Freitag, 26. Dezember 2014

Verstrickte Dienstagsfrage 21/2014 - Hamsterweibchen mit dicken Backen

Die Vorweihnachtsfrage des Wollschafs kommt alle paar Jahre mal wieder so ähnlich auf's Tapet:
Heute möchte das neugierige Wollschaf gerne wissen, ob Ihr Hamster oder Puristen seid.
Hast Du einen Wollvorrat oder kaufst Du nur projektbezogen?
Schöpfst Du gerne aus dem vollen oder belasten Dich größere Vorräte eher?

Das Wollschaf wünscht Euch allen wunderschöne Feiertage!

Ich habe bei Ravelry einen Stash von 34 Einheiten und damit genug Garn für 25 Jacken und ein wenig Kleinzeug wie Socken und Mützen. Garantiert bin ich keine Puristin, eher ein Hamsterweibchen mit dicken Backen.
Meistens freue ich mich bei einem Blick auf meine schönen Holztruhen, die die Wolle beherbergen. Aber ein wenig sind sie auch Belastung und ich komme mir etwas gierig vor. Andrerseits ist vieles günstig gewesen, z.B. die Nelapsa-Alpaka-Garne aus Peru, da hat ein Knäuel nur € 1,60 oder so gekostet. Diese werden sicher auch noch länger im Vorrat bleiben, denn bei den aktuell milden Wintern und meiner warmen Disposition habe ich keinen Grund, besonders warme Jacken zu stricken. Die Wolle-Baumwolle-Mischungen werden zuerst verarbeitet werden und mit dieser Planung bin ich ganz zufrieden und im Reinen mit meinem Wollvorrat!

Im Moment stricke ich auch aus der roten Cotton-Merino von Drops den Leib der Vogue-Jacke. Nach einem misslungenen Versuch, mich an die Anleitung zu halten, habe ich Rücken- und Vorderteile nun in einem angeschlagen und stricke den geschwungenen Saum mit verkürzten Reihen. Geplant ist, die Ärmel nach Tichiros Methode von unten nahtlos mit zu stricken. Bloß die Schulternaht will ich der Stabilität wegen abketten und nähen.







Mittwoch, 17. Dezember 2014

Die verstrickte Dienstagsfrage 50/2014 - Was ich beim Stricken nicht leiden kann

Das hat das Wollschaf gestern gefragt:
Stricken ist toll und macht riesig viel Spaß.
Aber mal ganz ehrlich: Es gibt auch beim Stricken einiges, was wir nicht leiden können, oder?
Was mögt Ihr überhaupt nicht, was nervt Euch, was findet Ihr ganz schrecklich?


Falls es um Techniken geht: Ich mache mir nichts aus Lace. Schwierig zu stricken, weil frau sich sehr konzentrieren muss, selbst ein gutes Hörbuch lenkt ab, vom Stricken auf Reisen ganz zu schweigen.
Habe ich auf der Polenreise lernen müssen.
Da ich gerne nähe, machen mir sowohl zusammennähen als auch Fäden vernähen nichts aus.

Und ganz allgemein: Dass es öfter nichts wird. Siehe die Jacke vom letzten Post, die sich wieder in Wollstränge und -knäuele zurückverwandelt hat:


Gerade habe ich die Maschenprobe für den Vogueknitting V-Neck Cardigan gestrickt und muss mich jetzt entscheiden, ob ich die Schrägung des Saums übernehme oder weglasse. Ich bin mir nicht sicher, ob das bei einer Frau mit vorhandenem Gluteus maximus vorteilhaft aussieht.

Als elegantes Büroteil geplant.

Drops MerinoCotton, ohne Blitz nicht ganz so strahlend. Nach dem Waschen kommt die Heatherung des Garns erst richtig zur Geltung. Wenn auch vielleicht nicht auf diesem Foto.. 
 Nähtechnisch passiert gerade auch nicht viel und ich freue mich schon auf die Feiertage, wo ich das nachholen werde. Gestern habe ich ein kleines Auto-Accessoire für meinen dunkelblauen Käfer fertig gestellt:
In dem Beutel befindet sich eine Rolle Toilettenpapier, die nach Entfernen der Papphülse von innen entrollt wird. Mit dem Bändchen kann er im Fall der Fälle an einen Ast oder eine Türklinke gehängt werden. Ich habe das Teil schon aus anderem Stoff für das Auto meines Mannes genäht und für eine schwäbische Freundin, die für Papiertaschentücher zu sparsam ist und im Erkältungsfall immer eine Rolle Toilettenpapier mit sich herumträgt.




Mittwoch, 3. Dezember 2014

Dies Bild ist eine Lüge


Diese Jacke sitzt an mir nämlich extrem schlecht und sieht furchtbar aus. Es ist die Kimono-Jacke Nina aus dem gleichnamigen Makerist-Kurs und nach der vielen Mühe, die ich investiert habe, bin ich total sauer und entäuscht.
Ich habe sie in der größeren Größe gestrickt, die mir, nachdem ich ein paar Kilos abgenommen habe, nun zu groß ist. Aber der schlechte Sitz ist vor allem dem Schnitt mit der über den Rücken laufenden Naht geschuldet. Der Schalkragen, der zugleich das Oberteil bildet, kann die Ärmel nicht halten, die immer über die Schultern rutschen wollen. Auf Paula halten sie mal kurz, aber an meinem sich bewegenden Körper ist das Ganze nur ein Ärgernis. Morgen ribbel ich sie auf.

Dienstag, 18. November 2014

Die verstrickte Dienstagsfrage 46/2014 - Knit-alongs

Das Wollschaf fragt heute:
KALs/CAls (knit-along/crochet-along) erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit. Insbesondere für Designer sind solche Aktionen ein probates Mittel, um sich und ihre Anleitungen publik zu machen.
Hast Du schon mal an einem oder auch mehreren KALs oder CALs teilgenommen?
Wenn ja, welche Gründe haben Dich dazu bewogen?
Wer hat den KAL/CAL initiiert?
Worin siehst Du für Dich persönlich den Nutzen, ein Modell gleichzeitig mit anderen Menschen zu stricken/häkeln?
Hast Du eventuell auch schon einmal negative Erfahrungen bei einem KAL/CAL gemacht?

Falls Du noch an keinem KAL/CAL teilgemommen hast: Warum nicht?

Dieses Jahr habe ich zum zweiten Mal an Meikes Frühlingsjäckchen-KAL teilgenommen und mache nächstes Jahr vielleicht wieder mit. Allerdings bin ich eine seeehr langsame Strickerin und schaffe es kaum, die Zeit einzuhalten. Ich bin schon superstolz, dass ich das Frühlingsjäckchen 2014 nur kurz nach "Einsendeschluss" fertig bekommen habe und nicht zwei Jahre später wie das Frühlingjäckchen 2012.... Spaß hat es aber gemacht und mitgezogen hat es mich auch.
In Bezug auf Mystery-Kals sehe ich es genauso wie ConnieM: Geld und Zeit für ein unbekanntes Ergebnis investieren - niemals würde ich das machen!

Ansonsten bin ich dabei, die Nina-Kimonojacke von Makerist (zum zweiten Mal - grrr) zusammenzunähen.

Beim Nähen habe ich mir die Jacke für den Schwager nochmal vorgenommen: Ich hatte ja bei sewingpatterns.com zwei Jackenschnitte gekauft, die gut zu passen schienen. Allerdings sind die Schnitte aus den Achtzigern oder Neunzigern und sowohl der Leib (leicht änderbar) als auch vor allem die Ärmel (schwer änderbar) sind viel zu weit.


Naja, nachdem ich also vier große Schnittmusterbögen aus selbst ausgedrucktem DIN A4-Papier zusammengeklebt habe und die Einzelteile mit der Original-Jacke verglichen hatte, habe ich sie doch in den Müll gegeben. Der neue Plan ist, die Original-Jacke in der vertikalen Mitte durchzuschneiden und eine Seite tatsächlich von Hand aufzutrennen

Samstag, 25. Oktober 2014

Verstrickte Dienstagsfrage 42/2014 - Alles über Bücher

Hier ist gerade soviel los, dass ich bisher nicht zum Beantworten dieser Frage gekommen bin und dabei wollte ich doch mit meinen dicht gestellten Bücherregalen prahlen.
Das Wollschaf fragte nämlich:
Hallo Liebes Wollschaf,
Ich hätte folgende Frage für dich:
Derzeit erweitere ich immer wieder meine Büchersammlung zum Thema Stricken.
Daher interessiert es mich, was eure Bibliothek bisher so beinhaltet.
Sind es Musterbücher, Grundlagenbücher, Bücher zu bestimmten Themen wie Socken oder Oberteilen?
Sind die Bücher in eurer Muttersprache geschrieben oder nutzt ihr auch andere Sprachen, um eure Erkenntnisse zu erweitern?
Habt ihr schon Muster aus den Büchern nachgestrickt, oder war es nur ein Spontankauf und die Bilder sind toll anzusehen?
Wie umfangreich ist eure Büchersammlung zu diesem Thema?
Müsst ihr die Bücher in den Händen halten können oder habt ihr auch Ebooks?

Dann hätte ich noch eine Frage:
Habt ihr Zeitschriften-Abos zum Thema Stricken?
Sind dies Offline- oder Online-Abos?
Oder kauft ihr regelmäßig Strickzeitschriften?
Welche Zeitschriften habt ihr? Gibt es welche, die euch enttäuscht haben?

Vielen Dank an Jana für die heutige Frage!


Im ersten Beruf bin ich ja Bibliothekarin, da ist Liebe zu Büchern natürlich Pflicht. Bei Handarbeitsbüchern setze ich weiterhin auf gedruckt Bände während ich bei Belletristik inzwischen lieber meinen E-Reader volllade als meine Bücherregale.
Ich habe sowohl mehrere Musterbücher, als auch mehrere Grundlagenbücher, als auch Titel zu Socken, Schals und Jacken.
Die meisten meiner Strickbücher sind auf Deutsch, aber einige auch auf Englisch (Tudor Roses, Knitting around the World, The Handknitter's Handbook) und ich habe sogar einige Heftchen auf Französisch und Spanisch.
Klar habe ich schon Anleitungen nachgestrickt, sowohl ganze Teile als auch Muster aus einer Mustersammlung.
Bücher, die eher toll anzusehen sind, habe ich auch; das schon erwähnte Tudor Roses zum Beispiel. 
Gezählt habe ich sie noch nie. Ich könnte aber mal wieder konsequent in Ravelry einpflegen. Das ist wirklich hilfreich.
Ich habe ein Ebook zum Stricken auf dem Kindle.
Ein Strickzeitschriften-Abo habe ich gerade nicht.
Und regelmäßig eine Zeitschrift kaufen - nein. Ab und zu, alle paar Monate.

Strick-update:

In den Anleitung für die Ärmel der Nina-Kimono-Jacke war ein schlimmer Fehler und ich habe es erst gemerkt, als ich schon zusammengenäht hatte. So dass ich die Ärmel wieder aufziehen und das Garn waschen musste. Auch das Vorderteil/der Schalkragen musste dran glauben, weil der Mustermix mir nicht gefiel.
Ziemlich frustrierend für ein Teil, das mal eben schnell gestrickt werden sollte.
Im Moment bin ich wieder beim Schalkragen/Vorderteil und habe ungefähr vier Fünftel davon.


Dienstag, 14. Oktober 2014

Verstrickte Dienstagsfrage 41/2014 - Stricken und Schlafen

Das Wollschaf  fragt heute:
Das Wollsch(l)af hat verschlafen :-(
Passend dazu die heutige Diensschlafs…ähhh…tagsfrage:
Bist Du schon mal während des Strickens eingeschlafen?
Was machst Du, wenn Du müde bist, aber trotzdem noch stricken möchtest?


Bin noch nie während des Strickens eingeschlafen, müde geworden jedoch schon. Wenn das passiert, gehe ich in's Bett, wenn es Schlafenszeit ist. Falls nicht, stehe ich auf und verschaffe mir etwas Bewegung, räume die Spülmaschine aus oder hänge die Wäsche ab/auf. Trinke einen Grüntee und stricke weiter!

Hier gibt es mal wieder keine gloriosen Neuigkeiten, deshalb wird der Dienstag für Updates genutzt.
Die Loreta-Tasche ist bis auf den Druckknopf fertig und ziemlich schön geworden. Die Größe ist auch gut, da passen Buch/Kindle, Geld und Handy super rein. Bloß, eigentlich ist das bunt-blumige nicht mein Stil! Schreibe ich, während ich einen Blümchenrock trage.
Ich sollte sie einfach ganz fertig machen und benutzen. Dann wird sie halt meine Stil. Foto folgt.

Die blaue Alpaca-Jacke ist im selben Stadium, fast fertig. Eigentlich hatte ich ja geplant, die blauen Teile nochmal mit Drogeriemarkt-Farben zu färben, weil das Garn so auf die Hände gefärbt hatte. Aber dann wäre es nicht mehr das Blau gewesen, das mir so gut gefällt. Also habe ich die Teile in der Waschmaschine mit dem Wollprogramm gewaschen, um zu sehen, wie sehr sie abfärben und wie sich die Originalfarbe nach dem Waschen zeigt. Die Farbe hat sich nicht verändert.
Danach wurde gespannt. Das Dochtgarn ist so unbalanciert, das sich die Teile völlig schräg verzogen haben. Die Maschenprobe hat sich genauso verhalten, deshalb war ich nicht schockiert sondern habe die Teile zentimetergenau auf gerastertes Schneidervlies gespannt.

Inzwischen sind sie trocken und warten auf das Zusammennähen.

Weiterhin habe ich in der letzen Woche noch ein chemische Experimente durchgeführt und versucht, die grüne Twice as Nice-Jacke die bei achtlosem Waschen eingegangen war, wieder zu vergrößern. Darauf gekommen bin ich durch Clara Parkes KnittersReview-Artikel über das Produkt UnShrink. Eine Kommentarin schrieb, sie hätte mal gehört Epsom salt, also Bittersalz könne gefilzte Pullis wieder entfilzen. Das habe ich zuerst probiert. Eine Waschmittelportion Bittersalz im Wollwaschgang hat aber null gebracht.
Dann bin ich richtig verzweifelt mutig geworden und dem Eindruck von Clara Parkes gefolgt, dass Dauerwellmittel in UnShrink enthalten sein könnten. Ich habe eine billige Dauerwellpackung im Drogeriemarkt gekauft und die komplette Dauerwellflüssigkeit beim Wollwaschgang eingesetzt. Leider überhaupt keine Effekt....

Dienstag, 7. Oktober 2014

Verstrickte Dienstagsfrage 40/2014 - Selbstbewusstsein

Interessante Frage hat das Wollschaf auf's Tapet gebracht:
Wieder einmal beschwört ein abwertender Artikel über handarbeitende Frauen einen Shitstorm in Netz herauf.
Was denkst Du?
Warum fühlen sich so viele Frauen sofort angegriffen und gehen in den Verteidigungsmodus, sobald jemand abwertend über Handarbeiten schreibt?

Mangelt es der handarbeitenden Frauenwelt vielleicht einfach nur an dem Selbstbewusstsein, über solches Geschreibsel mit einem milden Lächeln hinwegzusehen?


Ja, es mangelt vielen Frauen an Selbstbewusstsein. Und zwar in unterschiedlichsten Zusammenhängen und leider auch heutzutage weiterhin. Weil männliche Kinder mehr bestätigt wurden und werden als weibliche. (Beispiele im Bekanntenkreis.)

Ich denke, ein schönes Zuhause mit selbstgemachter Kleidung/Deko/Nahrung kann ein warmes Nest sein, in dem sich auch eine Frau toll fühlen kann, die nicht Gehirnchirurgin geworden ist. Und wenn ihr schöner Nestbau niedergemacht wird, regt sie sich auf. (Keine Beispiele im Bekanntenkreis. Ich kenne nur einige -meist amerikanische- Blogs, die diese Theorie unterstützen.)

Ich meine, wir Strickerinnen sollten realistisch einschätzen können, welche Tätigkeiten hoch geschätzt und bezahlt werden und welche einfach Hobby sind. Wer da wirklich nicht differenzieren kann, sollte zu einer Coachin gehen. Vielleicht schlummern in ihr mehr Fähigkeiten und mehr Ehrgeiz, als durch Handarbeiten befriedigt werden kann.

Für mich finde ich einiges in dem Artikel richtig und wahr und sehe ihn als Aufruf, über Relevanteres zu bloggen als über Strickjacken. Andrerseits: Für das Relevante gibt es Journalistinnen; die können über schwierige Themen besser recherchieren und schreiben als ich. Und werden noch dafür bezahlt. Ich bin Heilpraktikerin. Als Beruf versuche ich, Menschen zu heilen, ohne in ihrem Hirn zu schnippeln, und in meiner Freizeit mache ich Handarbeiten.

Dienstag, 30. September 2014

Verstrickte Dienstagsfrage 39/2014 - Strickunlust

Tichiro und das Wollschaf fragen heute:
Hattest Du schon mal eine Phase akuter Strickunlust?
Wenn ja, was hast Du dagegen unternommen?
Oder hast Du einfach abgewartet, bis die Phase vorüber war?
Wie lange hat die Phase angedauert?
Was hast Du in dieser Zeit stattdessen gemacht?
Gibt es Gründe, woran es gelegen haben könnte?
Vielen Dank an Tichiro für die heutige Frage.

Ich habe immer mal wieder für ein paar Tage diese Phasen. Meist dann, wenn ein Projekt nicht gut läuft und ich nicht weiß, ob und wie ich weitermachen soll.
Mein geheimer Trick -jetzt nicht mehr- für diesen Zustand ist, dass ich als Rechthänderin mit der linken Hand etwas arbeite. Gerne zum Beispiel male ich dann ein Mandala mit Buntstiften aus. Erst ein Ornament mit der rechten Hand, dann eins mit der Linken, immer abwechselnd. Das regt mein Hirn so an, dass ich förmlich spüren kann, wie sich die Synapsen neu verknüpfen. Und kurz danach präsentiert sich mir eine gute Lösung.
Im Moment male ich aber eine Abbildung eines Malbuches von Tom Tierney aus. Macht mir extra Spaß, denn ich interessiere mich auch für Kostümgeschichte.

Zur Zeit läuft entsprechend beim Stricken auch alles gut, ich bin in den Endzügen meiner Makerist-Kimonojacke und sehr zufrieden. Genial, wie schnell das geht! Und das Garn fühlt sich einfach super an, denn es hat so eine glatte und seidige Oberfläche.

Färbt weiter gut ab:







Reklamieren will ich nicht, das Garn ist trotzdem super. Wäre auch schwierig, ich habe es bei einem Projekt in Peru gekauft.


Donnerstag, 25. September 2014

Der kleine Bruder von "Noch ein Projekt anfangen" ist "Dazwischen schieben"

Eigentlich habe ich vier Taschen zu nähen und eine Jacke für den Schwager, wobei ich bei der allerdings auf eine Rückmeldung von ihm warte. Aber zum Einschlafen blättere ich gerne in Handarbeitsheften oder -katalogen und vorgestern fiel mir der schöne Schmetterlings-Gobelin im Buttinette-Katalog auf und ich erinnerte mich, dass ich noch tollen Gobelin vom Holländischen Stoffmarkt 2012 habe. Das hat mir den Anschub gegeben, mal eben zwei Kissenbezüge zu nähen.

Auf ähnliche Weise sind ja im August die drei Mützen entstanden: Eigentlich bin ich fest entschlossen, das aktuelle Projekt die Projekte fertig zu stellen, aber schwupps, treibt mich die Lust vom Kurs ab.
Gestern abend habe ich -trotz meiner Behauptungen von vorgestern- so an den Händen gefroren, dass ich Armstulpen aus einem einzelnen Knäuel angeschlagen habe. Eine gute Gelegenheit, eins der vielen im Musterbuch angemarkerten Muster auszuprobieren. Weitere Einzel-Knäuel sind jetzt für weitere Stulpen vorgemerkt.
Strichmuster. Später wird die Naht fast geschlossen, nur der Daumen darf rausgucken
Das offizielle Hauptprojekt, die Kimono-Jacke von Makerist, ist jedoch nicht vergessen. Habe festgestellt, dass der Schalkragen doch noch nicht lang genug ist und stricke konsequent abends beim Videogucken. Hier ein Ärmel. Zwischen 40 und 44 Maschen pro Reihe - einfach super!


Nicht so super: Nach dem Stricken sind meine Hände stets so blau gefärbt, dass ich befürchte, dass schon beim ersten Waschen alles ausblutet. Also habe ich Stofffarbe gekauft, um gleich nach dem Stricken drüber zu färben. Der Schalkragen ist allerdings weiß und ich werde die Jacke wohl nach dem Zusammennähen nicht mehr selbst waschen können sondern in die Reinigung geben müssen, damit das Blau nicht in das Weiß ausblutet. Doof!

Dienstag, 23. September 2014

Verstrickte Dienstagsfrage 38/2014 - Herbstprojekte

Heute ist Herbstanfang, die Tage werden kürzer und kälter und wer nicht sowieso schon ganzjährig die Nadeln schwingt, bekommt jetzt richtig Lust auf's Stricken.
Was sind Deine Herbst-Strickpläne, welche Projekte stehen in den nächsten Wochen und Monaten auf Deiner todo-Liste?
Oder lässt Du Dich einfach treiben und strickst, was Dir gerade über den Weg läuft?
Wie gut, dass das Wollschaf wieder gesund ist, hatte mir schon Sorgen gemacht.
Naja, ich plane außer warmen Socken und evtl. Armstulpen keine echten Herbst-/Winterprojekte.
Seit ich vor einigen Jahren das richtige homöopathische Mittel genommen habe, friere ich kaum mehr. Zwar habe ich auch dicke Wolle im Vorrat, aber eigentlich würde ich die als Souvenirkauf einstufen.
Drinnen läuft auch die Heizung und draußen habe ich eine angemessen warme Jacke an.
Hinzu kommt, dass der Winter letztes Mal in Freiburg ausfiel. Von meinen Stiefeln hatte ich kein Paar an.
Was soll ich mir da diesen Winter Stress machen?
Also stricke ich an den eh geplanten Projekten weiter. Allerdings auch Projekte aus dicker Wolle, in denen mir vermutlich ziemlich warm sein wird.

Montag, 22. September 2014

Des Wahnsinns fette Beute

Von Freitag bis gestern war auf der Baden Messe die "Inspiration", eine kleine Sonderausstellung für Selbermacher und Selbstgemachtes. Mit Verkauf natürlich. Und einigen Workshops.
Ich war mit einer Freundin da und wir haben es gerade so geschafft, noch halbwegs fit beim Ziel Inspiration anzukommen, ohne vorher zuviel anderes anzuschauen und völlig ausgelutscht zu werden.
Die Inspiration konnte unter klein aber fein abgelegt werden. Es gab wenige Stände, aber mit ausgewählt schönen Sachen.
Zum Beispiel war die Schwarzwälder Spinnstube mit mehreren Spinnrädern und selbst produzierten Garnen vertreten.
War schön, Roswitha mal wieder zu sehen und ich hoffe, ich schaffe es diesen Winter mal zu einem Spinntreffen in ihrem schönen Haus



Danach war ich noch kurz in der Innenstadt und habe Zubehör für die geplanten vier Taschen besorgt. Nachdem der Liebe Mann mehrmals angemerkt hat, das ich immer nur mit großen, sportlichen Messenger-Bags rumlaufe, habe ich mich nämlich von der Loretta-Tasche bei Farbenmix verführen lassen.
Da ich die Anleitung beim Stoffkauf nicht parat hatte, habe ich zuwenig Stoff gekauft und den Schnitt nur mit 90% ausgedruckt. Ist aber immer noch genug Tasche.

Links die vier Stoffe (von Kessler-Stoffe in Lörrach), in der Mitte die Vlieseline und die Futterstoffe, rechts die Gurtbänder

Alles noch harmlos, der Wahnsinn kommt jetzt:
Am Wochenende habe ich beim unbedarften Recherchieren mitbekommen, dass meine Lieblingswolle Filosoft von Wolle Rödel in deren Internetshop nur noch € 1,99 kostet und nur in drei Farben erhältlich ist. Vermutlich kein nettes Sonderangebot sondern der Abverkauf, weil das Garn nicht weiter geführt wird.
Heute morgen bin ich sofort in die Freiburger Filiale und habe mir alles zeigen lassen, was noch da ist. Und habe Garn in Rosa, Braun, Schwarz und gemischt für vier Jacken gekauft....

Daraus wird die Less is More-Jacke von Amy King

Das ist Schwarz. Oder Braun.
Aus dem braunen Garn wird vielleicht eine Jacke für den Lieben Mann.
Ich weiß schon, dass es das gleiche Garn bei Fischer Wolle gibt und bei Lanade. Aber nachher beziehen die alle vom gleichen Produzenten und dieser stellt die Produktion ein. Nicht auszudenken!
Ein wenig habe ich ein schlechtes Gewissen, denn ich habe ja bereits einen großen Vorrat. Aber bei einem Preis von ca 25 Euro pro Jacke? Und das im idealen Garn? Eigentlich doch noch ganz gesund.

Samstag, 20. September 2014

Kurze Updates

Ich war ein paar Tage in Hamburg und Berlin und saß ansonsten lieber im Garten als vor dem PC, deshalb heute nur kurz:

Auf dem Bahnhof in Hamburg habe ich diese nette Person gesehen und gleich angequatscht.
Sie meinte, sie könne leider nicht mehr Wandern, aber noch Stricken. Im Moment arbeitet sie an einem klassischen Troyer in Sockenwolle für ihren Enkel - in Größe XL. Ich finde, das ist wahre Liebe!


Ich selbst hatte kleines Gepäck und deshalb nur die aktuellen Socken zum Stricken dabei.

Bei der Jacke für den Schwager habe ich bei www.sewingpatterns.com zwei vom Modell her passende Schnittmuster gekauft. Ich finde diese Website ja genial, frau bekommt tatsächlich noch für wenig Geld Neue Mode-Schnitte und andere Raritäten. Zum Runterladen, Selbst-Ausdrucken und Selbst-Zusammenkleben allerdings.

Das ist eine ziemliche Arbeit und nichts für Kleinmütige. Die einzelnen Blätter sind aus dem Altpapierstapel des Lieben Mannes; inzwischen bin ich schon in der Schicht des Jahres 2007 angelangt.
Leider ist selbst die Größe 46 viel zu groß, und dabei ist der Schwager zwar schlank, aber nicht klein. Ich hätte gedacht, die kleinste Größe käme hin. Aber in den Achtzigern, aus denen der Schnitt stammt, saßen die Sachen halt superweit... Der zweite Schnitt ist auch aus dieser Zeit und ich denke, deshalb steht mir auch noch mehr Arbeit durch Verkleinern bevor.


Freitag, 5. September 2014

Aus dem Urlaub zurück

Ich bin schon seit einigen Tagen wieder im Lande, aber nadelmäßig ist noch nicht soviel passiert. Den Häkelpulli habe ich allerdings fertig gestellt und muss ihn nun über den Winter wegpacken.

Im Original kürzer, aber das gefällt mir nicht mehr

Ach ja, und im Urlaub habe ich regelmäßig gestrickt, auch am Strand. Die Französinnen brieten wie besinnungslos in der Sonne, was mich daran erinnerte, dass im Englischen das gleiche Wort für gerben und bräunen benutzt wird. Die wenigen deutschen Frauen lagen unterm Sonnenschirm und lasen aktuelle Bestseller, sehr sympathisch.

Ärmel der  bunten Jacke, gut zur Hälfte fertig
Dummerweise habe ich angefangen, den Makerist-Video-Kurs "Deine erste Strickjacke" zu gucken, den ich vor ein paar Monaten zum Vorbestellerpreis mit 50% Rabatt erstanden habe. Und noch dümmer habe ich festgestellt, dass ich genau die passende Alpakawolle für so eine geniale Kimono-Jacke in meinem Vorrat habe..... Gerade bin ich an der Maschenprobe.
Der Video  gefällt mir übrigens sehr gut, obwohl ich null zur Zielgruppe von jüngeren Strickanfängern gehöre. Frau Schweisgut spricht sortiert und sehr professionell ohne Ähs und Öhs und freundlich.

Das nächste Nähprojekt wird ein Blouson für meinen Schwager, als Gegengabe dafür, dass er meine Praxis-Webseite aufgesetzt hat und pflegt.
Er wünscht sich eine Kopie seiner alten Lieblingsjacke, die er mir schon vor Monaten geschickt hat.



Schon als ich diese Fotos sah, musste ich schlucken. Soviele Einzelheiten. Und ich nähe doch eher einfache Röcke in A-Linie! Naja, versprochen ist versprochen.
Die erste Idee war, die alte Jacke aufzutrennen und die Teile als Schnittmuster zu benutzen. Aber praktisch jede Naht ist durch eine Ziernaht abgesteppt, da sitze ich wochenlan dran. Also suche ich im Moment nach einem passenden Schnittmuster. Vogue-, Burda- und Butterick-Kataloge wurden schon abgehakt. Nachher suche ich online weiter.
Während des Urlaubs kam auch der vom Schwager ausgesuchte Stoff an. Leider bin ich mir nicht sicher, ob der das Richtige ist. Die alte Jacke ist ganz weich und der neue Stoff ist auch nach dem Waschen noch so steif, dass aus ihm wohl eher ein blusiger Blouson als eine lässige Jacke wird.

Der Stoff steht von selbst, da ist nichts drunter

Donnerstag, 21. August 2014

Gruesse aus Frankreich

Eigentlich wollte ich noch vor dem Urlaub schreiben, aber es war zu hektisch.
Hier aus dem staedtischen Internet-Cafe mit der fremden Tastatur ist es auch kein
Vergnuegen; Deshalb nur zum Beweis, dass mit Nadeln gearbeitet wurde ein paar Bilder:
Sommermuetze fuer den Lieben Mann

Sommermuetze fuer mich

Fuer das Begleitkind

Ein Aermel der aktuellen Strickjacke; der andere ist genauso weit
Fuer Alles ist es natuerlich viel zu heiss!!

Dienstag, 5. August 2014

Verstrickte Dienstagsfrage 32/2014 - Perfektion von Handarbeiten

Kurz und provokant ist die Frage des Wollschafs diesmal:

“Selbstgestrickte Sachen brauchen nicht perfekt zu sein, es ist schließlich Handarbeit” – stimmst Du dieser Aussage zu?

 Kurz und knapp kann ich antworten: Obwohl meine Sachen nicht immer perfekt sind (siehe letzter Post), gebe ich mir Mühe. Und von keiner Strickerin habe ich je gelesen oder gehört, dass sie vorsätzlich schludrig arbeitet.
.
Iiks, doch! Eine Bekannte, die auch näht, meinte mal, ihr gehe es beim Nähen mehr um die Kreativität und sie ließe die Fäden einfach hängen.

Montag, 4. August 2014

Mal wieder in's Stocken geraten

Bis vor einigen Tagen lief es sowohl beim Nähen als auch beim Stricken schlecht und ich war recht frustriert. Ich hatte angefangen, den ersten Ärmel nach dem Schema von Barbara Walker (in Knitting from the Top) zu stricken und wollte mir nicht eingestehen, dass es nicht gut wird:

Vielleicht sieht man es nicht so richtig, aber der Ärmel wird am Oberarm viel zu weit. Ich kenne das schon von einer Jacke, die ich im 2010 nach diesem Schema gestrickt hatte.
Aber aufziehen konnte ich es auch nicht gleich, denn es ist so eine elegante Methode. Vor zwei Tagen habe ich es aber endlich gemacht und mit der Maschenprobe und dem Strickrechner die Ärmel neu ausgerechnet und von unten angeschlagen. Ich werde sie dann mit unsichtbarem Nähgarn einnähen. Denn das war das zweite Problem: Bei B. Walkers Methode werden die Endmaschen des Ärmels um den Armausschnitt herum aufgenommen. Da ich aber mit drei Farben Streifen stricke, war die Aufnehmreihe öfter in einer anderen Farbe, was merkwürdig aussah.

Für das aufgedröselte Stück am Bund habe ich eine, wie ich finde O.K.-Lösung gefunden:

Ich habe eine einfache Blüte gehäkelt und mit der Filznadel eingefilzt. Die jetzt verfilzen Blütenblätter werde ich noch mit einem lila Faden betonen.
Ende nächster Woche fahren wir für zwei Wochen nach Südfrankreich, dort werde ich die Ärmel stricken. 

Bis dahin werde ich den weißen Bw-Häkelpulli fertigmachen, dessen fehlenden zweiten Ärmel ich inzwischen wiedergefunden habe. Vielleicht kann ich den sogar in den Urlaub mitnehmen.

Nähen: Für wirklich sauberes Arbeiten fehlt mir die Sorgfalt und auch die Übung. So liegen beim Leinenkleid auf einer Seite die Abnäher nicht genau übereinander. Ich habe das schon gleich gemerkt, aber ich war mir sicher, dass ich es beim zweiten (und dritten, vierten etc.) Versuch auch nicht besser hinbekommen würde und habe es deshalb so gelassen. Beim Tragen verschwindet diese Stelle auch unterhalb der Brust und fällt nicht mehr auf. Auch der nicht ganz sauber eingenähte RV fällt unter der Achsel nicht mehr in's Auge:
Burda 06/2014, Modell 109. Leinen aus der Stoff-Galerie in der Konviktstraße

Ehrlich gesagt sitzt es an mir auch recht knapp und der Ausschnitt ist sowohl zu weit als auch zu tief und bedeckt die BH-Träger nicht
 Alles in allem nicht gerade ein Meisterwerk, aber ich werde es anziehen. Zumindest im Urlaub.


Dienstag, 22. Juli 2014

Verstrickte Dienstagsfrage 30/2014 - Lieblingsstrickbuch: Letztendlich - der PC

Feine Frage hat das Wollschaf heute:

Habt Ihr ein oder mehrere Lieblings-Strickbücher?
Wenn ja, welche(s)?
Aus welchem Buch habt Ihr bisher die meisten Modelle nachgestrickt?
Welches Buch in Eurer Strickbibliothek hat Euch bisher den meisten Nutzen gebracht und warum?
 
An meiner Muscheljacke habe ich gestern die Knopflöcher in die Blende gestrickt und vorher in allen Technikbüchern geschaut, welche die beste Lösung für mein Problem ist, insofern passt die Frage gerade gut.
Geschaut habe ich in:
F. Patmore und V. Haffenden: Stricken : Alle Techniken Schritt für Schritt
M. Stanley: The Handknitter's Handbook
H. Jaacks: Die große Strickschule
S. van der Linden: Stricken : Das Standardwerk.
und
B. Barnden: Basisbuch Stricken.
Meine Lösung "Knopfloch mit Hilfsfaden" ist in Stephanie van der Lindens und in Montse Stanleys Buch enthalten. Sind jetzt aber nicht meine Lieblingsbücher geworden, denn aus allen genannten und weiteren Titeln habe ich schon mal gute Tipps gezogen und kann sie empfehlen.
Bei den Modell-Büchern habe ich aus S. Japels Fitted Knits schon zwei Sachen gestrickt, in K. Bullers Chic in Strick kleben auch sechs Zettelchen und dabei wurde über Muster-Sammlungen noch garnicht gesprochen.
Wenn ich nur ein Buch behalten dürfte, wäre es wohl schon Montse Stanleys Handknitters Handbook, weil darin Massen an Ideen für alle möglichen Fragestellungen enthalten sind.
Und ich würde unbedingt ein IT-Gerät behalten wollen, um Ravelry, Online-Mustersammlungen und den Strickrechner benutzen zu können. Um Technik-Lösungen im Internet nachzusehen, fehlt mir die Geduld. Im Buch ist es eine Zeichnung, im Internet ein zwölfminütiger Film.

Ein Foto des aktuellen Standes der Jacke wird nachgereicht - im Moment liegt Joey gerade gemütlich zwischen den Knäulen:
Und um der Gerechtigkeit willen; Sammy hat heute mehrere Zähne unter Vollnarkose entfernt bekommen und liegt völlig geschafft auf dem anderen Sofa:








Montag, 14. Juli 2014

Verlust der strukturellen Integrität

Diese Formel viel mir ein, als ich das sah:
Die Jacke wurde noch nie getragen, sie ist noch nicht mal fertig und schon geht sie auseinander?
Wie kann das sein????? Und dies ist bereits die zweite Stelle; die erste ist auch am Bündchen und ich habe sie irgendwie geflickt.
Und was soll ich jetzt machen?? Der Leib ist von unten gestrickt. Die Abnehmkante des Bündchens ist die Verankerungsreihe des Muschelmusters und dieses Bündchen ist schon von den Knopfleisten eingefasst. Ich kann das nicht einfach aufziehen. Soll ich gleich mal in der Waschmaschine waschen, damit leichte Verfilzung alles zusammenhält? Oder gibt es dann erst recht Löcher? Bin rat- und fassungslos.

Mittwoch, 9. Juli 2014

Me made Mittwoch - Soul Wear

Im heutigen Me Made Mittwoch wird gefragt, was wir in den Urlaub mitnehmen.
Hier ist der Nächste noch nicht mal geplant! Wie gut, dass ich in den Urlaub stets auch so eine Schlummelhose mitnehme, wie ich sie heute anhabe. Während kühler Abendstunden oder Schlechtwetter-Tage in hässlich eingerichteten Unterkünften einfach super; sozusagen Soul Wear.
 
Nach einem Ottobre-Schnitt aus Nicky mit Stretchbündchen
Hier gießt es in Strömen, so dass die Motivation, das Leinenkleid weiterzumachen komplett abgesoffen ist, aber ich denke, dass ich es beim nächsten MMM im Herbst zeigen kann.
Allen Teilnehmerinnen wünsche ich einen tollen Sommer!!

Dienstag, 8. Juli 2014

Verstrickte Dienstagsfrage 28/2014 - Negative Erlebnisse?

Hattet Ihr in Zusammenhang mit Eurem Hobby schon mal ein negatives Erlebnis?
Musstet Ihr Euch vielleicht dumme Sprüche oder abfällige Bemerkungen anhören?
Oder hattet Ihr schon mal Streit mit dem Partner wegen Eurer Wollkäufe oder weil Ihr Euch mehr mit dem Strickzeug als mit ihm beschäftigt?
Wart Ihr womöglich in einen Zickenkrieg unter Wollweibern verwickelt?
Habt Ihr eventuell sogar schon Verletzungen oder andere negative gesundheitliche Folgen -verursacht durch Euer Hobby- erleiden müssen?

Und wenn ja, wie seid Ihr mit der Situation umgegangen?
 
Bei der heutigen Frage des Wollschafs fällt mir nicht soviel ein. Ich glaube, ein Doofmann/eine Dooffrau sagte im Zug mal sehr laut: "Guck mal, die häkelt!!" Sollte mich wohl drauf bringen, dass ich etwas ganz Merkwürdiges tue. Um so merkwürdiger, da ich gerade strickte.
Streit mit Partner - nein. Zickenkrieg - nein. Das Unangenehmste war eine sehr unsympathische Person auf einer Stricknacht vor ein paar Jahren, die jemanden verbal angriff  und schlechte Laune verbreitete. Ich versuche zwar tolerant zu sein, weil ich selbst auch nicht stets lieb und nett bin, aber auf der Stricknacht war ich nicht wieder.
Verletzungen nein, bloß die zu erwartenden Schmerzen bei Überbelastung. Dann habe ich halt eine Pause eingelegt.
Wenn ich drüber nachdenke, ärgere ich mich akut meistens über Technik. Ungeladene Akkus, wenn frau mal kurz ein Foto machen will, fehlende Programme zum Handy-Update oder nicht genügend Speicherplatz auf demselben. An zweiter Stelle der Ärgernisse stehe ich selbst! Irgendeinen Fehler gemacht, eine Fehlentscheidung getroffen, zu bequem gewesen...

Ansonsten arbeite ich weiter an der dreifarbigen Muscheljacke. Um auf jeden Fall mit dem rosa Garn auszukommen, stricke ich noch vor den Ärmeln sämtliche Blenden. Da ich italienisch abkette, ist es soviel Gefrickel, dass ich langsam die Lust verliere. Jetzt heißt es dranbleiben.
Erst mit, dann ohne Blitz fotografiert - die Wahrheit der Farben liegt in der Mitte:



Und eine Idee, aus der (noch) nichts wurde:

Kabelgirlande im Badezimmer


Da war doch noch eine 6er Strickliesel?

Und ein farblich passender Knäuel?


Ist leider viel zu dünn, um die Stecker durch zu bekommen

Hat aber schöne Erinnerungen an den Campingurlaub am Atlantik 1987 geweckt, als ich dieses Garn in einen Pulli für meine Freundin Tanja verstrickt habe. (Angezogen hat sie ihn aber nie.)
Rechts unten das Strickzeug


Donnerstag, 3. Juli 2014

Verstrickte Dienstagsfrage 27/2014 - Ungewöhnliche Strickmaterialien

Liebes Wollschaf,
ich wüßte gerne, welche ungewöhnlichen Materialien Ihr schon verarbeitet habt (gehäkelt oder gestrickt): vielleicht Brennesselgarn, Paketschnur, eine besondere oder seltene Wolle oder sogar Draht?
Was wurde daraus hergestellt?
Was hat den Anlaß gegeben/wie kam es dazu?
Was war das Besondere in der Verarbeitung und gab es vielleicht eine Herausforderung dabei?
Vielen Dank an Monika R. für die heutige Frage!

Schöne Frage!
Wie ich schon auf eine frühere Frage des Wollschafs geschrieben hatte, muss ich immer mal wieder etwas Neues zu probieren, sonst würde mir das Handarbeiten keinen Spaß machen.

Aus Bast habe ich einen kleinen Behälter für Arzneimittel-Blisterpackungen gestrickt, der an einer Stange in der Küche hängt.
Hat wirklich so eine Ecke unten

Aus den Resten und einem zusätzlichen Strang will ich im nächsten Winter eiförmige Nesthöhlen für brütende Vögel häkeln. Ich habe so etwas vor ein paar Wochen in einem Katalog mit englischem Gartenzubehör gesehen. Für diese Nistperiode war es schon zu spät.

Immer wenn ich über die Schäden lese, die die Baumwoll-Industrie anrichtet, ärgere ich mich, dass es die Nessel nicht in die Reihe der gängigen Garne und Stoffe geschafft hat. Beim letzten Ärgern im 2012 habe ich Nesselgarn in Nepal bestellt. Es sieht aus wie feine Paketschnur, wird aber -wie alle Bast-Fasern- nach dem Waschen viel weicher wird und auch heller.

Die Probe ist aus drei Fäden gestrickt

Strickprobe nach dem Waschen von Nahem
Vor dem Waschen wollte ich daraus einen Badezimmerteppich machen, aber nun wird es eine wohl Jacke, kraus rechts mit schlichtem Schnitt, so ähnlich wie der Audrey Hepburn-Cardigan.

Gleichzeitig kam damals auch ein Probeknäuel Kapokgarn von Opal. Kapok hat mir nichts gesagt, wird das aber das pflanzliche Kaschmir genannt, was sehr verheißungsvoll klingt. Und das Garn hat mir auch wirklich gut gefallen. Aber bevor ich einen Vorrat anlegen konnte, hat Opal es wieder aus dem Sortiment genommen. Gerade sehe ich, dass MyBoshi auch ein Garn mit Kapok anbietet. Dann ist das garnicht so etwas Besonderes mehr. Wo es das wohl in Freiburg gibt? Würde gerne mal fühlen.

Draht habe ich erst kürzlich zum ersten Mal verstrickt, als ich ein strahlungsabschirmendes Innenfutter für meine Handytasche wollte und mir die zu kaufenden Stoffe zu teuer waren.
Ich habe leider etwas zu dicken Draht gekauft, so dass das Stricken eine ziemliche Quälerei war und ich die Einlage für das Täschchen des Lieben Mannes lieber gewebt habe. Aber aus dünnerem Draht würde ich es sofort nochmal probieren.
Nochmal das alte Foto:

 Ich bin gespannt, was andere ausprobiert haben!