Sonntag, 29. Juni 2014

Werbung aus Überzeugung: Renaissance Dyeing

Auf Renaissance Dyeing wurde ich durch Lene Alves Blog Dancing with Wool gebracht, die mal erwähnte, dass es dort so geniale pflanzengefärbte Farbtöne auf Biowolle gibt. Weil die Inhaber sich an mittelalterlichen Färberezepten orientieren, ist das Stickgarn z.B. besonders interessant für RestauratorInnen von historischen Wandteppichen und anderen historisch interessierten Personen.
Na, da gehöre ich eindeutig dazu. Und Biowolle finde ich auch super.
Letzten Oktober konnte ich endlich mal Andie und ihren Mann kennenlernen und etwas Wolle kaufen.
Und heute kommt eine Mail von ihnen, dass sie über den Sommer ihre ungefärbte Standardqualität mit 20% Rabatt auf den 100g-Strang und 25% Rabatt auf die 1.3 kg-Kone verkaufen. (Wer darüber bloggt, bekommt sogar einen 30%-Rabatt.) Leider, leider brauche ich ja nun wirklich nicht mehr Garn. Aber wenn, würde ich sofort zuschlagen und aus der 1.3 kg-Kone je eine Aran-Jacke für mich und den Lieben Mann stricken.
Dann würde ich 35 Euro für das in Europa hergestellte Bio-Garn für eine Jacke bezahlen. Und ein Projekt unterstützen, das ich großartig finde. Und Menschen, die mir sympathisch sind.
1300g cone
Foto von www.renaissancedyeing.com



Samstag, 28. Juni 2014

Nutze was du hast oder Im Häkelrausch

Ich wollte schon früher schreiben, aber einige Tage lang habe ich jede Minute am PC bei Ravelry verbracht und überlegt, was ich aus der Rowan Purelife Schafwolle stricke.
Nebenbei: Wäre gut gewesen, wenn ich schon meine gesammelten Bücher und Strickhefte in der Library hätte - ein Projekt für die nächsten Regentage.
In die Endauswahl kamen der tea leaves cardigan , der schon seit 2010 in der Queue wartet und der #06 V-Neck Cardigan .
Die Purelife-Wolle habe ich in ein kühles, modernes, etwas unregelmäßiges Blau-Violett gefärbt, was gut zum Tea Leaves Cardigan, aber nicht zum klassichen V-Neck Cardigan passt. Und auch nicht zu einer Anleitung von Rowan für diese Wolle, wie ich auch überlegt hatte.

Nach dem Motto "Nutze was du hast", wollte ich schließlich eine schon gekaufte Anleitung benutzen, möglicherweise leicht verändert.
Letztendlich habe ich die beiden Ravelry-Anleitungen gekauft und werde den V-Neck Cardigan aus der klassisch-roten Cotton-Merino-Mischung von Drops stricken, die ich erst kürzlich gekauft habe.:

Aber: Tatsächlich habe ich -wie geplant- erst angefangen, die Ärmel der weißen Häkeljacke mit Trompetenärmeln einzunähen. Wenn ich gewußt hätte, wie einfach und schnell das geht, hätte ich das nicht so lange vor mir hergeschoben! Wo eh ein Fadenende unter den Ärmeln hingen, habe ich diesen gespalten und damit mit Vernähen angefangen. Es gefällt mir nämlich, wenn nicht alle zu vernähenden Enden an einer Stelle kumulieren. Dann habe ich mit Jeansnähgarn weitergemacht.
Blöd bloß, dass der zweite Ärmel irgendwie verschwunden ist. Es gibt ihn jedoch, wie das Foto im vorletzten Post beweist!
Trotz dieser guten Ausrede habe ich nicht, wie frau denken könnte, mit einem neuen Projekt angefangen. Nein, ich habe eine gute Idee für die Häkeljacke im Muschelmuster gehabt (beim Einschlafen) und gleich umgesetzt: Die (schon begonnenen) Ärmel werden nicht auch im Muster gehäkelt sondern in unregelmäßigen Ringeln und von oben angestrickt. Damit umschiffe ich elegant die komplizierten Häkelabnahmen und das Einnähen des dicken Häkelstoffes. Außerdem ist das ganze Teil schon so seeehr warm.
Naja, und jetzt häkele ich in jeder freien Minute am Leib und bin auch schon recht weit.
Das letzte WE war ich wieder auf einem Geburtstag und hatte sogar das Strickzeug plus Wolle dabei, ein großes Paket, das über die Hälfte des Platzes in meinem Rucksack beanspruchte.  Aber wie an den Wochenendreisen davor hatten die Züge so viel Verspätung, dass ich nicht die innere Ruhe hatte, zu häkeln. Schaff ich jetzt meinen Anschluss oder nicht? Und was, wenn nicht? Hektisches Rumtippen auf der Handyapp.
Die Fahrgäste um mich rum versprühten in voller Lautstärke Sarkasmus und schlechte Laune, was auch nicht zu einer entspannten Atmosphäre im Abteil beitrug. Bin froh, dass in nächster Zeit keine Zugreise ansteht.


Montag, 16. Juni 2014

Fast mehr Kunst als Kleidung - Frühlingsjäckchen 2012 fertig

Wie immer, wenn ich ein UFO fertig habe, kann ich es nicht fassen, dass ich damit durch bin. Und bei dieser Jacke hatte ich wenig Hoffnung, dass etwas Schönes dabei herauskommt. Die einzelnen Teile sahen aus wie ungleich große Fetzen und um so toller finde ich sie jetzt.


Kritikpunkte: Nachdem die Jacke aus Recyceltem Sarigarn im Perlmuster so schlapp geworden ist,  bin ich bei diesem Bolero auf Nummer Sicher gegangen und habe im Tweedmuster gestrickt. Das Gestrick wird jedoch tatsächlich so unelastisch wie Webstoff -aus diesem Garn auch recht dick- so dass das Teil ziemlich knapp sitzt. Darunter passt nur noch ein Spaghetti-Top. Gut, dass dies als knappes Sommerjäckchen geplant war.
Ich hatte überlegt, einen Posamentenverschluss anzubringen, werde es aber vermutlich ohne lassen.

Buntes Garn: Banana Silk von Woolpeddler, UK (ähnlich wie Sari-Garn)
Schwarzes Garn: Knäul ohne Banderole aus dem Vorrat
Schnitt: Mit Strickrechner ausgerechnet. RVO, aber Ärmel extra gestrickt.

Donnerstag, 12. Juni 2014

Verstrickte Dienstagsfrage 23/2014 - mein Tipp: Vliesstoff mit Zentimeter-Raster drunter tun

Letzte Woche war so viel los, dass ich ganz vergessen habe, dass ich diese Frage des Wollschafs beantworten wollte:
Liebes Wollschaf,
ich muss aus aktuellem Anlass etwas fragen: worauf spannen du und deine Schäfchen-Fans Strickstücke, die nun mal gespannt werden müssen? Ich bin noch nicht auf eine leichte, schnelle, kostengünstigste und funktionierende Lösung gekommen. Danke für deine Hilfe.
Vielen Dank an Distel für die heutige Frage!

Meine besten Lösungen: Ich spanne entweder auf einer Gästematratze oder auf einer mit Stoff bespannten Styroporplatte. Jeweils hochkant stehend, um meinen Rücken zu schonen. Die Styroporplatte habe ich nicht extra angefertigt, sondern brauche sie im Winter eh, um den Fußbereich der Balkontür an meinem Schreibtisch zu isolieren. 
Die Zweitbesten: Kleine Teile spanne ich auf dem Bügelbrett und früher habe ich auf dem Teppich gespannt, mit einem Handtuch drunter.

Damit das Teil nicht so verzogen wird wie auf dem oberen Bild, stecke ich es meist über Vliesstoff mit Zentimeter-Raster oder Zentimeterpapier (von Burda). Siehe unteres Bild.
Bei einem Kleidungsstück versuche ich nach den Zentimeterangaben der Vorlage zu stecken.
Außerdem kann ich schön ordentlich zentimeterweise stecken, wenn ich ganz perfektionistisch bin.
Ich spanne nur Sachen, bei denen es nötig scheint. Also keine Jacken mit Rundpasse, die eh keine Nähte haben.

Auf einem Hocker gespannt
Keine Ahnung, was das für eine Unterlage war


Mittwoch, 11. Juni 2014

Nur mal so zwischendurch

Es gibt mich noch, klar, aber handarbeitstechnisch läuft gerade nicht viel Zeigbares. Am Kleid bin ich nicht weiter und die Umrandung der Banana-Silk-Jacke mache ich gerade zum vierten Mal. Sehr schwierig, das schön hinzubekommen.
Die letzten beiden Wochenenden war ich unterwegs und kann so zumindest ein schönes Foto des Berliner Wollgeschäfts lalaine (Kantstr. 145) zeigen:


Gut gefallen hat mir nebem dem schön sortierten Angebot auch ein Zettel mit Tipps & Tricks zum Stricken, der zum Mitnehmen ausliegt.