Dienstag, 29. April 2014

Verstrickte Dienstagsfrage 18/2014 - nicht oft

Heute stellt das Wollschaf wieder eine spannende Frage:
Mich interessieren die Antworten zu folgender Frage, weil ich selber immer wieder Sachen dazwischen habe, die ich, obwohl sie gut gelungen sind, nicht so gerne oder eigentlich gar nicht tragen mag, und bei anderen sieht immer alles so toll aus. Also bitte, Hand aufs Herz und ganz ehrlich zu euch selber sein.
Wieviel Prozent von euren selbstgestrickten Sachen tragt ihr:
- sehr gern und oft
- nur selten
- leider nie
Und…habt ihr schon sehr viel geribbelt ?
weil es ja so ist wie im "richtigen" Kleiderschrank. Man wollte es haben, es ist auch gut geworden aber man zieht es trotzdem nicht an, oder der 47ste von 112 Schals wurde schon sehr lange nicht mehr getragen….
Vielen Dank an Nina für die heutige Frage!

 Ich habe ja schon vor einigen Wochen eingestanden, dass ich eigentlich keine selbst gestrickten Pullis oder Jacken brauche und andersherum betrachtet heißt das, dass ich die vorhandenen nicht oft anziehe.
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Ich bin zum Kleiderschrank gelaufen und habe geschaut, was dort Selbstgestricktes liegt. Es ist das Sommerhalbjahr, die Wintersachen sind weggepackt und es finden sich drei selbstgestrickte Sommerjacken:

Modern Garden Cardigan: Hatte ich dieses Jahr schon mehrmals an, als das Wetter schön war.

 
Cropped Cardigan w/o leaf ties: Schon letztes Jahr fertig geworden, noch nie oder einmal getragen.


Recycled Silk Cardi (mit Strickrechner berechnet): Schon lange, lange fertig. Sehr selten angehabt.

Gründe für das seltene Tragen: a) Zu warm in der Wohnung. b) Ein Kater, der gerne auf meiner Schulter hängt und sich mit spitzen Krallen an der Kleidung festhält.

Bei der Jacke aus Recycelter Seide war das Teil so flutschig, dass es mir ständig von den Schultern rutschte. Kürzlich habe ich deshalb zur Stabilisierung eine Reihe Kettmaschen aus Zahnseide in die Schulter- und Ausschnittnähte häkelt.
Falls eine Verbesserung so einfach möglich ist, mache ich das. Aber eigentlich ist fertig für mich abgeschlossen.
Falls ein Teil nicht zur retten ist oder überhaupt nicht gefällt, kommt es in die Altkleidersammlung. Und ich ribble nur, wenn mir die Wolle extrem am Herzen liegt.

Die Schals und Mützen, die ich Anfang des letzen Winters angefertigt hatte, habe ich oft getragen. Aber die Winterjacken sind eigentlich generell zu warm für die Wohnung und zu dick unter Jacken.
Ich lese immer mal wieder, dass Leute am liebsten mit Wollgarnen Wintersachen stricken und nach meinen Erfahrungen kann ich das nicht nachvollziehen. Selbst wenn ich die Heizung in der Wohnung und Praxis runterdrehen würde, würde ich an den Händen frieren. Oder soll ich mit Halbhandschuhen in der Wohnung/Praxis sitzen?
Folglich kaufe ich nur noch Ganzjahresgarn, z.B. aus einer Baumwolle/Merinomischung. Netterweise hat Lanade gerade Sale und mein Lieblingsgarn im Angebot. Klar, dass ich Garn für eine Jacke bestellt habe. Aber die Alpaca- und Schafwollvorräte werden natürlich aufgehoben. Falls die Russen uns den Gashahn zudrehen.





Donnerstag, 24. April 2014

Handytäschchen mit Gürtelschlaufen für mich fertig


Nachdem ich endlich die Einlage aus strahlungsschützendem Silberdraht fertig gestrickt hatte, konnte es an das Nähen des Täschchens gehen. Und das war ziemlich nervig.
Ich wollte dem neuen Handy ja den Luxus von Brillenputztüchern aus Mikrofaser als Hülle gönnen und konnte diesen Stoff mit einer normalen Maschinennähnadel garnicht nähen. Also habe ich mir Mikrofasernadeln bestellt.
Aber auch damit hat die Maschine das Gewebe kaum durchstechen können und immer wieder Stiche ausgelassen. Schliesslich musste ich fast jede Naht erstmal mit Klebefilm stabilisieren - und diesen hinterher wieder runterpulen natürlich.


Bei meinem Täschchen wollte ich nun wirklich die Nähte innen haben, aber beim Versuch zu wenden, ist die Drahteinlage völlig zerknüllt. Schließlich musste ich es doch mit Schrägband einfassen, wie schon das Täschchen für den Lieben Mann.
Mit einem nachsichtigen Auge betrachtet gefällt mir das Täschchen letztendlich doch ganz gut:


Obwohl ich für alle möglichen Dinge Täschchen brauchen könnte, habe erstmal genug von der kleinteiligen Arbeit und plane als Nächstes einen Rock zum Mitwachsen, bzw. -schrumpfen.
Bei Dawanda habe ich einige Röcke mit breitem Bund aus Bündchenware gesehen und so etwas will ich auch.


Sonntag, 20. April 2014

Frühlingsjäckchen KAL - Finale zu früh

Leider war ich der festen Überzeugung, das Finale des Frühlingsjäckchen Knit-alongs von MMM wäre erst in einer Woche. Ist aber heute! Und meine Jacke ist genau eine Woche von der Fertigstellung entfernt! (Ganz sicher).
Der rechte Ärmel ist fast fertig und am Leib fehlen nur noch wenige Zentimeter. Und die lila Jacke ist schließlich erst nach über zwanzig Jahren fertig geworden. Nein, keine lahmen Ausreden jetzt - ich bin echt geknickt, dass ich nicht bis heute fertig geworden bin!


Samstag, 12. April 2014

Und jetzt? Was will ich nähen?

GösD habe ich sowohl den holländischen Stoffmarkt als auch die Mode et Tissus in Sainte-Marie-aux-Mines verpasst, sonst hätte ich nun noch mehr Stoffe. Aber vielleicht auch eine genaue Idee, was ich nähen will?
Eigentlich liegt da noch ein angefangener Jeansrock, der sogar genau in die Jahreszeit passen würde.
Aber mich dürstet nach einem Kleid!!
Angefangen hat die Lust schon vor einigen Wochen, als ich in einem Mollie Makes-Heft eine Anzeige von C. Pauli sah, wo ein neues Buch mit Mädchenkleidern beworben wurde. Erst wollte ich dieses meiner nähenden Nachbarin schenken, aber diese meinte, ihrer Tochter sei inzwischen schon im Jeans-und-Pulli-Alter.
An meiner andauernden Enttäuschung merkte ich, dass die Kleider mir für mich so gut gefallen und ich überlegte, was mir daran so gut gefällt und ob ich bei Erwachsenenmoden -sehr erwachsen- schon mal so was Ähnliches gesehen habe.
Und ich kam - auf meine alten Schnittmuster von idé-design zurück! Klar sind die viel weniger kindlich, aber das ein wenig Verspielte und Unkomplizierte haben diese auch. Und ganz unkompliziert habe ich von einem norwegischen Händler noch drei weitere Schnittmuster zugeschickt bekommen.
Ich habe nach älteren idé-design-Schnitten schon einiges genäht. Die Schnitte selbst sind meist für Jerseystoffe, ganz schlicht und bestehen nur aus wenigen Teilen. Sind aber doch so ausgebufft, dass z.B. die Ärmelkappen nicht einfach symmetrisch sind, sondern Vorder- und Hinterkappe anatomisch korrekt jeweils unterschiedlich ansteigen. Deshalb sitzt die genähte Kleidung trotz skandinavischer Unkompliziertheit gut.
Dooferweise habe ich nach Eintreffen der Schnitte mit dem oben erwähnten Jeansrock angefangen. Das schien angesichts des damals noch kalten Wetters ganz vernünftig. Aber nun will ich ein Kleid!
Weiterhin kommt erschwerend hinzu, dass ich Anfang April wieder mit WW begonnen habe.
Wenn ich jetzt ein Kleid in meiner aktuellen Konfektionsgröße nähe, wird es mir -hoffentlich- schon bei Fertigstellung zu groß sein. Soll ich jetzt auf Verdacht eine Nummer kleiner nähen? Oder zwei??

Dienstag, 1. April 2014

Verstrickte Dienstagsfrage 14/2014 - erstreben, keine Spießerin zu sein

Und wieder hat das Wollschaf eine interessante, alte Frage aus dem Archiv gezogen:
Ich stricke, aber …
(führe diese Aussage nach eigenem Gutdünken weiter)

Das Wollschaf bedankt sich bei Tammina!

Zu meiner Überraschung lautete meine spontane Ergänzung .... aber ich bin nicht spießig.
Gutdünken nach den Brüdern Grimm: Was mir ratsam, richtig oder erstrebenswert erscheint. Aber es erscheint mir eben nicht erstrebenswert, eine Spießerin zu sein. Obwohl ich wohl eine bin. Denn kürzlich habe ich eine Rezension über das Buch "Der moderne Spießer: Beobachten, erkennen, bestimmen" gelesen. Und allen Sprüchen, die einen Spießer erkennen lasse, stimme ich zu. Teilweise habe ich sie selbst schon gebracht.
Auf dem Umschlag des Buches "Wie spießig ist das denn?: Warum Filterkaffee, Kurzarmhemden und Pauschalurlaub uns trotzdem glücklich machen" sind sogar Beispiele für Häkeln, Kreuzsticken und STRICKEN [Nachtrag stimmt garnicht: Ist auch Kreuzstich] abgebildet. Autoren und Verlag sehen Handarbeiten wohl als das Paradebeispiel von spießigen Beschäftigungen. Gut, dass uns im Untertitel erlaubt wird, damit glücklich zu sein!