Freitag, 30. September 2016

September-Abschluss

Der September ist zwar zu Ende, aber handarbeitstechnisch geht es langsam voran. Hauptsächlich, weil ich in jeder freien Minute für meine Kosmetikerin- und Fußpflegerin-Ausbildungen lerne.

Beim Temperature Blanket bin ich allerdings à jour, wie die SchweizerInnen so elegant sagen:


Die linke Kante ist leider viel unregelmäßiger, im Häkeln bin ich nicht so das Käpsele!
Aber nach einem Monat mit 30 Tagen läßt sich abschätzen, wie groß die Decke wird und wieviel Garn sie verbrauchen wird:
Der Monat wiegt 180 Gramm; mal zwölf wären es 2,160 kg Wolle, wovon ich die Hälfte schon daheim habe. Bei der Bestellung der zweiten Hälfte bin ich im Konflikt: Lieber abwarten (bis wann?), wieviel ich von welcher Farbe brauche und das Risiko eingehen, dass eine Farbe ausverkauft ist oder nicht fortgesetzt wird? Oder gleich bestellen und das Risiko eingehen, auf sehr viel falschen Farben sitzen zu bleiben??
Sehr zufrieden bin ich mit meiner sehr groben Planung der Größe. Die Breite ist ja durch die Maschenzahl schon festgelegt (146 cm) und die Länge wird mit 16 mal 12 Zentimeter auf ungefähr 2 Meter kommen - ziemlich perfekt!!

Ich überlege schon, was ich im nächsten Jahr noch in Farben umsetzen könnte: Meine Tageszufriedenheit? Ausgegebenes Geld? Wie oft ich gelacht habe? Wieviele Kalorien verzehrt?
Die letzte Idee geht eindeutig auf Bridget Jones - Verrückt nach ihm zurück, was ich gerade höre, während ich stricke oder häkle.
A propos Stricken: Bei der Lucy in the Sky-Jacke ist nicht viel passiert; Gründe s.o.

Die zwei letzen Reste der grünen Spinnfasern liegen auch noch rum. Es fühlt sich aber eher wie Aufschieberitis an, denn ich weiß nicht, was ich danach machen soll. Eins ist klar: Diesmal ohne vorheriges Kardieren!

Nochmal zurück zum Häkeln: Ich hätte gerne noch ein paar warme Hausschuhe und habe angefangen, aus der Texel-Wolle was zu stricken. Ging garnicht, viel zu löchrig. Also häkeln. Beim Rumsuchen auf Ravelry eine schöne und kostenlose Anleitung gefunden. Aber wie schon gesagt, beim Häkeln bin ich höchstens Zweitbeste, wenn nicht Vorletzte und falls nicht nach jeder Runde dabei steht, auf wieviel Maschen ich kommen muss, bin ich verloren:



Inzwischen habe ich das Garn schon fünfmal aufgezogen..... Fortsetzung folgt.



Sonntag, 11. September 2016

Bilder von Lucy in the Sky und Temperature Blanket

Die Temperatur-Decke und der Lucy in the Sky-Cardigan sind nun weit genug, so dass frau etwas auf den Fotos erkennen kann:


Die 23 schon bestellten Knäul werden nicht weit reichen; meiner Schätzung nach wird diese Decke ungefähr 4 kg Wolle verschlingen und praktisch polarfest sein. Weiterhin finde ich sie wunderbar und habe viel Spaß, wenn ich schon im Voraus Reihen für die nächsten Tage häkle und mir dann Sorgen machen muss, ob die Wettervorhersage so bleibt!




Auch hier habe ich ein ungutes Gefühl, was den Garnverbrauch betrifft. Leider (und unverständlicherweise) wird die Filosoft von Wolle Rödel ja nicht weiter produziert. Laut Anleitung sollten meine 600 Gramm reichen, aber ich habe mir überlegt, die Ärmel mit einem offenen Anschlag kurz vor der Raglan-Zusammenführung zu beginnen und nach der Fertigstellung der Passe wieder aufzunehmen und dann von oben nach unten zu stricken, bis das Garn zu Ende ist. Die schlechtere Alternative wäre es, den Leib schonmal auf Verdacht kürzer zu stricken.
Die Knöpfe sind auch aus der Buttinette-Packung mit den Perlmuttknöpfen in unterschiedlichen Farben! Braun zu braun war mir zu dumpf und da ich grundsätzlich weiße Hemdchen unter Strickjacken trage, die am Ausschnitt hervorblitzen, passt das sehr gut. Natürlich sind die Knöpfe wieder mit eingestrickt. Wie auf der Gegenseite das Knopfloch.

Donnerstag, 1. September 2016

Rentrée

Ein wunderbares französisches Wort für den Schulanfang nach den Sommerferien. In Frankreich und auch Spanien wichtiger als Neujahr im Sinne von Jahresanfang.
 Hier auch sehr passend, denn ich fange die Kosmetikerin- und die Fußpflegeausbildung an, um meine Heilpraxis neu auszurichten.
Die letzten acht Wochen war ich zur Hälfte im Urlaub -wo ich diese Idee bekam- und zur Hälfte im Trubel des Lebens.
Drei Jacken wurden übrigens (fast) fertig gestellt:



Brioche Basic aus Ann Budds Buch Top-Down Sweaters. Leider trägt sie sehr unschmeichelhaft auf und der Ausschnitt ist für eine Frau nicht tief genug. Deshalb habe ich sie dem Lieben Mann verehrt.
Aus in Lima gekaufter Baumwolle, die genau gereicht hat.



Cleanes Jäckchen II. Mit dem Strickrechner von www.fully-fashioned.net ausgerechnet und von unten nach oben gestrickt. Da ich un-be-dingt Ärmel und Leib als Passe stricken wollte und nicht einzeln, wurde es am Ende ein ziemliches Gewurschtel. Leider etwas zu klein, muss auf schlankere Zeiten warten. Ob die Fäden bis dahin vernäht werden? Eher nicht. Garn ist Cotton Merino von Lanade.



Der kleine Faden ist wirlich der letzte Rest Garn. Allerdings überlege ich noch, die Ärmel zu kürzen.

Cleanes Jäckchen I. Nach derselben Anleitung von oben nach unten umgedacht. Der Ausschnitt ist fast zu hoch (falsch eingeschätzt) und beim Anprobieren schien sie mir zu groß, deshalb wurde Jacke II kleiner. Allerdings passt diese hier perfekt. Auch Cotton Merino.

Richtig stolz bin ich darauf, jeweils die Knöpfe gleich mit eingestrickt zu haben. Auch bei der Jacke für meinen Mann, wo es mit vier Löchern pro Knopf ein ziemliches Gezerre wurde.

Bei den Jacken für mich habe ich jeweils die Taille-Hüfte-Abnahmen der Vorderteile an die Knopfleiste gesetzt. Bei den Fotos fällt das vielleicht auf, am angezogenen Stück nicht und sie sitzen beide perfekt auf Figur. Ich bin ziemlich beeindruckt von meiner Idee! Die Abnahmen der Rückenteile sind jeweils an den Seitennähten gearbeitet. Natürlich wurde der Leib jeweils in einem gestrickt.
Die Knöpfe beider Jacken sind aus demselben Päckchen bunter Perlmuttknöpfe von Buttinette.

Anfang des Sommers gab es den Plan, die bunten Blumenröcke entweder ganz zu entsorgen, oder die Überröcke gegen solche in Schwarz-Weiß-Mustern auszutauschen. Eigentlich eine gute Idee und ich habe auch gleich passende Ballerinas und Hoodies gekauft.
Aber seit Anfang Juni trage ich nur die für China gekauften Shorts und Tanktops. Viel kühler und unkomplizierter als ein Rock und mir gefallen meine braunen Beine und Füße! Der erste Rock liegt halbfertig herum und für Hoodies und Ballerinas war es bisher zu warm.
Meine Nähärbeit erschöpfte sich darin, in diese Shorts hinten einen breiten Gummi zum besseren Sitz einzuarbeiten, die Hosen des Lieben Mannes zu flicken, meine sehr weiten Bootcuts zu Slimfits umzuändern und Katzenhalsbänder und sonstigen Kleinkram herzustellen.

Vor zwei Wochen ist mir die Idee eines Temperature Blanket begegnet und hat mich nicht mehr losgelassen. Dabei strickt oder häkelt frau im Lauf eines  Jahres jeden Tag eine Reihe, wobei sich die Farbe dieser Reihe nach der Tageshöchttemperatur richtet. Maßgeblich sind diese Farbleisten auf Wetterkarten, also z.B. dunkelrot für über 37 Grad Tageshöchsttemperatur. Ich habe mich noch nie für Blankets, Afghans oder Decken interessiert, aber das hat mich nicht mehr los gelassen: Einen Jahresverlauf auf diese Weise zu dokumentieren und sich dabei so vom Zufall beeinflussen zu lassen - geniale Idee.
Für die Temperaturspanne von Freiburg braucht frau ungefähr acht Farben, die ich natürlich nicht im Vorrat hatte und bestellen musste. Heute am meteorologischen Herbstanfang habe ich mit Häkeln begonnen und werde berichten.

Gestern habe ich auch schon mit der nächsten Jacke angefangen: Lucy in the Sky von Laura Chau. Wie das Original in Braun und in der leider nicht mehr erhältlichen Filosoft von Wolle Rödel. Hänge an der Entscheidung fest, welche Knöpfe ich nehmen soll. Im Vorrat gibt es nichts Passendes, muss in die Stadt fahren.

Weiterhin schaffe ich es ziemlich oft, mich mal kurz an's Spinnrad zu setzen und das Ende der grünen Fasern, die ja vorher aufwändig kardiert werden müssen, ist absehbar.