Montag, 14. Mai 2012

Blümchen und Krieg am Montag

Heute werden zwei gegensätzliche Projekte gestartet:
a) ein Blümchenrock im Rahmen von Meikes Blümchenmonat Mai-Aktion
b) das bestickte Taschentuch mit dem Spruch "In a war someone has to die" im Rahmen des Projekts von Hanne Bang, auf das Maliz hingewiesen hatte.

a) ist nicht weiter bemerkenswert, nur ein Rock nach dem vermaßten Standardschnitt; zur Abwechslung und für den schöneren Fall mal wieder im schrägen Fadenverlauf. Der Stoff ist aus dem Textildistrikt Limas, aus Gamarra. Bringt mir die schönen (aber anstrengenden) Einkaufstouren mit Katia und Ruth wieder in's Gedächtnis. 

 Und die chinesischen Schriftzeichen auf dem Stoff erinnern mich wieder dran, dass ich mir vorgenommen habe, keinen billigen Plunder aus diesem Land mehr zu kaufen sondern Produkte aus europäischer Herstellung zu bevorzugen.Schließlich kann ich nicht einerseits bedauern, dass der Arbeitsplatz des Mannes meiner Freundin in Gefahr ist, weil dessen Arbeitgeber Leute entlassen muss, weil die Produktion entweder schließen oder in ein Billiglohnland verlagert werden muss und andrerseits stets auf den günstigsten Preis schielen, oder?

b)  das Taschentuch habe ich schon letzten Monat gekauft (ob das nicht auch in China...) und heute habe ich endlich mit einer alten Schablone die Buchstaben aufgezeichnet. Ich werde sie mit dem Knötchenstich ausfüllen und mit etwas Glück sehen die Stiche aus wie Bluttröpfchen. Ziemliche hau-drauf-Symbolik, aber gut.


Das Projekt erinnert mich an meine Großmutter mütterlicherseits, die 1945 vor den Russen aus Königsberg floh, während mein Großvater noch im Krieg war. Den Rest ihres Lebens, vierzig Jahre lang sehnten beide sich nach ihrer geliebten Heimatstadt - im Zustand vor dem Krieg natürlich- und waren im Westen und miteinander nie mehr richtig glücklich.

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