Mittwoch, 30. Mai 2012

Schöner Landausflug und neue Lieferantin von Wolle entdeckt

Gestern haben wir einen Ausflug in's Schwäbische gemacht und dabei habe ich eine neue Lieferantin von Wolle entdeckt - ganz zufällig! Wir sind nach den Öffnungszeiten an ihrem Haus mit dem großen Schild Frau Wolle vorbei, irgendwo im Nirgendwo und das Schild hat mich so neugierig gemacht, dass wir auf dem Rückweg auch dort vorbei mussten. War nicht leicht wiederzufinden ohne Straßenatlas oder Navi. Aber großartigerweise gibt es auch Versand! Frau Wolle bietet ungefärbte, kardierte Merinowolle im Vlies von ihren eigenen Schafen plus Zukäufen von nahen Schäfereien (€ 17.50/kg). Ausserdem hand- und maschinengesponnene Wolle in Strängen in drei natürlichen Farben. Den Löwenanteil des Versandkataloges macht jedoch lokal gewirkte Kleidung und Unterwäsche für Babies und Erwachsene aus einer Wolle-Seide-Mischung aus. Gut gefällt mir, dass die Wolle unbehandelt ist und aus lokaler Produktion stammt und so habe ich 750g Vlies mitgenommen und freue mich schon auf's Verspinnen!

Dienstag, 29. Mai 2012

Die verstrickte Dienstagsfrage 22/2012 - Strumpfiges

Das Wollschaf fragt heute nach Sockenstrickmethoden - eine längst fällige Frage angesichts dem hohen Anteil an Sockenstrickerinnen in der Strickgemeinschaft.
Sozusagen zusammenfassend einiger der letzten ergibt sich für mich eine neue Frage.
Was haltet ihr davon, das leidige Problem der oft "NichtAusreichendenWolle" beim Sockenstricken mit der ToeUp-Methode grundsätzlich aus der Welt zu schaffen? Da könnten wir gleich auch noch die verschiedenen Anschlagmethoden aus der Frage 18/2012 einfließen lassen ^^ Füßlinge / Sneaker / kurze Socken / lange Socken / Kniestrümpfe / OverKnee – Schmeichler —> alles drin, oder?

Als ich Toe-up entdeckte, hielt ich es für das Gelbe vom Ei, hauptsächlich wegen des NichtAusreichendWolle-Problems. In der Praxis hatte ich aber noch nie zu wenig Sockenwolle und inzwischen eher ein Lager von Restknäulen. Trotzdem stricke ich weiterhin Toe-up, weil es so professionell aussehende und gut sitzende Socken ergibt.
Ich beginne mit einem Anschlag von einer Luftmaschenkette aus und stricke eine Spitze mit verkürzten Reihen. Die Sohle mache ich glatt rechts und den Fußrücken auch oder zweirechts-zweilinks.
Für einen Zwickel nehme ich pi-mal-Daumen ein paar Maschen zu und probiere den Socken an. Ich flexe den Fuß und wenn die Socke bis zum Winkel zwischen Fußrücken und Schienbein reicht, beginne ich mit der Ferse, die ich als Bumerangferse arbeite.
Bei der Länge des Schafts (ohne Bündchen) habe ich einen Spleen: Meiner Meinung nach ist die perfekte Länge die gleiche Anzahl an Reihen wie zwischen Spitze und Ferse. Es gefällt mir, dass ich so den Socken in der Mitte der Ferse genau zur Hälfte falten kann.Weiter geht mein Ehrgeiz jedoch nicht. Ich habe zwar die "In 80 Socken um die Welt"-Hefte, aber für ein Kleidungsstück, das die meiste Zeit nicht zu sehen ist, mache ich mir keine solche Mühe.
Anderes Strumpfiges:
Vor ein paar Jahren habe ich mal mit Füßlingen aus feiner Häkelbaumwolle für Ballerinas begonnen. Ich finde jin den Geschäften nämlich nie welche, die a) aus Baumwolle sind und b) nicht in den Schuh rutschen. Der erste passt gut, aber sein Bruder ist zu groß geraten - trotz gleicher Nadelstärke. Anscheinend habe ich damals viel fester gestrickt.
Ich könnte mir nicht vorstellen, Kniestrümpfe zu stricken oder Overknees - zu viel Arbeit.
Was mich drauf bringt, dass ich mal mit den Strümpfen für den Schwiegervati weitermachen sollte - er hat am 8.6. Geburtstag...
Das ist der Erste, im Leben werde ich nicht bis zum 8. fertig!

Mittwoch, 23. Mai 2012

20 Kisten im Zimmer und zuviel vor

In meinem kleinen Büro stehen noch 20 Umzugskisten. Die enthalten hauptsächlich Bücher, aber auch Näh- und Strickhefte und Nähschnittmuster. Den Arbeitstisch räume ich einmal die Woche leer, aber er ist in nullkommanichts wieder vollgemüllt.
Am 8.6. hat Schwiegervater Geburtstag, bis dahin muss noch ein Paar Socken gestrickt werden (nur Gr. 42, GösD).
Ausserdem hätte ich bis dahin gerne die Jacke für den liebsten Mann fertig. Die eine Seite des  Reissverschlusses ist eingenäht, wobei ich gleichzeitig nach einer speziellen Methode Maschen für die Blende aufgenommen habe. Bloß: Der Reissverschluss scheint zu lang zu sein! Ich hatte ihn schon kürzen lassen und danach gedacht, dass es genau hinkommt, weil sich die Jacke beim Tragen aushängt, aber es sieht nicht gut aus, oder?
Morgen lasse ich das im Wollgeschäft begutachten
Für den 14.6. habe ich mich zu einem Spinnkurs angemeldet, bis dahin möchte ich die selbstgefärbte Wolle komplett versponnen haben, so dass ich sie im Kurs verzwirnen kann. Mit der zweiten Spule habe ich gerade erst angefangen und die zweite Hälfte der Fasern ist noch nicht kardiert. Weil der Schreibtisch voll ist, habe ich keinen Platz für den Carder :-)
Vom Mai-Blümchen-Rock ist weiterhin nur der Oberrock zugeschnitten, mehr ist nicht passiert. Aber letzte Woche musste ich unbedingt eine durchgescheuerte Hose des liebsten Mannes flicken und zu einer Bermuda kürzen. Hat großen Spass gemacht und ich hoffe auf besseres Wetter dafür. Vielleicht heilt dann meine Monster-Bronchitis auch endlich aus.
Gleichzeitig kann ich mich aber auch schon auf den nächsten Winter freuen, denn beim Auspacken der Kisten habe ich zwei Wollstoffe wiedergefunden, aus denen mit der Passt!-Software Trägerkleider entstehen werden.

Dienstag, 22. Mai 2012

Die verstrickte Dienstagsfrage 21/2012 - Maschenprobe

Das Wollschaf fragt heute:
Wie haltet ihr es denn eigentlich mit der Maschenprobe? Strickt ihr brav vor jedem Projekt eine Maschenprobe? Und wascht und spannt ihr die dann auch? Oder verzichtet ihr auf Maschenproben und strickt drauf los (in der Meinung, es wird schon irgendwie hinkommen)?

Ich mache tatsächlich eine Maschenprobe und während ich das schreibe bin ich zwischen stolzem "Strebertum" und Erstaunen über mein vernünftiges Verhalten hin und her gerissen. Bin ich tatsächlich erwachsen geworden? Manchmal bin ich zwar zu geizig (teures Garn, zu wenig oder beides) oder zu faul, um eine richtig große Fläche zu stricken, aber stricken tue ich was. Und ich wasche es auch danach. Alles außer Seide und Bananenseide in der Waschmaschine mit dem Wollgang, 30 Grad.
Gespannt wird nur, wenn Einzelteile am Schluss zusammengenäht werden, um dies zu erleichtern. Da ich so viel wie möglich am Stück stricke, spanne und dämpfe ich immer weniger.
Wenn ich mir die Anleitung vom Strickrechner ausrechnen lasse, brauche ich übrigens eh eine Maschenprobe als Grundlage. Ach ja, und das Geschriebene gilt nur für große Kleidungsstücke, nicht für Schals etc.
Wenn ich Schwierigkeiten habe, die Maschen und Reihen der Probe auszuzählen, lege ich sie auf den Drucker, klappe den Deckel zu und mache einen Ausdruck. Auf den zeichne ich dann mit dem Lineal Reihen- und Maschenlinien und rechne die 10x10 cm aus.
Maschenprobe, Ausdruck, Anleitung und Banderole kommen dann in eine Sichthülle und werden abgeheftet. Sehr befriedigend!!

Donnerstag, 17. Mai 2012

Nähfragezeichen Nr. 40 fragt nach fremdsprachigen Schnittmustern

Das Nähfragezeichen von Meike fragt diese Woche:
Näht ihr nach fremdsprachlichen Anleitungen und Schnittmustern? Übersetzt ihr diese oder wie geht ihr vor? 
Bisher habe ich nach englischen, dänischen oder spanischen Anleitungen oder Schnittmustern gearbeitet, da musste ich nicht extra übersetzen. Nächste Woche kommt aber hoffentlich endlich mein Knip-Knotenkleidschnitt aus Finnland, und weil es mein erstes Knotenkleid ist, werde ich  wohl ein Online-Übersetzungstool -was ein Sprachmischmasch in einem Wort!-  zur Hilfe nehmen müssen.
Ehrlich, ich weiss nicht, wie ich früher ohne Internet leben konnte! Anleitungen und Schnitte aus andern Ländern gab es nur im Bahnhofszeitschriftenladen und auch der ist heute viel besser bestückt als früher. Und mit den Zeitschriften hätte ich dann in die nächste Bibliothek zu den Wörterbüchern stiefeln müssen - viel zu viel Aufwand!

Dienstag, 15. Mai 2012

Die verstrickte Dienstagsfrage 20/2012 - Aufzeichnungen

Das Wollschaf hat heute eine Frage gestellt, bei deren Antwort ich leider nicht als Musterschülerin antworten kann:
Wie sehen deine Aufzeichnungen für Strickprojekte aus? Strichliste, Tabellenkalkulation, Skizzen? Oder notierst du gar nichts?
Ich führe nämlich keine ordentliche Tabelle sondern habe nur eine unsortierte Ravelry queue und einen Haufen Downloads auf dem Computer. Das höchste der Gefühle ist ein handcolorierter Ausdruck der Modellskizze aus dem Strickrechner-Programm an der Pinwand.
Innerlich trage ich aber durchaus eine Liste der nächsten Projekte mit mir herum! Ganz oben steht schon lange der February Lady Sweater, eigentlich eine Jacke. Danach für meinen Mann eine Raglanjacke aus dem Strickrechner. Und dann für mich der Corinne Cardigan oder der Concetta Cardigan. Eine durchnummerierte Liste wäre wohl nichts für mich, denn schliesslich würde ich doch nach Lust und Laune entscheiden, was nun dran ist. Aber es ist sicher eine Jacke!
 

Montag, 14. Mai 2012

Blümchen und Krieg am Montag

Heute werden zwei gegensätzliche Projekte gestartet:
a) ein Blümchenrock im Rahmen von Meikes Blümchenmonat Mai-Aktion
b) das bestickte Taschentuch mit dem Spruch "In a war someone has to die" im Rahmen des Projekts von Hanne Bang, auf das Maliz hingewiesen hatte.

a) ist nicht weiter bemerkenswert, nur ein Rock nach dem vermaßten Standardschnitt; zur Abwechslung und für den schöneren Fall mal wieder im schrägen Fadenverlauf. Der Stoff ist aus dem Textildistrikt Limas, aus Gamarra. Bringt mir die schönen (aber anstrengenden) Einkaufstouren mit Katia und Ruth wieder in's Gedächtnis. 

 Und die chinesischen Schriftzeichen auf dem Stoff erinnern mich wieder dran, dass ich mir vorgenommen habe, keinen billigen Plunder aus diesem Land mehr zu kaufen sondern Produkte aus europäischer Herstellung zu bevorzugen.Schließlich kann ich nicht einerseits bedauern, dass der Arbeitsplatz des Mannes meiner Freundin in Gefahr ist, weil dessen Arbeitgeber Leute entlassen muss, weil die Produktion entweder schließen oder in ein Billiglohnland verlagert werden muss und andrerseits stets auf den günstigsten Preis schielen, oder?

b)  das Taschentuch habe ich schon letzten Monat gekauft (ob das nicht auch in China...) und heute habe ich endlich mit einer alten Schablone die Buchstaben aufgezeichnet. Ich werde sie mit dem Knötchenstich ausfüllen und mit etwas Glück sehen die Stiche aus wie Bluttröpfchen. Ziemliche hau-drauf-Symbolik, aber gut.


Das Projekt erinnert mich an meine Großmutter mütterlicherseits, die 1945 vor den Russen aus Königsberg floh, während mein Großvater noch im Krieg war. Den Rest ihres Lebens, vierzig Jahre lang sehnten beide sich nach ihrer geliebten Heimatstadt - im Zustand vor dem Krieg natürlich- und waren im Westen und miteinander nie mehr richtig glücklich.

Freitag, 11. Mai 2012

Nähfragezeichen Nr. 39 fragt nach schönem Arbeitsraum

Frau Nähliesel fragt über crafteln:
"Schöner Arbeits- und Staumraum"
Wie kann ich (,wenn ich kein eigenes Nähzimmer habe,)  Nähmaschine/n, Material und Dinge, an denen ich gerade arbeite so lagern, so dass das Wohnzimmer auch noch für andere Zwecke nutzbar ist? 

Puh, eine komplexe Frage und ich bin schon gespannt auf eure Antworten! Bis vor kurzem hatte ich das Problem nicht, weil ich bisher entweder selbstbestimmt wohnte und meine Sachen rumliegen lassen konnte, wie ich wollte oder einen eigenen Raum hatte. Und provokant gesagt: Das halte ich auch für die beste Idee; warum soll nur jedes Kind einen eigenen Raum haben und die Frau nicht? In meinem Bekanntenkreis haben übrigens viele Männer ein Arbeitszimmer in der Wohnung, aber keine Frau. Nicht O.K.! 
Wenn ich kein Zimmer für mich hätte, würde ich mir eine geräumige Ecke eines großen Zimmers unter den Nagel reissen und mit tiefen Regalen ausstatten, in die eine Tischplatte eingehängt werden kann (gab es vom blau-gelben Schweden; ich hatte das mal in einer kleinen Küche). Bei Nichtnutzung würde ich einen großen Wandschirm oder zwei davor stellen. Die Wandschirme würde ich in der Faltung fixieren und Rollen drunter schrauben, so dass sie nicht umfallen und ich mich mit Ab- und Aufbau nicht lange aufhalten muss.
Ich würde versuchen, möglichst ordentlich und systematisch bei der Aufbewahrung zu sein. Also viele hübsche, beschriftete Kästen und Körbe. Am liebsten Karton oder echter Korb, das ist schöner (und ökologischer) als Plastik. Und die Stoffe ordentlich gefaltet und mit Zettel versehen, wie breit und wie lang das Stück ist.
In Realität habe ich das Problem leider gerade auch: Ich habe ein kleines Büro mit Schreibplatte und Bücherregalen UND hatte das Kinderzimmer (wir haben aber dann keine Kinder bekommen) als Hobbyzimmer nutzen können. Aber seit unserer Rückkehr als Peru nutzt mein Mann dieses übergangsweise als Büro. Ich habe keine Ahnung, wie ich meine Stoffe, Maschinen und Zubehör in meinem kleinen Bürozimmer unterbringen soll.


Mittwoch, 9. Mai 2012

Ein Kostenlos-Laden im Keller

Keiner will Gejammer hören oder lesen, also will ich es positiv formulieren: Ich werde einen Kostenlos-Laden in unserem Keller eröffnen. Allerdings nur für Mitglieder, wobei die Mitglieder mein Mann und ich sind. Beim Auspacken der Kisten stellt sich heraus, dass wir von so vielen Sachen zu viel haben, dass ich jeweils die Hälfte der Kaffeepötte, der kleinen Plastikboxen für Lebensmittel und und und in den Keller zu verfrachte. Da sollen sie jedoch nicht in Vergessenheit geraten und Staub ansetzen sondern hübsch aufgestellt und leicht zu finden sein und wieder heraufgeholt werden, wenn sie gebraucht werden. Anstatt dass etwas Neues gekauft wird natürlich.
Auch in den Keller kommen die Spanisch-Bücher, was Wörterbücher und Belletristik (ungelesen), Vokabel-, Lehr- und Arbeitshefte umfasst. Was für eine Erleichterung, die Zeugen des Versagens nicht mehr im Blick zu haben. Dafür aber mehr Platz im Regal!
Bleibt nur noch die Kleidung: Leider bin ich ja aus vielen Sachen herausgewachsen, aber weil ich die Hoffnung bewahre, bald wieder zu schrumpfen, kann ich mich von Vielem nicht trennen. In Peru habe ich weniger zurückgelassen, als ich vorher plante, warum, ist mir nicht so recht klar.
Was mich unangenehmerweise gleich auf den nächsten auf Durchführung wartenden Plan bringt:  Ich schaffe es nicht, täglich zu joggen (oder zu walken) und meist liegt es am Wetter. Ist vielleicht eine blöde Ausrede, aber bei Regen oder akuter Regendrohung komme ich nicht aus dem Haus. Und wenn ich nicht gleich morgens nach dem Aufstehen jogge, mache ich es nicht mehr, weil ich keine Lust auf nochmal duschen habe.
Wenn ich das Geschriebene so lese: Zuviel schöne Sachen gekauft, zu viel gutes Essen gegessen. Das sind Luxusprobleme, es gibt Schlimmeres! (Aber es wäre toll, wenn ich das Zuviel an Körperfett auch nett im Keller aufbewahren könnte für schlechte Zeiten...)

Dienstag, 8. Mai 2012

Die verstrickte Dienstagsfrage 19/2012 - Wollmengen abschätzen

Das Wollschaf hat eine alte Frage aus dem Archiv gegraben und fragt:
Für viele ein leidiges Thema: die richtige Wollmenge abschätzen. Bleibt bei dir immer zu viel übrig, oder ist das Garn in den letzten Reihen zu Ende? Wie "ermittelst" du deinen Bedarf? Vertraust du auf die Anleitung, sofern vorhanden? Hast du Faustregeln? Berichte doch mal! 

Bei mir gibt es alles: Viel zu viel Garn, zu wenig Garn und genau richtig viel. Für das aktuelle Frühlingsjäckchen habe ich zu wenig, aber normalerweise kaufe ich eher zu viel. Ich glaube, das hat was mit dem Preis des Garns zu tun, ist es günstig, kaufe ich locker 2 Knäuel mehr, ist es teuer, werde ich geizig und kaufe eher knapp bis zu wenig. Vermutlich ein Grund, warum ich so ein Fan des Garnherstellers mit dem rot-gelben Symbol bin.
Und weil ich bei Kosmetika so ähnlich vorgehe, kaufe ich nur die zertifizierte Naturkosmetik der Eigenmarken der großen Drogeriemarktketten; dabei habe ich Vertrauen in die Qualität und werde nicht zu geizig, um sie regelmäßig und großzügig zu benützen.
Ich berechne den Garnverbrauch -wie die meisten Strickerinnen, denke ich- über die Lauflänge; pi-mal-Daumen plus etwas mehr. Damit kommt es meistens hin.

Sonntag, 6. Mai 2012

Wie der Pulli damals entstand

Vor Urzeiten habe ich mal einen Leinenpulli gestrickt, der in nullkommanichts auslabberte und mir die Lust auf Leinengarn nahm. Auch sonstige Kleidungsstücke aus Leinen besitze ich nicht. Aber als vor kurzem ein Kurs über Flachs und Leinen auf einem Lehrbauernhof in der Nähe stattfand, war ich dabei. Wir waren acht Frauen plus Referentin und es war sehr informativ: Erst lösten wir die Fruchtkapseln von den getrockneten Stauden der letzten Ernte. Dann wurden Spreu und Leinsamen durch Zerkrümeln und sanftes Pusten getrennt. Am nächsten Tag säten wir einen Teil der Samen in das vorbereitete Feld und wandten uns dann der Flachsherstellung zu. Das Lösen der Fasern aus den Stängeln ist ziemlich aufwändig! Die Stängel müssen erst eine Zeit rotten, dann rösten und dann wird die äußerste Schicht Stängel aufgebrochen und durch Schlagen und Ziehen durch eiserne "Bürsten" entfernt. Zurück bleiben 30-50 cm lange Flachsfäden, die frau dann verspinnen und verweben oder verstricken kann.
 
Rechts ist Werg, der Ausschuss des Bürstens, der noch zum Weben von groben Stallhandtüchern benutzt wurde




Donnerstag, 3. Mai 2012

Kätzchen angeschaut

Heute waren wir in einem privaten Tierheim ein paar Dörfer weiter und haben uns Katzenbabies angeschaut und zwei ausgesucht. 
 
 
Zwei befreundete Kätzinnen ziehen zusammen ihre Babies auf: Der ältere und der jüngere Wurf saugen gerade an einer Mutter/Tante. Der kleine Schwarz-Weisse, der sich gerade rechts unten aus dem Staub macht, ist mit zwei Geschwisterchen in einen Glascontainer geworfen worden und wurde von der Feuerwehr gerettet. Seine  Geschwister haben die Grausamkeit leider nicht überlebt. Er strebt doch eindeutig auf uns zu, gell? Und damit er nicht nur Menschen zur Gesellschaft hat, nehmen wir noch einen Roten.
Jetzt heisst es noch Daumen drücken, dass a) die beiden auch die Infektionsgefahren der Welpenzeit überstehen und b) dass die Inhaberin des Katzenheims mit unserer Wohnsituation einverstanden ist. Eigentlich vergibt sie ihre Schützlinge nur in Wohnungshaltung. Sie will uns mal besuchen, um die Gefahren abzuschätzen und sich danach entscheiden.

Inmitten von Kisten

Heute wurden unsere Umzugskisten gebracht. Der riesige Container war fast beschämend, aber es waren halt auch das kleine Elektroauto drin und das Elektromotorrad meines Mannes. Leider, leider war die Umzugsfirma -aus München, aber mit einem sehr norddeutschen Namen- zu doof oder zu geizig, um einen Außenaufzug zu bestellen und vier Männer mussten unsere Kisten die Treppen in das 1. OG hochschleppen. Eine Halteverbotszone für unsere immer vollgeparkte und nicht allzu breite Straße war auch nicht beantragt worden. Ich hatte noch versucht, beides zu bekommen, aber der Angestellte warf einen Blick auf Google Satellite und befand, es sei alles bestens. Ich wurde wie ein kleines, dummes Frauchen beschwichtig: Ich solle mir keine Sorgen machen, dannn würden die Autofahrer halt andere Straßen benutzen und einen Außenaufzug bräuchte es nicht.
Tja, die Angestellten waren ja auch *nur* drei Albaner und ein Russe, die müssen wohl dankbar sein, dass sie sich in Deutschland den Rücken ruinieren dürfen.


Die Kartons mit Spinnrad und Kardiergerät stehen in meinem Zimmer und auch die gute Nähmaschine ist noch verpackt, aber es gibt höhere Einträge auf der Prioritätenliste. 
Für Juni habe ich mich allerdings für einen Spinnkurs und einen Pflanzenfärbekurs angemeldet und freue mich schon sehr darauf - bis dahin muss das Spinnrad wieder aufgebaut sein. Überhaupt bin ich total happy, wieder in unserer Wohnung zu sein und der geliebten Heimatstadt leben zu dürfen. Das Auspacken werden wir auch noch überstehen.