Montag, 25. März 2013

Strickzeug geklaut!!

Natürlich nicht in erster Linie das Strickzeug sondern die ganze Tasche, in der es war. Inklusive Geldbeutel, Lieblingsfüller mit Gravur, teure Sonnenbrille mit Korrektur, Bikinis und Badehandtüchern. Und das, weil wir nicht gemerkt haben, dass die Türen vom Mietwagen nicht ordentlich schließen. Handy, Kindle und Fotoapparat waren GösD nicht drin. Und im Geldbeutel waren nur 36 Euro in Bar. Aber dafür der ganze Ärger: Neue Maestro- und Kreditkarten, neuer Personalausweis und Führerschein. Und die Werte natürlich - wegen 36 Euro und Doofheit! Die Ärmel der Jacke für den Lieben Mann waren fast bis zur Achsel gestrickt und die hellblaue Wolle ist nicht nachkaufbar. Zum Glück habe ich noch soviel von der Komplementärfarbe Braun, dass es reichen sollte. Gescheite Stricknadeln gibt es hier allerding nicht zu kaufen, gar keine Zopfnadeln und nur altmodische, lange Jackennadeln. So muss ich eine Zwangsstrickpause einlegen!

Mittwoch, 13. März 2013

Über den Rücken und den Schreibtisch

Wenn es um's Verreisen geht, werde ich höchst uncool, weil vor allem das Packen mich stresst. Gestern habe ich mehrere Stunden damit verbracht, die geplanten Kleiderberge auf niedrige 15,2 Kilos einzudampfen. Das Mantra hieß: Denk dran, wieviel du im Lauf der Zeit schon ungetragen wieder nach Hause geschleppt hast...
Ganz abgesehen davon, dass mein Rücken längst noch nicht wieder gesund ist.
Vor der Polenreise letztes Jahr hatte ich ungefähr sechs weiße T-Shirts, die nicht mehr perfekt waren, pfirsichrosa eingefärbt, 1-2mal getragen und dann jeweils im Hotelpapierkorb hinterlassen. Den frei gewordenen Raum habe ich mit Reisesouvenirs gefüllt. Diesmal ging das nicht so genial - schade.
Abends war ich zwar sehr zufrieden mit mir, aber recht erschöpft. Weil ich ansonsten in meiner Rolltasche nichts finde, habe ich so ähnliche Netzbeutel mit Reissverschlüssen, in die ich z.B. alle T-Shirts, die gesamte U-Wäsche oder alle Röcke packe. Schuhe kommen in (bunt eingefärbte) Schuhbeutel und auch der Föhn hat seinen eigenen Beutel. Vielleicht sollte ich mal erwähnen, dass ich ein ausgesprochener Plastiktütensnob bin - kommen für mich nicht in Frage!!
Bei Dawanda habe ich nach und nach Täschchen für die Kamera, Ersatzbatterien und Stifte bestellt, aber eigentlich ist mir das peinlich - das kann ich doch selbst nähen! Ich hätte gerne mehr Antrieb, mir welche -auch für zuhause- zu nähen: Für die kleinen PC-Lautsprecher z.B. oder für die Fernbedienung von der Boombox. Statt den Tisch zu vermüllen oder gesucht werden zu müssen, könnte sie eine kleine Tasche haben, die an den Boombox-Henkel geklettet wird.
Warum mache ich es nicht?
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A) ich kann immer noch nicht lange sitzen
B) ich glaube, weil ich erst den Schreibtisch aufräumen müsste. Und wenn der frei ist, bin ich so K.O., dass die Energie zum Nähen nicht mehr reicht - egal, wie klein und übersichtlich das geplante Stück ist. Ausserdem wäre der Schreibtisch dann wieder mit Nähzeug vollgeräumt. Ist das nicht doof??
Morgen fahre ich in den Urlaub, aber danach räume ich abends den Schreibtisch auf und am nächsten Tag setze ich mich dran und nähe was ganz Tolles!


Dienstag, 12. März 2013

Die verstrickte Dienstagsfrage 11/2013

Das Wollschaf hat heute wieder eine nette Frage gestellt:
Vor Kurzem bin ich darauf gestoßen, dass es einige Podcasts gibt, die sich mit dem Thema Stricken befassen. Habt Ihr einen verstrickten Lieblingspodcast und warum gefällt Euch gerade dieser so gut?
Vielen Dank an “Tee & Kekse” für die heutige Frage!

Hmm, mich hat die Frage dran erinnert, dass es das gibt! Vor ein paar Jahren habe ich mal einen deutschen Podcast regelmäßig gehört, aber dieser -oder mein Interesse an ihm- ist eingeschlafen. Nicht mehr aktiv ist auch dieser Videopostcast, den ich regelmäßig sah.

Ansonsten habe ich am WE endlich wieder angefangen zu nähen, naja, zumindest angefangen, einen Rock zu zuschneiden:
Sammy findet den Stoff super und verhinderte, dass auch das Rückteil zugeschnitten wurde. Es wird ein vermaßter Standardrock ohne Abnäher, schmale Form, in sechs Teile aufgeteilt und gefüttert. Die Baumwolle ist cordartig strukturiert, aber superdünn - ein Schnäppchen aus Gamarra und vermutlich werde ich mich bald über die Mühe ärgern, die ich mir mit dem Made-in-China-Zeug gemacht habe. Tja, zu spät für Reue.

Mehr Freude werde ich an diesen beiden Stoff-Schätzchen haben, die mir meine liebe Freundin Katja von Libertys London mitgebracht hat.

 Mit € 25 pro Meter nun wirklich kein Schnäppchen, aber ich habe den rechten Stoff schon in einer anderen Farbe und der Rock daraus wird seit Jahren gerne getragen. Aus beiden wird ein Barcelona Skirt entstehen, die Variante mit den drei Stufen. Eine zu beidem passende blaue Strickjacke habe ich schon gekauft - bald kann der Frühling kommen!

Wegen der Idee von vorgestern, eine Jacke inkl. Ärmel  von Seite zu Seite mit verkürzten Reihen zu stricken, bin ich drauf gekommen, dies in einem kleinen Format, etwa Puppengröße auszuprobieren.

Montag, 11. März 2013

Ein Tag später

Nachdem ich gestern der blau-grünen Wolle so viele Worte und Gedanken gewidmet habe, ist mir abends ein perfektes Modell begegnet. Ein Jäckchen mit kurzen Ärmeln und Rundpasse im Kreis herum gestrickt.
Die Garnmenge gibt sicher noch ein paar Zentimeter mehr Länge her, denn z.B. Angelina hat nur 250 Gramm verbraucht bei fast gleicher Konfektionsgröße und verlängerten Ärmeln. Bei anderen Projekten in Ravelry ist es ähnlich. Freue mich schon auf's Stricken!

Sonntag, 10. März 2013

Ein Teil meines Gehirns ist mit Knobeln beschäftigt

Ich wette, jede kennt es: Frau ist mit einem Projekt beschäftigt, im Hintergrund knobelt sie aber schon an mindestens einem weiteren herum.

Bei mir sind es beim Nähen ein Mittelaltergewand, das ich auf den entsprechenden Events im nächsten Sommer tragen will und beim Stricken die Frage, was ich mit dieser Wolle machen soll:
Manos del Uruguay clásica, Farbe Deep-Sea

Meiner Meinung nach sind die Querstreifen von Farbverlaufsgarnen bei vollschlanken Größen alles andere als schmeichelhaft und ich suche schon seit Wochen nach einem Modell, das von Seite zu Seite gestrickt wird. Erst habe ich mich für den Spoked Cardigan begeistert, aber eigentlich sieht er durch die fehlende Taillierung und den hohen Halsausschnitt nur an schlanken Frauen richtig gut aus. Das ließe sich mit Umrechnen (oder einfach dünneren Nadel an der Körpermitte) ändern, aber trotzdem habe ich zuwenig Wolle (600g) und die Maschenprobe stimmt nicht. Zuviele Abers!

Gerade habe ich diese Jacke gefunden. Macht aber vermutlich breite Schultern und einen dicken Busen!

Letzte Woche habe ich aus der Stadtbibliothek Ruth Kindlas Farbenspiel mit verkürzten Reihen geliehen, weil das Modell Mondstein in Frage zu kommen schien, aber auch das überzeugt mich nicht richtig.
Es ist eine langärmelige, oberschenkellange Jacke in drei Farben mit einem Boleroausschnitt vorne, die mit einer einzelnen Schmucknadel geschlossen wird - ein schönes, figurschmeichelndes Modell. (Bild bitte über Google Bild suchen)
Ich würde es nur einfarbig stricken und den Zipfel über dem Hintern weglassen, aber da das Vorderteil nichtmal mit verkürzten Reihen sondern mit Zu- und Abnahmen geformt ist, kann ich mir auch die Mühe machen und alles selbst ausrechnen. Das  bekomme ich nun wirklich selbst hin!
Bekäme ich es auch hin, die meiste Formung mit verkürzten Reihen auszurechnen? Auch bei den Ärmeln???
Die Unterarm- und Schulterpartie von Leib und Ärmeln muss auf jeden Fall jeweils mit Zu- und Abnahmen gemacht werden, aber die unterschiedlichen Breiten von Hüfte, Taille und  Brust -bzw. Handgelenk und Oberarm- könnten doch mit verkürzten Reihen gestrickt werden, oder?
Meiner Meinung nach müsste ich die Anzahl der Reihen an der jeweils schmalsten Stelle (Taille beim Leib, Handgelenk beim Ärmel) und der jeweils  breitesten Stelle (Brust/Hüfte beim Leib, Oberarm beim Ärmel) ausrechnen und dann den Unterschied in durch 2 teilbaren Reihen (weil ich immer eine Hin-und eine Rückreihe brauche) ausdrücken. 
Und beim Ärmel müsste das stufenweise gehen. Also den Ärmel in mehrere Stücke aufteilen und für die jeweils getrennt ausrechnen. Das ganze am Besten auf einem Papierschnitt.
In normaler Strickweise habe ich das schonmal gemacht und es hat geklappt, aber da war von verkürzten Reihen nicht die Rede.
Wenn ich das hinbekomme, verleihe ich mir den "Großen Europäischen Strickpreis" und bastel (=stricke) mir eine goldene Krone, die ich immer trage. Und das Modell stelle ich zum downloaden in Ravelry.



Donnerstag, 7. März 2013

Noch ein Spinnrad

Dieses Spinnrad hat der Liebe Mann vor ca 30 Jahren in einem Second Hand-Laden in Münster gekauft:

Bevor ich mich für Spinnen interessierte, hatte er es seinem Bekannten Ralf geschenkt. Als wir diesen letzten Herbst besuchten, wollte ich es mal sehen und Ralf zog es aus seinem Karton in der Garage und schenkte es zurück! Seitdem steht es bei mir im Arbeitszimmer herum und ich kann gerade damit auch nichts anfangen:
A) ist es nicht betriebsbereit B) ist es ein Flachsrad. Vermutlich landet es demnächst in einem Karton im Keller. Aber vorher:



Auf der Basis steht Köles Zoltán Eger. Ich nehme an, das ist der Name des Drechslers, der das Spinnrad hergestellt hat, nicht der ehemaligen Besitzerin. Und tatsächlich gibt es bei Facebook mehrere Zoltán Köles in Ungarn. Einen sogar in der Stadt Eger. Er hat wohl vor dem Studium eine Handwerker-Ausbildung gemacht und ich habe ihn heute angeschrieben, ob er einen Vorfahren hat, der Spinnräder gedrechselt hat und diese beiden Bilder mitgeschickt.
Bin sehr gespannt und werde erzählen, was draus wird.



Dienstag, 5. März 2013

Die verstrickte Dienstagsfrage 10/2013 - ohne Strickzeug im Urlaub

Wieder eine schöne Frage, die das Wollschaf uns heute stellt und ich freue mich schon darauf, die Antworten der anderen TeilnehmerInnen zu lesen, wenn ich meine geschrieben habe.
Aus dem Archiv vom 03.05.2005:
Nehmen wir an: Du bist in einer dir fremden Stadt, in der du dich nicht auskennst, zu Besuch oder im Urlaub. Und du hast leider dein Strickzeug daheim vergessen. Was tust du?

Ich habe noch garnicht so lange Strickzeug im Urlaub dabei und vor ein paar Jahren hat es mir so schmerzlich gefehlt, dass ich tatsächlich in Spanien etwas kaufen musste. Wir haben unseren üblichen einwöchigen Frühlingsurlaub gemacht, diesmal in der Extremadura und fuhren viel mit dem Mietwagen durch die Gegend. In Cáseres habe ich das untätig im Auto Sitzen dann nicht mehr ausgehalten und nach Wollgeschäften gesucht. Ich habe nett aussehende Frauen auf der Straße angesprochen, ob sie wüßten, wo sich eins befindet (hihi, das war genau der Satz aus dem Spanischlehrbuch) und die Hotelrezeptionistin. Es gab zwei oder drei, aber dort wurden nur Polyacrylgarne der Marke Cisne angeboten. Nachdem ich den Lieben Mann stundenlang durch den Ort gezerrt hatte, musste ich einsehen, dass es das oder nichts sein würde und habe in einem winzigen Geschäft mit einem sehr, sehr alten Inhaber Acrylbabywolle in Weiß gekauft und dünne Jackenstricknadeln. Stricknadeln mit Seil oder Bambus waren nicht bekannt. Dass ich damit nun nicht den Designercardigan stricken würde war schnell klar und so habe ich Legwarmers in Reihen angefangen und daheim fertiggestrickt:

Ab Mitte März machen wir Urlaub auf Teneriffa und ich habe mich schon kundig gemacht, wo es in Sta Úrsula Wollgeschäfte gibt. Habe allerdings keine hohen Erwartungen, will nur mal sehen, was angeboten wird. Aber die neueste Patrones gibt es sicher irgendwo!

Samstag, 2. März 2013

Häkelmützen mit Abnäher? Oder liegt es am Fahrrad?


Nachdem ich zuerst völlig begeistert von meiner neuen Häkelmütze (Anleitung von Maleni über Dawanda) war, musste ich mir gestern eingestehen, dass auch sie nicht die ultimative Lösung gegen kalte Ohren ist.
Früher hatte ich im Winter immer weiße Stirnbänder aus Fleece um. Die wärmen die Ohren und lassen die Haare locker. Vor ein paar Wintern entwickelte ich dann eine Begeisterung für Baskenmützen. Und diesen Winter eine für Häkelmützen. Beim Gehen ist auch alles super: Passt gut, sieht gut aus und ist warm genug. Aber auf dem Fahrrad -und ich bewege mich meist mit dem Fahrrad- biegt sich der Hals nach hinten und der Schal im Nacken schiebt die Mütze in die Stirn. Alle paar hundert Meter muss ich die Hand vom Lenker nehmen und die Mütze aus den Augen schieben. Ganz doof, wenn ich beide Hände brauche, um über winterlichen Untergrund zu lenken.
Hüte mag ich eigentlich sehr gerne, besitze auch viele, trage sie aber nie.Weil sie auf dem Fahrrad unpraktisch sind. Entweder sie segeln gleich vom Kopf oder sie rutschen über die Augen.
Gut wäre ein Hut oder eine Mütze, die die Ohren bedeckt, aber nicht viel im Nacken hat. Die Mütze müsste am Hinterkopf mit verkürzten Reihen gehäkelt oder gestrickt werden, so dass das "schiebende" Material wegfällt. Und während ich dazu im Internet rumsurfe, entdecke ich das Buch "The Shape of Knitting" das auf dem Cover ein Modell hat, wie ich es mir vorstelle.
Dieser Winter ist allerdings so gut wie vorbei und überhaupt bin ich ja konsequent an der Jacke für den Lieben Mann.



Aber der nächste Winter kommt bestimmt und weil ich nicht nur an den Ohren gefroren habe sondern auch an den Füßen, gibt es im Kalender schon einen Eintrag:
1. September: "Jetzt anfangen, dicke Socken zu stricken"