Sonntag, 22. September 2013

In zwölf Tagen Urlaub nur eine Viertelrunde gestrickt

Donnerstag, 19. September:
Eigentlich sollte ich diesen Blog von Handarbeit auf Bücher umstellen, das würde eher der Realität entsprechen und ich müsste mich nicht mehr schämen, so wenig produktiv zu sein. Ich war sogar mit dem sorgfältig vorbereiteten Strickzeug im Urlaub in Italien, aber eben auch mit drei Büchern und dem Kindle.
Dass ich nicht mehr gestrickt habe, lag daran, dass ich
a) nicht wusste, ob ich den Ärmel schlicht und gerade am Handgelenk enden lassen oder ihn zu einer Art Rüsche erweitern soll. Für mich eine unglaublich mutige Idee, die einige Überlegungen erforderte und mich blockierte. Inzwischen habe ich es getan und bin so zufrieden, dass ich vielleicht sogar eine kurze Rüsche an einer Seite der Knopfleiste anbringen werde.
b) doch nicht durch Außenseiterverhalten auffallen wollte. Ich habe zwar immer behauptet, dass ich natürlich in der Öffentlichkeit stricke, aber ich wollte weder im italienischen Zug noch sonstwo durch nicht konformes Verhalten aus dem Rahmen. (Konformes Verhalten ist auf dem Handy rumtippen.)

Auch in Florenz habe ich ein Wollgeschäft gesehen und die Trends sind anscheinend europaweit die gleichen:

Bunte Mützen,
Spiralschals,

Spaghetti-Garn (Fettucione) und dem Klima angemessen: Kühlende, feine Baumwolle

Das Geschäft ist auf dem Platz der Basilica di San Lorenzo, links vom Portal

Aber auch hier kann man Garn kaufen (Wolle ist es nicht):





Das Strickzeug der Jacke für den Lieben Mann mit seinen vier Knäulen ist zum Reisen nicht geeignet, aber an den letzen zwei Abenden habe ich Hörbuch gehört und Fortschritte an ihr gemacht. Inzwischen sind die Reihen deutlich kürzer und damit schneller gestrickt.
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Die Sandalen sind schon fortgeräumt, die Röcke folgen dieses Wochenende und ich habe einige Winterstoffe (Fotos folgen) aus dem Vorrat gezogen, um jeweils dieses Trägerkleid (Modell A im Hahnentrittmuster) daraus zu nähen. Den Schnitt habe ich im Internet bestellt und sehe erst jetzt, dass ich noch einen Schnitt für ein Futter dazubasteln muss. Zu doof, nun bin ich in meinem Enthusiasmus schon wieder ausgebremst! Auf dem Schnitt ist Schwierigkeitsgrad 1 angegeben, im Internet 2 und durch das Futtergefummel muss ich es als 3 betrachten.

Samstag, 21. September:
Futterstoff und Reißverschlüsse wurden heute gekauft. Aus einem Jeansstoff wird Modell B, das braucht nicht gefüttert zu werden und kann als Probemodell dienen.

Sonntag, 22. September:
Heute waren wir auf einem Historischen Fest und ich hätte euch so gerne ein Foto der Spinnerin mit ihrem Rad und ihren knallbunten, pflanzengefärbten Strängen gezeigt. Aber leider, leider ist schon wieder eine Kamera kaputt. Ich brauche praktisch jedes Jahr eine neue und dabei gehe ich sanft mit ihnen um!