Dienstag, 31. Juli 2012

Die verstrickte Dienstagsfrage 31/2012 - Urlaubsstricken

Das Wollschaf fragt heute nach Stricken und Urlaub - wohin geht's? Was muss unbedingt bis dahin fertig gestrickt sein? Nimmst du Strickzeug mit? Oder warst du schon weg?

 Diese Frage passt gerade perfekt, denn ich bin im Urlaub, habe Strickzeug dabei und gerade eben ein Wollgeschäft gefunden. In Prag.
Die Hotelrezeptionistin meinte, es gäbe keine Wollgeschäfte mehr, alle eingegangen. Aber ich habe in der modernsten Einkaufspassage von Prag (Palladium am Namesti Republicky) ein Geschäft mit Wolle, Burda- und Vogueschnitten und Kurzwaren gefunden. Zwar in der untersten Etage und sie hatten auch nur Schoeller+Stahl und Austermann zu gesalzenen Preisen, aber immerhin. Strick- und Häkelnadeln gab es jedenfalls aus deutscher und tschechischer Produktion. Ach ja, Garne einheimischer Herkunft gibt es wohl schon, allerdings lagen von diesen nur Maschenproben herum. Die sind auf Pappen geheftet, auf denen das Material verzeichnet ist. Schafswolle war nicht viel dabei. Und folgerichtig hat keine der drei Kundinnen, die zeitgleich mit mir im Laden waren Wolle gekauft.  Entweder ist die Wolle nicht schön oder sehr teuer, da würde ich auch nicht stricken!

Zurück zu den Wollschaf-Fragen: Wir fahren auf die Hochzeit unseres polnischen Freundes in Tschenstochau und danach noch eine Woche an die polnische Ostsee. Na klar habe ich Strickzeug dabei; ohne würde ich die langen Bus- und Bahnfahrten nicht aushalten. Allerdings habe ich mich bei der Auswahl des Musters vergriffen, selbst ein nur mittelschweres Lacemuster wie "Schneeflocken" bekomme ich unter erschwerten Bedingungen kaum fehlerfrei hin. Beim nächsten Urlaub bin ich schlauer!

Nach Barbara Walkers Knitting from the Top: Raglanjacke mit V-Ausschnitt von oben. Mrs. Montagues Lace hatte zu lange Rapports, deshalb wurde es doch ein Muster aus dem Harmony Guide

Donnerstag, 26. Juli 2012

Durch's Färben vermurkst

Das sind meine selbst gefärbten Spinnfasern, eine Mischung aus 2/3 Schafwolle und verschiedenen pflanzlichen Fasern aus einem Pröbchenpaket. Alles erst mit Simplicol für Baumwolle, bzw. Wolle und danach nochmal mit Lanaset-Farbe gefärbt. Trotzdem dieser Klumpen mehrmals kardiert wurde, spinnt es sich furchtbar: Der Faden wird immer abwechselnd ganz dünn oder ganz dick.. Ich dachte schon, es liegt an meinen erst neu erworbenen Spinnkünsten, aber mit anderen Fasern läuft es wie geschmiert.
So dass ich davon ausgehe, dass a) die Wolle von Anfang an nicht sooo gut war und b) ich sie beim Färben durch zu grobe Behandlung vollends ruiniert habe. Ein wenig hat mir das die Lust am Färben genommen. Andrerseits sind 500g Wolle-Pflanzenfasern-Mischung in einer tollen Farbe weder leicht zu finden noch preisgünstig. Tolle Mischungen habe ich bisher immer nur in Apothekermengen zu Apothekerpreisen gesehen.

Hier die Schafwolle beim Trocknen:

Allerdings gefällt mir der fertige Faden sehr gut, so dass ich nicht aufgeben werde:
 
Wenn ich das versponnen haben, kann ich alles spinnen, auch die Flusen aus dem Wäschetrocknersieb!

Montag, 23. Juli 2012

Nude or not?

Auf die Gewissensfrage, ob ich im Urlaub ein neues Strickprojekt anfangen darf, habe ich eine salomonische Antwort gefunden: Ich darf, aber nur aus einer alten Wolle, nicht aus solcher, die ich in den letzten drei Jahren gekauft habe. Ich bin sehr zufrieden mit dieser Erlaubnis :-)
Drei Garnpakete aus dem Vorrat kommen in Frage:

Laut Kassenbon im Jahr 2000 gekauft....  Ein Knäuel hat 10 Franken gekostet - ich muss echt des Wahnsinns fette Beute gewesen seinn. Nach der mitgelieferten Einfachanleitung wurde ein Pulli in einer Winzgröße begonnen (also eher eine dünne Beute), aber es ist abzusehen, dass die 9 Knäuel nicht für einen Pulli in meiner aktuellen Größe reichen. Zwar habe ich damals schon Abnäher ergänzt, aber Vorder- und Rückteil stricke ich heute in einem. Die Wolle gefällt mir auch nicht mehr, ist zwar 80% Merino, sieht aber aus wie Plastik.


Das wäre die erwähnte Nude-Wolle, ein Schnäppchen, bei dem ich damals die erste, leicht erhältliche Öko-Qualität ausprobieren wollte. An der schon mitverpackten Textilfarbe ist zu sehen, dass ich mit der Farbe daneben gegriffen habe und färben will. Damit wäre zwar Schluss mit Öko, ich würde das Teil aber tragen. Und vor allem endlich stricken! Geplant war Parsley aus Rowans Anleitungsheft "the organic wool collection". Dafür brauche ich aber nur 9 Knäuel, also würden 3 übrig bleiben. Also doch Comfrey? Dafür bräuchte ich genau 12 Knäuel. Ist nett, aber ein wenig langweilig. *Seufz* ich weiß immer noch nicht, was mit dieser Wolle machen.

Hier wüßte ich es: Ein RVO. Ich habe nur 358g, das gäbe einen netten Bolero. Und dieses Garn von Wolle Roedel ist garantiert das Älteste im Vorrat, denn die Qualität wird schon lange nicht mehr hergestellt. Die Farbe gefällt mir auch und die Menge ist nicht zuviel Belastung im Feriengepäck.
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Drei Tage später:
Ich habe versucht, den Workshop "The Perfect Fit Seamless Crazy Lace Cardigan" von Craftsy anzugucken, um den Bolero perfekt hinzubekommen. Die große Weiterbildung war es aber nicht. Die Übertragung oder Verarbeitung auf meinem PC ist stotterig und die Dozentin ist ein wenig chaotisch, so dass ich den Eindruck habe, genau die wichtigen Punkte werden nicht ausreichend erklärt. Z.B. schlägt sie vor, die Maschenprobe wie eine Raglanschrägung zu stricken, misst aber dann doch genauso aus wie bei einem normalen Rechteck. Was ist dann der Vorteil?? Oder habe ich das Entscheidende nicht verstanden?
Gerade trocknet meine (normale) Maschenprobe nach dem Dämpfen. Als Muster habe ich mir Mrs. Montague's Lace von Knittingfool, einer kostenlosen Mustersammlung ausgesucht. Später werde ich sie ausmessen und die Daten in das vom Workshop mitgelieferte Arbeitsblatt eintragen.

Sonntag, 22. Juli 2012

Nochmal Kätzchen besucht

Heute waren wir nochmal im Katzenheim, um unsere zukünftigen Mitbewohner zu besuchen. Die Inhaberin des Heims lässt uns netterweise vorbeikommen, obwohl sie wirklich genug um die Ohren hat.

Der Kleine aus dem Altglascontainer klemmt an meiner Schulter

Der kleine Rote betrachtet uns skeptisch
Leider gibt es noch viele ältere Katzen, die weniger Chancen auf Adoption haben als die süßen Kitten. Ich habe ein schlechtes Gewissen, dass ich nicht zwei von diesen nehme....

Die Mutter des Schwarz-Weißen aus dem Altglascontainer  ist doch auch niedlich, oder?
Diese haben sich weniger für uns interessiert.

Dienstag, 17. Juli 2012

Die verstrickte Dienstagsfrage 29/2012 - Lieblings-Strickseiten

Eine großartige Frage stellt das Wollschaf heute: Ob Anleitungen, Videos oder Buchbesprechungen – für Kreative ist das Internet an sich schon eine wahre Schatzkiste, aber auf manchen Seiten bleibt man besonders ‘hängen’ und surft immer wieder vorbei. Was sind, außer ravelry und den üblichen Verdächtigen, Eure liebsten Webseiten oder Blogs rund ums Stricken und was gefällt Euch daran besonders?

Meine Antwort ist nicht so großartig wie die Frage: Für Anleitungen wühle ich mich durch Ravelry und Knitty und zur Unterhaltung lese ich bei Tichiro und Yarnharlot mit.
Und seit ich einen großen Garnvorrat habe, suche ich kaum mehr in Shops herum - sehr gut, in der Zeit kann ich also stricken. Überhaupt versuche ich, weniger zu surfen und mehr zu kreieren.

Freitag, 13. Juli 2012

Nähfragezeichen - Shirts nähen?

Das Nähfragezeichen fragt: Shirts nähen?
Warum näht ihr Shirts - wo es doch T-Shirts in großen Mengen und oft auch günstig zu kaufen gibt. Bei Jersey zählen ja auch nicht wirklich Passformprobleme. Was ist der Unterschied zwischen Euren Shirts und Kaufshirts?
 Ich habe zwar einige T-Shirt-Schnitte, aber bisher nur aus Fleece, Sweat, Wolle oder Nicky langärmelige Shirts genäht. Meist das passende Oberteil zu einem selbst genähten Rock.
Was diese von Gekauften unterscheidet: Vor zwei Jahren habe ich weißen Sweatshirt-Stoff und weißenWebstoff mit Stofffarbe in der gleichen Farbe gefärbt und einen Rock mit passendem Bolero draus genäht.  
Meine genähte doppelreihige, knallrote Strickjacke war auch etwas Besonderes. Mit eimen dklblau-dklgrün-kariertem Rock mit Streifen im gleichen Rot sah die toll aus. So etwas kann man nicht kaufen!

Weil es stimmt, dass es T-Shirts in allen Variationen und Preislagen zu kaufen gibt, habe ich mir noch keins genäht. Ausserdem trage ich um das Gesicht eh am liebsten uni und ein schönes, weißes T-Shirt zu einem OK-Preis findet sich immer. Und für dieses laue Interesse lohnt sich die Anschaffung einer Ovi nicht. Umgekehrt macht T-Shirt-Nähen erst mit einer Ovi so richtig Spaß.

Dienstag, 10. Juli 2012

Die verstrickte Dienstagsfrage 28/2012 - ein Muster mehrmals stricken

Das Wollschaf fragt heute: Ich habe gerade damit angefangen auch Strickjacken und Pullover zu stricken. Wie macht ihr das, habt ihr ein Strickmuster, dass gut passt, das ihr nur noch abändert oder in einer anderen Farbe strickt? Oder strickt ihr jedesmal ein neues Strickmuster?

Meine Freundin Katja ist gerade bei ihrer ersten Jacke (nach unzähligen Socken und einigen Teddybären) und als ich ihr diese Frage stellte, meinte sie: "Nein, wäre doch blöd! Wenn man soviel Zeit investiert, trägt man ein Kleidungsstück richtig zur Schau. Und wenn man zweimal das Gleiche strickt, kann man es gleich von der Stange kaufen."
Und ich finde, sie hat völlig Recht. Ab und zu begegnet mir eine Anleitung, die mich so begeistert, dass ich mir vorstellen könnte, sie mehrmals zu stricken, aber ich glaube nicht, dass es je dazu kommt. Schliesslich habe ich eine lange Ravelry queue, einige Regalmeter an Strickzeitschriften und -büchern und viele Byte runtergeladene Anleitungen. Da ist genug Anregung vorhanden, um nicht mehrmals das Gleiche zu stricken.

In der Wollschaf-Frage klingt auch die Begeisterung darüber mit, eine Anleitung gefunden zu haben, die gut passt. Im Laufe der Jacken lernte ich aber, so zu stricken, dass das Ergebnis sitzt. Also auf jeden Fall eine Maschenprobe zu machen und vielleicht  Ab- und Zunahmen für Taille, Hüfte oder Oberweite. Das wäre also kein Grund mehr für mich, an einem Muster hängen zu bleiben.


Endlich habe ich die Jacke für meinen Mann fertig und er trägt sie mit großer Begeisterung. Sie passt perfekt, hurra. Den Reissverschluss habe ich nochmal kürzen lassen, aus Kante und RV gemeinsam Maschen aufgenommen nach der Anleitung von Eunny Jang und ein paar Reihen re/li gestrickt. Dann italienisch abgekettet und fertig. Ganz perfekt ist es nicht, aber die Anleitungen zum Einnähen von RVs in meinen Strickbüchern haben mich nicht überzeugt und ich wollte diese Methode unbedingt mal anwenden. Ich hoffe, vor dem nächsten RV begegnet mir noch eine bessere Methode.
Während den letzten Reihen habe ich mir schon ausgemalt, was ich als nächstes anfange, aber nun bin ich doch vernünftig und stricke UFOs fertig, zur Zeit gerade den Modern Garden Cardigan. Weiterhin fehlt noch das Frühlingsjäckchen, das Bouclé-Schnäppchen und und und.

Hier der Modern Garden Cardigan noch ziemlich am Anfang

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In knapp drei Wochen fahren wir in den Urlaub und ich frage mich, was ich zum Stricken mitnehmen soll. Drei UFOs nehmen ziemlich viel Platz im Koffer weg. Darf ich dann also etwas Neues anfangen? JA! Und was....?