Sonntag, 30. Juli 2017

Statt Fidget Spinner - kratzige Wolle

Seit ich wieder hier bin, lerne ich weiter auf die Kosmetik-Prüfung und mache nur einige dringende, angefangene Projekte fertig. Zum Beispiel den scheußlichen Kissenbezug für eine Freundin:


Sie hat von ihrer verstorbenen Schwester einen angefangenen Ärmel und Vorderteil eines Pullis geerbt und ich habe das unter Beibehaltung von soviel Gestricktem der Schwester wie möglich zu einem Kissenbezug zusammengefügt. Mein Perfektionismus führte noch zum Kauf eines passenden Inlett-Stoffes. Wie frau sieht, müssen Inlett und Bezug noch Reißverschlüsse bekommen, dann ist das endlich abgeschlossen und ich kann es als verspätetes Geburtstagsgeschenk der Freundin geben.

Ah ja, und dann gibt es das Spinnrad: Ab und zu brauche ich eine Pause und wo ein Teenager den Fidget Spinner wirbeln lassen würde, setze ich mich an's Spinnrad und wirble die Texel-Fasern.
Erst wollte ich ganz automatisch möglichst fein spinnen, aber dann bin ich zur Besinnung gekommen: Sind schließlich vier Kilo, für feine Jäckchen zu kratzig, das wird besser fettes Garn für mit Weichspüler behandelte große Tücher oder Teppiche. Jetzt also ziemlich dick und fluffig. Meine Chefin vom Wollgeschäft vorletzen Winter lehrt nämlich:  Je enger verstrickt, desto kratziger, je lockerer, desto weniger kratzig.

Ansonsten stricke ich noch Spiralsöckchen in Gr. 23 für den Neffen, der in 2 Wochen seinen ersten Geburtstag feiert.

Aber ich würde soooviel lieber etwas Tolles für mich machen!!! Es juckt mir förmlich in den Händen, eine chice Jacke anzufangen. Ich habe sogar Lust, das Temperature Blanket weiter zu häkeln. Geht aber nicht.

Dienstag, 25. Juli 2017

T-Shirts mit den eigenen Haaren flicken

Ich bin schon seit einigen Wochen aus dem langen Urlaub zurück, aber ich komme kaum zum Stricken, Häkeln, Nähen oder darüber zu Schreiben.
In den USA waren wir eher auf dem Land, aber einen tollen Wollladen habe ich gefunden: Desert Thread in Moab, Utah. Wer Arches National Park oder Dead Horse Point State Park in Utah besucht, kommt praktisch dran vorbei. Habe eine Kugel Fasern zum Spinnen als Andenken gekauft. Immer wieder und auch hier habe ich mich über die hohen Preise für Alles gewundert, sonst wäre es sicher mehr geworden.
Günstiger war es im Walmart, wo es eine große Auswahl an Handarbeitszubehör gab: Eine schöne Auswahl an Quiltstoffen und -zubehör, Kleiderstoffe und Simplicity-Schnitte. Die Garne waren leider mehr aus dem Plastik-Bereich von Red Heart und ich habe nur ein Heftchen mit Häkelmützen-Anleitungen mitgenommen.




Strickzeug - Pulli für den Lieben Mann aus der La-Gomera-Wolle - hatte ich übrigens dabei, aber ich musste entweder selbst den Camper fahren oder in die tolle Landschaft gucken, so dass ich nicht zum Stricken gekommen bin.

Aber ich hab was Verrücktes ausprobiert: Ich hatte einige alte T-Shirts dabei, die ich am Ende der Reise zurück lassen wollte, um Platz im Koffer für Souvenirs zu haben. Ihr größter Fehler waren diese kleinen Löcher, die T-Shirts halt bekommen.
Irgendwann habe ich mich aber doch geniert, immer so gammelig auszusehen und mir ist eingefallen, wie meine Tante Inge (geboren 1935) mal erzählt hat, man habe früher feine Sachen mit den eigenen Haaren geflickt. Ich also einige Haare (mittelblond und schulterlang) aus der Bürste gezogen und es mit einer feinen Nadel probiert:

Links ein schon geflicktes Loch, rechts das größte der Ungeflickten



Nachher

 Ehrlich gesagt, es war ein ziemliches Gefummel, vor allem, weil Haar zu steif ist, um willig im Stoff oder im Nadelöhr zu bleiben. Aber das Ergebnis ist doch nicht schlecht, oder?
In der Waschmaschine ist übrigens nur eins der Löcher - es waren fünf oder sechs - wieder aufgegangen.