Kim Hargraeves übrigens! Nachgestrickt habe ich jedoch noch nichts - mir ein Rätsel, warum nicht. Aber das wird sich ändern!

Montag, 4. November 2013

Laaangweilig und mehr Kleinigkeiten

Weil ich meine selbst gefärbten und kardierten Fasern nicht gefunden hatte, habe ich in der letzten Woche mit der BFL gesponnen, die ich mit dem Spinnrad zusammen gekauft hatte. Es war eine Offenbarung, wie leicht das ging. Mit meinem grünen Zeug fühlte ich mich so schlecht, dass ich mich auf kein Spinntreffen getraut habe. Mit der BFL bin ich plötzlich um Klassen besser. Schön ist sie auch noch und ergibt einen fein glänzenden, gleichmäßigen Faden, der sich mit einem recht langen Auszug bequem spinnen lässt.
Aber: Es ist stinklangweilig! Nicht nur, dass es so easy geht, vor allem das Naturweiss ist so dröge.
Ich muss nochmal intensiv nach den grünen Fasern suchen.

Nicht langweilig war das Basteln der Hausschuhe für den Lieben Mann: Ich hatte eine gute Anleitung, aber weil ich plante, noch Hüttensohlen drunter zu machen, zog sich alles in die Länge.
Ich hatte die Hüttensohlen zu groß gekauft, weil ich dachte, bei der dicken Wolle kommt das genau hin.
Annähen der Sohle
Dabei habe ich die Socken mit einem Paar meiner Schuhe "ausgestopft"
Aber die Puschen schlotterten um die Füße des Mannes herum, ich musste kleinere Hüttensohlen bestellen und es nochmal machen. Jetzt schlabbern sie weiterhin (zwischen Sohle und Fußspann sind sie zu hoch) und sind ziemlich verfilzt. Aber der Liebe Mann ist hochzufrieden, weil sie so schön warm sind. Zwischen Hüttensohle und Socke habe ich nämlich noch eine gekaufte Wärmesohle getan.

Wolle von Wolle-Rödel und Wollknoll

Ebenfalls sehr geschätzt und gerne getragen werden die Socken aus der Schafwolle aus Lauris
Für mich selbst habe ich auch Sohlen gekauft, Wolle habe ich (natürlich) genug.  Aber Lust habe ich keine mehr....

Kleinigkeiten

Beim Aufsetzen meines neuen PCs verbrachte ich so viel Zeit vor dem Bildschirm, dass ich zum Schreiben keine Lust mehr hatte.
Nun ist er aber fertig und hier sind die Kleinigkeiten, die in letzter Zeit fertig geworden sind oder an denen ich gerade werkle:
Mütze aus Rödel Polar nach einer Anleitung von Maleni bei Dawanda (geniales Teil, ist in wenigen Stunden gehäkelt, ist genau richtig warm  und steht praktisch Jeder)

Passender Loop dazu, Fäden werden demnächst vernäht

Socken aus Rödel Quick Socks für den Lieben Mann. Die Ferse ist dunkler wegen des Beilaufgarns
Diese Mütze (Rödel-Wolle)  habe ich schon vor einigen Jahren gestrickt, aber es fehlte ....
... ein passender Schal. Ich habe versucht, das Muster umzudenken, aber es klappt nicht so ganz. Ich müsste einige Reihen aufziehen - das blockiert gerade die Fortsetzung